Kapitel 22

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Sakura öffnete wieder ihre Augen. Die blickte wieder auf ihr Poster und musste sofort mit Lächeln anfangen. Es war schön in dieser virtuellen Welt zu leben. Doch auch der Moment, in dem man aufwacht und in der realen Welt zurück ist, ist immer wieder auf's neue interessant.
Es war mittlerweile dunkel draußen geworden und ihr Magen begann zu rebellieren. Sie stand aus ihren Bett auf und wollte gerade aus ihrem Zimmer und sich etwas zu essen machen, als sie bemerkte, dass sie immer noch nur dieses weiße T-Shirt anhatte. Was wäre passiert, wäre sie ihren Bruder begegnet? Sie lief rot an und rannte schnell wieder zurück in ihr Zimmer. Sie zog sich eine blaue kurze Hose über und wechselte auch nur ihr Shirt durch einen roten Pulli um, als sie etwas beruhigter aus ihrem Zimmer lief. Sie dachte an ihren Bruder, und blieb vor seinem Zimmer stehen. Leise klopfte sie an. "Bruder, willst du etwas bestimmtes zum Abendessen?", fragte sie. Das Zimmer blieb jedoch still. Sie wartete noch einige Sekunden, bevor sie nochmal seinen Namen rief. Wieder kam keine Antwort. Sie wollte eigentlich gerade die Türklinke ergreifen und rein gehen, doch dann schossen ihr Bilder in den Kopf, als er in völliger Kälte und völlig verzweifelt auf seinem Bett gesessen hatte und wegen diesem Mädchen geweint hatte. Wenn es wieder so sein sollte, wollte sie ihn diesmal besser allein lassen. Sie war wahrscheinlich sowieso keine große Hilfe, sondern eher eine Last.
Immer noch in Gedanken verloren, betrat sie die Küche und machte für sichbund ihren Bruder etwas zu essen. Das für ihren Bruder, wickelte sie auf einem Teller mit Folie ein und schrieb einen kleinen Zettel dazu. Er würde es bestimmt bald finden.
Danach machte sie sich auf ins Bad. Sie setzte sich in die Dusche und spritzte sich mit dem kalten Wasser ab. Die Spiegel beschlugen sofort und sie blickte an sich herab. Jetzt wurde das Bild ihres Bruders durch das von Katsuo ersetzt. Wie er in der Luft schwebte und sie anlächelte. Sie hob ihre Hand und konnte noch immer seinen Handschlag bei ihrer erfolgreichen Jagt spüren. 'Ich bin so aufgeregt. Es ist nicht so, dass ich mich in ihn verliebt hätte und es ist auch nichts besonderes mit ihm eine Quest zu machen. Ich bin nur aufgeregt, weil ich einen neuen Teil der Welt sehen kann.'
Sie legte ihre Hand auf den beschlagenen Spiegel und machte ihn ein wenig sauber, sodass sie sich betrachten konnte. Ihr Herz schlug unglaublich schnell.

~

Leafa wachte wieder in ihrer normalen Umgebung auf. "Bin wieder da. Ist irgendetwas passiert?", fragte sie schnell. "Nein, nichts Ungewöhnliches.", antwortete er etwas unverständlich. Er hatte sein großes Schwert angeschnallt und neben sich gelegt. Er selbst lag auf der Seite und hatte etwas in Mund, mit dem er spielte. "Was hast du da im Mund?", fragte sie ihn und zeigte auf eine rot, bräunliche Stange. Es sah aus wie Zimt. "Bevor wir gegangen sind, habe ich mir das im Itemshop gekauft. Der Händler meinte, das bekommt man nur in Sylvain!", erzählte er und nahm dabei die Stange aus dem Mund. Er hatte seinen Kopf mittlerweile auf seiner Hand abgestürzt und schielte ein wenig zu Leafa herüber. "Das habe ich noch nie zuvor gesehen!", sagte Leafa verwundert. Plötzlich kam eine dieser Stangen auf sie zugerast und sie fing es mit ihren Händen auf. Die begutachtete es kritisch, jedoch nahm sie es schließlich doch in den Mund. Zuerst passierte nichts und die spürte nur einen süßlichen Geschmack im Mund. Doch als sich die Stange ein wenig auflöste, fing es in ihrem Mund höllisch an zu brennen. "Was ist das? Das ist verdankt scharf!", schrie sie und stand hysterisch auf. Sofort überkam sie ein Hustenanfall und sie bekam kaum Luft. Katsuo musste amfangen zu lachen und setzte sich auf. Er sah sie amüsiert an. "Wenn ich das wüsste, hätte ich es dir bestimmt nicht gegeben, wenn du so darauf reagierst!", lachte er weiter und schnallte sich sein Schwert wieder um. "Du bist so ein Idiot!", hustete Leafa und ihr kamen die Tränen. Ihr gesamter Mund brannte immer noch. "Jetzt bin ich dran mit ausloggen. Ich verlasse mich auf dich!", verabschiedete Katsuo sich und öffnete schon sein Menü. "Alles klar, bis später!", hustete Leafa immer noch. Lächelnd loggte er sich aus und zurück blieb sein mit geschlossen Augen, sitzender Körper.
Leafa hatte sich beruhigt und blickte zu Katsuo. Er sah so friedlich aus. Sie setzte sich vorsichtig neben ihn und schielte zu ihm herüber, als sie sah, dass sich etwas in seiner Tasche bewegte. Yui streckte ihren Kopf heraus und blickte sie an. Leafa erschrak. "Du kannst dich bewegen, ohne dass dein Meister online ist?", fragte sie schockiert. Yui flog aus der Tasche heraus und setzte sich auf Katsuos Schulter. "Natürlich kann ich das. Ich habe mein eigenes Bewusstsein. Und Katsuo ist nicht mein Meister, sondern mein Papa.", sagte sie und lächelte. "Ach so. Sag mal, warum nennt du ihn eigentlich immer Papa? Hat er dich darauf programmiert?" "Nein, mein Papa hat mir das Leben gerettet! Und er hat gesagt, dass ich seine Tochter bin. Also ist er jetzt mein Papa.", erklärte sie fröhlich. "Ach so. Hast du deinen Papa denn sehr lieb?", fragte Leafa weiter. Die wusste nicht recht, warum sie das gefragt hatte. "Leafa, was heißt es denn zu lieben?", fragte Yui und blickte sie traurig an. Leafa erschrak, da sie nicht gedacht hatte, dass sie das nicht wusste. "Naja, wenn man Schmetterlinge im Bauch hat. Du willst viel Zeit mit ihm verbringen und fühlst sich wohl bei ihm. So was in der Art!", erklärte sie etwas knapper. Sofort schoss ihr ein Bild ihres Bruders in den Kopf und sie wurde knall rot. Sie schüttelte den Kopf und versuchte diese Röte zu verstecken, doch Yui bemerkte dies und fragte: "Was hast du, Leafa?" "Ich habe gar nichts!", wehrte sie sich und schüttelte noch mehr den Kopf. "Was ist denn hier los?", fragte plötzlich eine bekannte Stimme. Leafa erschrak wieder. "Bin wieder da. Habe ich was verpasst?", fragte Katsuo. "Willkommen zurück, Papa. Leafa und ich haben nur darüber geredet, was es heißt zu..." Weiter kam sie nicht, denn sie wurde unterbrochen. "Ist schon gut, Yui! Vergiss es! Aber du warst ganz schön schnell, Katsuo!" "Ja. Ich konnte schnell was essen, da mir was übrig gelassen wurde!", erzählte er etwas verwirrt. "Okay, dann lass uns weiter gehen!", sagte sie. Katsuo nickte. Beide standen auf und ihre Flügel erschienen. Katsuo blickte sich etwas unsicher um. "Alles in Ordnung?" "Ich weiß nicht. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass uns jemand beobachtet!", gestand Katsuo. "Hm. Vielleicht hat uns jemand mit einem Tracer belegt.", grübelte Leafa. "Ein Tracer?" "Ja, ein kleines Pet, dass seinem Besitzer genaue Informationen und Standorte weitergibt. Es ist ziemlich schwer einen Tracer zu finden, da er sich dem Magieskill seines Meisters anpasst.", erklärte Leafa. "Ach so. Aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet!", sagte Katsuo. Leafa nickte. "Dann lass und mal los gehen!", schlug Katsuo vor. Die beiden hoben sich in die Lüfte und flogen dem Gebirge entgegen.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt