Kapitel 13

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Yui saß immer noch ruhig auf seiner Schulter und starrte in die Ferne. Auch die konnte den riesigen Baum in der Mitte der Welt erkennen. Seine Äste ragten weit über die Wolken und sein Stamm war mehrere Meter breit. Um ihn herum leuchtete es hell, als ob sich eine Stadt darum befinden. "Und dort glaubst du, ist Mama?", fragte sie zaghaft und sah nach oben. "Ja. Da bin ich mir sicher.", antwortete er. "Ach ja, da fällt mir ein, warum bin ich eigentlich hier gelandet?", fragte Katsuo aufgeregt. "Was meinst du?", fragte Yui. "Ich sollte doch eigentlich in die Anfangsstadt teleportiert werden. Stattdessen bin ich hier in diesem abgelegenen Wald gelandet. Da stimmt doch etwas nicht, oder?", erklärte er und blickte zu ihr nach unten. "Ich weiß auch nicht. Sind deine Standortsdaten fehlerhaft? Hast du irgendetwas komischen bemerkt, als du dich eingeloggt hast?", fragte sie besorgt. "Nein, sollte alles normal sein. Aber es wäre mir wirklich lieber gewesen, wenn ich näher bei Yggdrasil gelandet wäre. Aber naja, ich denke wir sollten los gehen.", schlug Katsuo vor. Er stand langsam auf und blickte fragend auf seinen Rücken. Sein Anfangsschwert war fest dran geschnürt und es gab kein Anzeichen von Flügeln. Doch als er seine Schulterblätter zusammendrückte leuchtete plötzlich etwas schwarz auf. Langsam bildete sich ein schwarzes Flügelpaar auf seinem Rücken und sie glitzerten leicht im Mondlicht. "Das sind also meine Flügel, ja? Und wie fliege ich damit?", fragte er Yui und versuchte sie ein wenig zu bewegen. Doch nichts klappte so wirklich. "Es gibt eine Unterstützungssteuerung. Du musst nur deine linke Hand hochheben, dann müsste ein kleiner Controller auftauchen. Du musst nur danach greifen.", erklärte Yui. Katsuo tat, was in befohlen würde und tatsächlich erschien ein kleiner Controller in seiner Hand. Er lag gut in seiner Hand und hatte einen großen blauen Knopf in der Mitte. "So und jetzt, ziehe ihn zu dir, um aufzusteigen. Bewege ihn von dir weg, um zu landen. Nach rechts und nach links um dich in die Wahlrichtung zu bewegen oder zum drehen.", erklärte sie zu Ende. Er nickte mit dem Kopf und bewegte den Arm zu sich. Er hatte seinen Arm ein wenig zu schnell bewegt, wodurch er schnell sein Gleichgewicht verlor und ins Wanken kam. Nach einer Zeit konnte er sich jedoch doch ganz gut in der Luft halten. Yui lächelte ihn breit an und stieg ebenfalls in die Höhe. Als sie ihn ansehen konnte, erklärte sie weiter. "Wenn du beschleunigen willst, musst du einfach den Knopf drucken. Zum Abbremsen wieder loslassen." Katsuo nickte wieder mit dem Kopf. Er drückte vorsichtig den Knopf und bewegte sich leicht nach vorne, doch er war zu schnell für den Anfang und er geriet wieder ins Wanken. Dabei bewegte er seine Hand und wechselte ruckartig die Richtung. Doch langsam hatte er den Dreh heraus, und konnte sich gut in der Luft halten. "Solange deine Flügel glitzern, kannst du fliegen. Wir haben nur ein bestimmtes Flugdauerlimit, das eingehalten werden muss. Sobald die Flügel nicht mehr glitzern, musst du eine Pause machen. Dabei regenerieren sie sich und du kannst weiter fliegen.", erklärte sie noch den letzten Punkt. Katsuo hatte jedoch nicht zugehört, sondern begann sich an seine Flügel zu gewöhnen und flog wild in der Luft herum. Er hatte richtig Spaß dabei und zog seine Saltos. Nach einer Zeit sank er wieder zurück zu Yui und lächelte sie an. "Ich habe den Dreh heraus. Lass uns zur nächsten Stadt fliegen.", schlug er vor. "Die nächste Stadt ist im Sylphen Territorium. Sie heißt Sylvain im Westen.", schlug sie vor. Jedoch drehte sie sich plötzlich um und sah sich erschrocken um. "Was ist Yui? Kannst du etwas spüren?", fragte Katsuo besorgt. "Es sind andere Spieler in der Gegend.", stellte sie fest. Katsuo blickte sich um, konnte jedoch nur den hell leuchtenden Mond erkennen.
Doch nach einigen Sekunden, konnte er es doch erkennen. Ein blondes Mädchen mit langen blonden Haaren und einer weiß, grünen Rüstung, schwebte über ihnen. Ihre grünen Flügel glitzerten schön im Licht. Sie wurde von einem ebenfalls in grün gekleideten Jungen begleitet, der sich schwer tat, sich in der Luft zu bewegen. Ständig schaukelte er hin und her und es erschien, als hätte auch den Hilfscontroller in der Hand. Also musste er noch nicht so lang hier sein. Der Junge sagte etwas, doch man konnte es nicht verstehen. Das Mädchen drehte sich um und entgegnete etwas, doch auch das konnte man nicht verstehen.
Plötzlich erschien ein heller Feuerball am Himmel, der die beiden auseinander drängte. Jetzt schaukelte der Junge erst recht hin und her. Unter ihnen konnte man nun vier in rot gekleidete Männer erkennen. Sie waren wohl auf einen Kampf aus, denn ihre silbernen Klingen glänzten hervor. Nun zog auch das Mädchen ihr Schwert und stellte sich in eine Kampfposition. Sie flog auf die vier Männer zu und beförderte einen nach dem anderen auf den Boden. Zwei davon lösten sich in Luft auf. Sie musste sie umgebracht haben. Doch auch der Junge wurde hart getroffen und löste sich auf. Zurück blieben zwei rote und eine grüne Flamme im Himmel.
Die beiden übrig gebliebenen griffen das Mädchen nun wieder mit diesen riesigen Feuerbällen an und sie sich gut aus. Doch nichts konnte die beiden aufhalten und so wurde fest am Rücken getroffen. Sie schrie laut auf und flog mit einem Sturzflug nach unten auf den Boden, nicht weit von Katsuo und Yui entfernt. Dies sah Katsuo natürlich als Chance und rannte zu der Stelle. Doch es war weiter als gedacht und so stieg er in die Lüfte und flog den letzten Rest.
Das Mädchen stand umringt von Kriegern vor einem Baum und hatte stolz das Schwert erhoben. Die war sich sicher, dass sie sterben würde, doch ohne einen Kampf gibt sie nicht einfach davon. Die Männer wollten gerade zum Angriff ansetzten, als Katsuo das Gleichgewicht verlor und Kopfüber auf dem Boden aufprallte.
"Was ist das denn? Ein neuer?", fragte einer der Krieger. Katsuo setze sich stöhnend auf den Boden und hielt sich den Kopf. Er wurde von sechs Augen angestarrt.
Das Mädchen kam zuerst wieder aus ihrer Starre heraus und funkelte ihn böse an. "Was machst du hier? Verschwinde!" Er sah erst sie und dann die Krieger um die herum an, die ihn immer noch anstarrten. "Zwei extrem ausgerüstete Männer gegen ein Mädchen? Das ist überhaupt nicht cool!", sagte Katsuo trocken und zog sein Schwert. "Was sagst du da? Halt bloß die Klappe, dummer Anfänger!", schrie einer der Männer Katsuo entgegen. Die Männer stiegen böse in die Luft empor und funkelten nun ihn böse und kampfeslustig an. "Mir macht es nichts aus dich als erstes umzulegen!", schrie einer und flog mit der Klinge voran auf ihn zu. Doch er hin mir lässig die Hand und stoppte die Klinge kurz vor seiner Brust. Er lächelte den Krieger böse an und schleuderte ihn nach hinten. Er traf auf seinen Kameraden, der dem Boden entgegen segelte. Katsuo lächelte weiterhin und ließ seine Schultern kreisen. "Was dagegen, wenn ich mir die beiden schnappe?", fragte Katsuo das Mädchen. "Nein, nur zu. Sie wollen und schließlich auch umlegen!", sagte das Mädchen und stellte sich auch wieder in ihre Kampfposition. Katsuo zog sein Schwert, richtete sich auf und rannte den beiden Kriegern entgegen. So schnell konnten sie gar nicht schauen, da war er an ihnen vorbei gerannt. "Wo ist er?", fragte der eine, doch nach zwei Sekunden löste er sich auf und zurück blieb eine rote Flamme. Katsuo, der dahinter gestanden hatte, begann zu lachen, stellte sich wieder auf und fragte in die Runde: "Wer ist der nächste?"

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt