Kapitel 12

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Yui. Es musste einfach Yuis Herz sein! In seinem Menü konnte er die kleine Träne entdecken, die er damals programmiert hatte. Vorsichtig drückte er auf die Schriftzeichen und etwas leuchtete hell in seinem Menü auf. Es blendete ihn für ein paar Sekunden, doch dann konnte er die kleine Träne erkennen. Sie schwebte ein wenig über seiner Hand und glitzerte silbern im Mondlicht. Sein Mund verzog sich zu einem breiten lächeln, als er versuchte die Träne zu berühren. Sie fühlte sich kalt an, doch kurz darauf fing sie an zu leuchten. Heller als gerade eben. Kleine blaue und weiße Lichtblitze sprühte förmlich aus ihr und Katsuo musste sich seine Arme über die Augen halten. Er versuchte vorsichtig die Augen zu öffnen und senkte langsam seine Arme. Das Leuchten wurde schwächer und er konnte eine Gestalt in dem hellen Licht erkennen. Seine schwarzen Augen wurden groß und er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Licht wurde immer schwächer und schwächer, bis er endlich ein Mädchen hinter dem Licht erkennen konnte. Die Augen des Mädchens waren verschlossen und sie hielt ihre Hände überkreuzt an ihr Herz. Ihre dunklen Haare flogen im Wind, genauso wie ihr leicht pinkes Kleidchen. Sie leuchtete immer noch ein wenig im Mondlicht, doch nicht mehr so blendend stark. Langsam öffnete das Mädchen ihre Augen und blickte schüchtern in Katsuos Sicht. "Yui! Ich bin es! Kannst du dich an mich erinnern?", fragte Katsuo sanft und trat einen Schritt nach vorn. Er streckte ein wenig die Hände nach ihr aus. Sie blickte ihn zuerst fragend, doch dann mit Tränen in den Augen an. "Papa! Du bist wieder da!", reif sie erleichtert und flog zu ihm herunter. Die sprang in seine Arme und schmiegte sich eng an ihn. Auch Katsuo hatte Tränen in die Augen bekommen und begann sie fest an sich zu drücken. "Yui!", flüsterte er leise und erinnerte sich an den tag zurück, als er sie gefunden hatte. Wie sie aufgewacht war und ihn und Amaya als ihr Eltern bezeichnet hatte. Er erinnerte sich an das erste und an das letzte mal, als er sie in seinen Armen gehalten hatte. Ihr Kleid und ihre Haare flogen immer noch etwas im Wind. "Papa!", flüsterte sie zurück und krallte ihre kleinen Hände in Katsuos Rücken. "Wunder können wohl doch geschehen!", sagte er leise an sich selbst und schloss die Augen.
Die beiden hatten sich lange in den Armen gehalten, doch bald zog Yui Katsuo an einen kleinen See in der Nähe. Der Mond spiegelte sich darin und sie konnten eine große Baumwurzel erkennen, die über den See ragte. Er war mit Moos nur so überwuchert und einige kleinere Ästen standen von ihm ab. Yui zog Katsuo darauf und drückte in ein wenig nach unten, so dass er sitzen konnte. Sie setzte sich auf seine Beine und schmiegte sich wieder ein bisschen an ihn. Er hielt sie ganz fest an sich gedrückt.
"Also wie läuft das alles hier?", fing er vorsichtig an zu fragen. Sie schaute gespannt zu ihm herauf. "Naja, wie sind hier nicht in Alsword. Das alles hier ist anders.", stellte er fest. Yui legte ihre kleinen Hände an ihren Kopf und schloss die Augen. Sie konzentrierte sich und versuchte etwas mehr über diese neue Welt zu erfahren. "Diese Welt ist eine Art Kopie des Servers aus Alsword. Das Kernprogramm und die Grafikkartenmatierung beider Spiele sind nahzu identisch! Doch diese Version von Cardinal ist veraltet.", erklärte sie ihm. Er begann nachzudenken. "RCT hat die Leitung von Alword übernommen. David war es Argus. Also nutzt RCT die Serverdaten. Aber warum sind meine Idems und meine Charakterdaten hier gesichert?", fragte er weiter. "Das werde ich mir schnell anschauen. Fehlerhaftes ist auszuschließen. Deine Daten stimmen perfekt mit dem Charakter aus Alsword über ein. Die Speicherformate sind fast gleich. Wahrscheinlich wurden beide Daten überschrieben.", erklärte sie weiter. "Das kann sein. Schließlich kann ich keine Items mehr aufrufen. Das alles hier ist unbekannt. Und mein Beidhändigkeitsskill fehlt." "Am besten solltest du alles löschen. Sonst werden sie noch gefunden!", schlug sie vor. Er nickte mit dem Kopf und versuchte alles zu löschen. Er zögerte einen Augenblick, da es schwar für ihn war das alles hinter sich zu lassen, doch schließlich drückte er auf 'bestätigen' und sämtliche Dateien wurden gelöscht. "So gut. Und was ist mit den Skills?", fragte er weiter. "Solange das nicht auffällt, sollte alles gut sein.", sagte sie und beruhigte ihn ein wenig. "Wie betrachtet das Spiel dich denn Yui?" "Mal sehen. Ich bin ein KI Programm zur Unterstützung von Spielern. Eine Navigationselfe.", erklärte sie. Plötzlich leuchtete sie wieder auf und Katsuo bekam Angst, sie wieder zu verlieren, doch sie verwandelte sich nur in eine kleinere Elfe. Ihr Kleid bestand aus einer Blüte und ihre Flügel glitzerten pink. "So sehe ich als Elfe aus!", sagte sie und flog ein mal im Kreis herum. Katsuo versuchte sie am Kopf mit einem Finger zu tätscheln, doch sie flog schnell weg.
Katsuo würde wieder ruhiger und blickte in die Ferne. "Nebenbei, glaube ich deine Mama, Amaya, muss ebenfalls hier sein." "Mama? Was meinst du damit?", fragte sie sofort aufgeregt. "Als ich das Spiel beendet habe, ist sie in Realität niemals aufgewacht. Ich habe gehört, dass ein Mädchen, dass genauso aussieht wie sie, hier sein muss.", erklärte er und eine kleine Wut staute sich in seinem Magen auf. Yui nickte mit dem Kopf. "Ich glaube, ich weiß auch ungefähr, wo sie sein müsste. An einem Ort Namens Yggdrasil, dem Weltenbaum muss sie sein!", erzählte er weiter und blickte wieder in die Ferne. Er starrte einen großen Baum im Zentrum der Welt an. Das musste er sein.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt