Kapitel 42

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Wieder stand Katsuo in mitten der Kuppel und betrachtete die blauen Punkte überall um ihn herum. Die Wächter waren bereits erwacht und schwebten über ihm, als er entschloss in die Luft zu steigen und so viele wie möglich in den Tod zu reißen. Diesmal würde er nicht einfach so aufgeben. Diesmal würde er es bis zu dieser Rose an der Decke schaffen und diesmal würde er durch sie hindurch fliegen. Er würde sie alle zerstören.
Leafa und Recon hatten sich recht weit unten positioniert und sprachen gemeinsam den stärksten Heilzauber aus, den sie kannten und perfekt beherrschten. Katsuo leuchtete immer grün auf, wenn sie ihn heilten.
Katsuo flog dem Schwarm an Wächtern entgegen und durch seine Geschwindigkeit schaffte er es in wenigen Sekunden zu den Schwertwerfern. Bald würde er zu den Bogenschützen nach oben gelangen und dann müsste er noch einige Meter fliegen, bevor er es geschafft hatte. Er riss mit seinem Schwert durch dutzende Wächter und verschwand in dem dichten lilanen Nebel. Leafa und Recon waren völlig begeistert von seinen Skills. Einen so guten Kämpfer hatten beide schon lange nicht mehr gesehen. Und das machte er alles nur um seine große Liebe zu retten. "Das ist unglaublich!", stieß Recon hervor. "Aber es sind immer noch zu viele!", rief Leafa und machte sich wieder bereit den nächsten Heilzauber anzuwenden.
Katsuo blieb für einen kurzen Moment stehen und blickte nach oben. Es war nicht mehr weit. Nur noch ein kleines Stück. Doch dann leuchteten die blauen Punkte an den Wänden wieder auf und Stück für Stück wurde er in Millionen von Wächtern umzingelt. Katsuo gab allerdings nicht auf und schrie laut, bevor er sich durch die Menge kämpfte und viele weitere Wächter in Stücke zerteilte. Langsam wurden es jedoch zu viele und Katsuo hatte keine Chance. Die Wächter mit den Wurfschwertern flogen um ihn herum und gegen ihn und warfen ihn immer wieder zurück. Er musste sehr stark einstecken, doch im richtigen Moment wurde er wieder von seinen beiden Gefährten geheilt. Er wäre fast wieder gestorben, doch nun hatte er wieder volle Kraft und ging wieder zum Angriff über. Aber es nahm einfach kein Ende.
Das Spiel bekam allerdings eine dramatische Wendung. Die grünen Augen der Wächter visierten auf einmal Recon und Leafa an und griffen auch sie an. "Die Gegner hier haben einen ganz anderen Rhythmus als die, die wir kennen. Die Rollenverteilung am Anfang hatte also überhaupt keinen Sinn!", schrie Leafa aufgebracht und wollte sich zu Katsuo ins Getümmel werfen, doch Recon hielt sie an der Hand fest. "Leafa. Ich weiß nicht was hier gerade vor sich geht, aber es ist sehr wichtig oder?", fragte er besorgt. "Ja, das ist es. Es ist nicht mehr nur ein Spiel. Jedenfalls jetzt gerade.", sagte sie einfühlsam. "Dann werde ich... Dann werde ich auf jeden Fall mithelfen!", schrie er plötzlich und eine kleine Kugel erschien in seiner Hand. Entschlossen schaltete er die Kugel an und flog mitten in die Menge. Leafa rief ihm noch hinterher, doch er ließ sich nicht aufhalten.
Recon streckte die Arme nach vorn und sprach einen Zauberspruch, bevor er viele kleine Blitze auf die Gegner feuerte. Damit war er ein neues Zielobjekt für die Gegner geworden. "Du Idiot!", schrie Leafa ihn an, als sie im Augenwinkel wieder bemerkte, dass Katsuo im Sterben lag. Sie heilte ihn schnell wieder, als sie von zwei Wächtern angegriffen wurde. Recon zerschmetterte sie allerdings rechtzeitig, bevor sie sie erreichen konnten.
Langsam flog er der Masse immer näher entgegen, als er noch einmal zu Leafa zurückblickte und sie anlächelte. Dann drehte er sich der Menge wieder zu und sprach einen unglaublich langen Zauberspruch. Um ihn herum bildeten die goldenen Worte eine riesige Kugel und um sie herum flogen die Gegner nur auf ihn zu. "Aber das ist doch... Schwarze Magie!", schrie Leafa und blickte erstaunt zu ihrem Freund.
Dieser sagte sein letztes Wort und er verschwand in der Kugel, die er geschaffen hatte. Die Kugel verwandelte sich in einen Feuerball und zerstörte jeden Gegner in unmittelbarer Nähe. Zurückblieb eine kleine grüne Flamme in der Mitte der Kugel.
"Selbstzerstörungsmagie? Aber die Todesstrafe dafür ist viel härter als bei anderen!", war sie schockiert. Leafa schrie noch einmal seinen Namen, bevor sie sich wieder an Katsuo wandte.
Dieser hatte seine Chance ergriffen und flog dem entstandenen Loch in der Menge entgegen. Doch leider verschloss sich dieses wieder so schnell, wie es entstanden war und er wurde von tausenden Schwertern durchbohrt. Leafa bemühte sich ihn zu heilen, doch er war zu stark verletzt und sie selbst wurde schon wieder angegriffen.
Doch als sie dachte, sie würden es beide nicht lebend schaffen, hörte sie laute Schreie von weiter unten.
Unglaublich viele Sylphen schwebten an Leafa vorbei und auch kleine blaue Drachen flogen zu Katsuo. "Die Sylphenarmee ist hier?", fragte sich Katsuo. Er war wieder vollständig geheilt worden. "Die Sylphen und Catsy!", rief Leafa verwundert aber auch froh. "Wir sind wohl ein bisschen spät!", ertönte eine Stimme links neben Leafa. "Tut uns leid, es hat ein bisschen gedauert alles vorzubereiten!", schrie eine weitere Stimme. Sakuya und Lou, die auf einem Drachen reitete, waren neben Leafa aufgetaucht und sie warfen sich alle ins Getümmel. Feuerbälle und blaue Blitze erhellten den Raum und töteten unglaublich viele Wächter. Auch die anderen Einheiten gaben ihr bestes um Katsuo zu unterstützen. Leafa stürzte sich ebenfalls wieder in den Kampf und gab Katsuo seine benötigte Rückdeckung. Die anderen Krieger folgten ihnen und ließen wieder ein Loch in der Menge entstehen.
Katsuo ließ sich das nicht nehmen und flog direkt darauf zu, doch wieder wurde ihm der Weg versperrt. Leafa kam aber auf eine glorreiche Idee. Sie warf Katsuo ihr Schwert zu und er kämpfte mit beiden Schwertern weiter.
Er streckte beide Schwerter über seinen Kopf und flog so schnell er nur konnte auf die Menge zu. Durch die beiden Schwerter bildete sich um ihn herum eine Art Schutzschild, das alle Gegner vernichtete, die ihm zu Nahe kamen. Er ließ den gesamten Raum erleuchten und damit durchbrach er endlich die Mauer der Gegner. Sein Schwert blieb durch diese unglaubliche Geschwindigkeit in der steinernen Rose stecken.
Die Sylphen und Catsy zogen sich sofort zurück, sobald sie sahen, dass Katsuo es tatsächlich geschafft hatte.
"Flieg Katsuo! Fliege den ganzen Weg! Den ganzen Weg durch den Himmel, zum Mittelpunkt der Welt!", schrie Leafa ihrem Bruder, ihrem großen Held entgegen, bevor auch sie sich zurückzog.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt