"Oss, náða, nótt, lysa, auga.", sprach Katsuo und hob dabei seine linke Hand nach oben. Er war von hunderten gelben Wörtern umringt und nur diese fünf bildeten ein kleines Zeichen auf seiner Handfläche. Dies war sein erster Zauberspruch gewesen. Dunkle glitzernde Funken sprühten an ihm und Leafa vorbei und ihre Augen bekamen sofort einen leuchtenden Schimmer.
Sie waren in der Höhlenpassage des Gebirges angelangt, doch die Dunkelheit machte es ihnen nicht sonderlich leicht. "Wow! Es ist alles viel heller!", staunte Leafa und blickte sich ein wenig um. Nichts außer typischen Höhlenwänden und Stalakniten und Stalaktiten war zu erkennen. Doch, dass sie überhaupt etwas sahen, freute Leafa unglaublich. "Ist das Nachtsicht Magie? Spriggan sind also doch für was gut!", stellte Leafa fest und stemmte ihre Hände an die Seite. Die beiden waren für einen kurzen Moment stehen geblieben. "Wenn du das sagst kommt das überhaupt nicht positiv rüber!", beschwerte sich Katsuo und schaute Leafa etwas enttäuscht an. Sie jedoch begann zu lachen. "Naja, du solltest dir deine Zaubersprüche gut einprägen. Da du ein Spriggan bist, sind sie alle aus der Kategorie 'Illosion'", erklärte sie weiter. "Du kannst damit Sinnestäuschungen hervorrufen. Im Kampf ist das allerdings nicht gerade von Vorteil!", lachte Leafa und blickte zu Boden. "Aber vielleicht könnte deine öde Spriggan Magie und irgendwann einmal nützlich sein oder uns sogar das Leben retten.", versuchte Leafa es noch in eine positivere Richtung zu lenken, doch sie lachte dabei, weshalb Katsuo sie nur böse anfunkelte. "Als ob das netter gewesen wäre!", beschwerte er sich noch einmal. Leafa machte sich wieder auf den Weg entlang zu laufen und Katsuo folgte ihr so schnell es ging.
Katsuo sprach auf dem Weg durch die Passagen immer wieder denselben Spruch auf, um seine Betonung zu lernen und ihn vor allem im Gedächtnis behalten zu können. "Katsuo, es bringt nichts die Sprüche immer wieder aufzusagen. Du musst die genaue Bedeutung der Worte kennen und kannst dann die Zauber und ihre Effekte lernen.", erklärte Leafa. "Oh man. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich in einem Spiel eine ganz neue Sprache lernen muss!", beschwerte sich Katsuo und ließ die Schultern hängen. Leafa lächelte in sich hinein. "Zu deiner Info. Du musst für extrem starke Zauber ungefähr 20 Worte perfekt drauf haben. Sonst bringt dir das alles nichts!" "Ich bleibe doch wieder beim Kämpfen. Das kann ich eindeutig besser!", jammerte Katsuo weiter herum. "Stell dich nicht so an!", warnte Leafa. Plötzlich leuchtete etwas in Leafas Menü auf. "Eine Nachricht? Von Recon. Ist bestimmt nichts wichtiges, aber ich öffne sie trotzdem mal.", beschloss Leafa und öffnete die Nachricht. Sie laß vor: "Ich hatte Recht mit meiner Vermutung. Hütet euch. S." "S? Was soll das bedeuten?", fragte Katsuo. "Ich habe keine Ahnung.", gestand Leafa und schloss die Nachricht wieder.
"Papa, es sind andere Spieler in der Nähe!", schrie plötzlich Yui und streckte ihren Kopf aus Katsuos Tasche. "Spieler?", fragte er verwirrt. "Ja! Viele Spieler! 12 sind es!", schrie sie weiter. Leafa blieb schockiert stehen. "Das sind zu viele. Wir müssen uns verstecken!", sagte sie. "Wo sollen wir uns bitte verstecken? Hier gibt es nichts!", schrie Katsuo und legte seine Hand an den Griff seines Schwertes. "Überlass das mir!", schrie Leafa und drückte Katsuo mit ihren Händen an den Schultern an die Wand. Nun berührte sie einmal kurz die Wand mit ihrer Handfläche und drehte sich dann blitzschnell um. Sie erhob diese Hand in die Luft und sprach wieder einige Worte: "Þik, sér, óvíss, grœnn, lopt."
Ein rotes Feuer erschien erst um ihren Körper und dann von der einen zur anderem Wand. Plötzlich veränderte sich dieses Feuer und nahm die Struktur des Gesteins um sie herum an. Katsuo ging nun ein paar Schritte nach vorn und versuchte diese Zaubermauer anzufassen. Es fühlte sich wie Wasser an und es machte an der Stelle an der er es berührt hatte auch genau dieselben Wellen. "Sei bitte leise. Sind wir zu laut, wird der Zauber wieder aufgelöst.", flüsterte Leafa und sah Katsuo an. Er nickte. "Wir werden sie bald sehen können!", flüsterte Yui nun auch.
"Was zum Teufel ist das?", fragte Katsuo sich und blickte sich um. "Was meinst du? Man sieht doch nichts?", fragte Leafa verwirrt. "Es ist kein Spieler. Es sieht mehr wie eine Fledermaus aus. Seine Augen leuchten rot.", beschrieb Katsuo was er sah.
Nach einiger Zeit konnte auch Leafa diese roten Augen sehen. Sie stürmte durch die Zauberwand und starrte die Fledermaus böse an. "Leafa, was soll das?", fragte Katsuo laut. "Das ist ein Tracer! Einer von extrem hohen Level! Wie müssen ihn zerstören!", schrie sie und stellte sich mit beiden Händen nach vorn auf. Wieder tauchten die Worte um sie herum auf. Kleine Feuerpfeile erschienen aus ihren Handflächen und zielten genau auf die Fledermaus, die gerade noch versucht hatte wegzufliegen. Sie löste sich in kleine Partikel auf. "Der Feind weiß jetzt, dass wir den Tracer zerstört haben. Wir können und nicht wieder verstecken oder ihn austricksen. Und der Tracer gehörte dem Feuer Element an. Das sagt viel über unsere Gegner aus. Also jetzt lauf!", schrie Leafa und zog Katsuo mit sich. "Salamander!", schrie Katsuo und beschleunigte sein Tempo.
Sie kamen aus einer der Höhlen heraus und könnten auf eine helle Lichtunf blicken. Ein Gebirgssee wurde von einer darin gebauten Stadt erhellt. Das musste die Minenstadt sein!
"Aber was macht eine Gruppe von Salamandern hier?", fragte Leafa Katsuo, doch dieser hatte nur Augen für den See und sie Stadt.
Sie liefen eine Weile weiter und kamen an dem Steg an, der direkt zum Haupttor der Stadt führte. Leafa sah noch einmal zurück und bemerkte, dass niemand mehr hinter ihnen war. "Ich glaube wir haben sie abgehängt!", rief Katsuo begeistert und begann zu lachen. Doch Leafa war sich dabei nicht ganz so sicher.
Plötzlich flogen zwei helle Feuerblitze über die hinweg, direkt auf das Stadttor zu. Als sie auf dem Boden ankamen, bildete sich eine riesige Mauer, die das Tor versperrte. "Oh, verdammt!", fluchte Leafa. Katsuo wurde sauer, beschleunigte und zog sein Schwert. Er sprang rechtzeitig an und versuchte die Mauer zu durchbrechen, doch er prallte einfach wieder ab und fiel zu Boden.
"Das geht nicht!", sagte Leafa böse, als sie auf ihn zueilte. "Das hättest du auch einmal früher sagen können!", beschwerte sich Katsuo. "Du hättest eh nicht auf mich gehört.", beschwerte sich auch Leafa. Katsuo stellte sich langsam wieder auf und drehte sich um. "Diese Mauer wurde mir Erdmagie geschaffen. Physische Angriffe bringen da nichts!", erklärte Leafa und stemmte wieder ihre Hände an die Seite.
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Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)
FantasyDie Sword Art Online Geschichte geht weiter! Hier ist der zweite Zyklus der Geschichte mit der gegebenen Story und doch ist sie vielleicht ein bisschen anders ;) Bevor ihr diesen Teil lest, lest doch erst einmal den ersten Teil: "Ein etwas anderes...