Kapitel 21

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Amaya saß auf ihrem Bett. Sugu direkt neben ihr. Er war grade wieder dabei sie zu berühren. Seine trockenen Finger striffen ihren Hals entlang, bevor er seine komplette Hand auf ihre Schulter legte. Er begann kleine Kreise darauf zu zeichnen und immer weiter nach unten zu wandern. Sie konnte seinen heißen Atem im Nacken spüren und versteifte sich noch mehr. Als seine Hand wieder versuchte ihr rotes Band zu lockern, das ihr Oberteil zusammenhielt, drehte sie ihren Kopf weit zur Seite und lehnte sich ein Stück nach unten, damot sie wenigstens seinen Atem nicht mehr im Nacken spüren musste. "Ach, Liebes, du bist wirklich störrisch.", sagte er und legte sich zurück ins Bett auf eines der großen Kissen. "Meinst du nicht auch, dass wir beide uns nicht ein bisschen vergnügen sollten?", flüsterte er verführerisch, doch sie schreckte es nur noch mehr ab. Sie drehte ihren Kopf wieder von ihm weg, verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und ließ ihre Schultern nach unten. "Ach komm, es ist nicht einmal ein realer Körper. Also was soll denn schon groß passieren, mein Vögelchen?", fragte er nun etwas beleidigt. "Das würdest du niemals verstehen. Für mich spielt es keine Rolle, ob der Körper echt ist oder nicht. In meinen Augen ist es das gleiche.", sprach sie leise aber gewollt. "Willst du etwa damit sagen, dass du es nicht ertragen könntest? Also bitte. Man sollte sich so lange miteinander vergnügen, wie man die Gelegenheit dazu hat, findest du nicht?", fragte er ich nahm dabei wieder ihre Haare in seine Hand. "Ich werde nicht für immer hier gefangen bleiben. Er... Er wird mich retten!", sagte sie wieder. "Ach wirklich! Erzähl mir, wer soll dich retten? Meinst du etwa ihn? Seinen Helden. Etwa dieser, wie hieß er doch, Katsuo richtig?", fragte er gespielt unwissend. Amaya erschrak. Woher wusste er seinen Namen?
Sugu stand lachend auf und setzte sich an den kleinen Tisch, nahe ihres Bettes. "Weißt du, ich bin ihm letztens begegnet, im Reallife." Amaya erschrak noch mehr. "Ich konnte gar nicht fassen, dass der ach so mutige Held, Katsuo so ein mickriger Wurm ist! Was glaubst du, wo ich ihn getroffen habe. Bei dir! Im Krankenhaus. Er hat auf dich hinabgesehen und fest seine Hand gehalten, als sein Vater und ich auf gekreuzt sind. Ich habe ihm ganz beiläufig von unserer Hochzeit erzäht! Als ich erwähnt hatte, dass diese nächste Woche sei, wurde er ganz bleich! Du hättest sein Gesicht sehen sollen! Sein dümmlicher, verletzter Blick, war unbezahlbar! Ich glaube wohl kaum, dass es noch einmal den Mut aufbringen wird das NerveGear noch einmal aufzusetzten, um dich zu holen! Ach ja, ich muss ihm ja auch noch eine Einladung zu unserer Hochzeit schicken. Er will dich bestimmt in deinem Hochzeitskleid sehen! Ich meine, es ist das letzte Mal, dass er doch zu Gesicht bekommt!" Sugu fing am höllisch zu lachen. Dieses Lachen machte Amaya einfach nur krank!
"Fürs erste, werde ich dich nun verlassen müssen. Ich weiß, es ist schrecklich, aber du wirst es ertragen!", lachte Sugu noch einmal und stand auf. Er schritt an die Tür zum Screen. Doch das einzige woran sie gerade denken konnte, war Katsuo. 'Katsuo, du bist am Leben!'
Amaya saß mit dem Rücken zu Sugu, weshalb er sich nicht die Mühe machte, den Code zu verstecken. Doch er hatte den Spiegel am Bett nicht bedacht. Amaya Blick schoss durch den Spiegel zu Sugu und dem Screen. Als er den Code eingab, wurde sie in ihrer vorherigen gemerkten Zahlenkombination bestätigt.
Die Tür öffnete sich und Sugu verschwand aus dem Käfig.
'8-11-3-2-9'

~

Katsuo und Leafa flogen gerade zwischen fliegenden Felsen hindruch. Sie wurden von kleinen lilanen Echsen mit gelben Flügeln verfolgt, die sie gefährlich angriffen. Doch das war Katsuo schon gewohnt. Mit seinem Schwert machte er einen nach dem anderen Platt. Als er sich jedoch den letzten vornehmen wollte, kam Leafa ihm zuvor. Sie hatte wieder beide Arme nach vorn gestreckt und sprach einige Worte, die sich wieder zu einem Zeichen auf ihrer Handfläche verbanden, bevor kleine Pfeile aus ihren Händen schossen und die Echse perfekt aufspießten. "Gute Arbeit!", rief Leafa Katsuo entgegen und flog auf ihn zu. "Du auch!", fügte er hinzu. Die beiden klatschten ein und begannen zu lachen. Doch dann bemerkte Leafa wie ihre Flügel langsam aufhörten zu glitzern. Das Geräusch dabei wurde auch immer leiser. "Unsere Flügel geben bald auf. Wir sollten landen und eine kleine Pause machen.", schlug Leafa vor. "Gute Idee!", stimmte Katsuo mit ein. Beide landeten auf einer kleinen Lichtung im Wald. Sie streckten sich und Katsuo begann seine Schultern zu kreisen. "Na schon erschöpft?", fragte Leafa listig. "Nein, überhaupt nicht." "Oh, du bist hart im nehmen. Aber wir können jetzt eine Weile nicht weiter fliegen. Wir sind jetzt an den Boden gebunden." "Wieso das?", fragte Katsuo verwundert. "Siehst du das Gebirge da vorne? Das ist über der höchsten Flughöhe, die erreicht werden kann. Wir müssen die Höhlenpassage hindurch benutzen. Das ist der gefährlichste Part, um von Sylvain nach Arun zu kommen.", erklärte sie. "Okay, alles klar. Sind die Höhlen denn groß?", fragte er. "Und wie. In der Mitte liegt eine neutrale Minenstadt, dort können wir uns ausruhen. Sag' mal, hast du heute noch ein wenig Zeit?", fragte Leafa ihn. "Es ist noch nicht sonderlich spät. Ja, ich müsste noch Zeit haben.", sagte er. "Gut, dann lass uns hier einen Rotate Out machen!", schlug sie vor. "Einen was?", fragte Katsuo verwundert. "Einen Rotate Out. In solchen Zonen wie hier kann man sich nicht komplett ausloggen. Einer der Spieler loggt sich für eine kurze Zeit aus und der andere passt auf den Körper desjenigen auf. Dabei wechselt man ab!", erklärte sie. "Das klingt gut. Du kannst zuerst gehen. Ich brauche nicht so lang.", gab Katsuo ab. "Das ist lieb von dir. Ich bin in höchstens zwanzig Minuten wieder da!" sagte sie. "Alles klar. Dann bis später!", verabschiedete Katsuo sich. "Bis später!" verabschiedete auch Leafa sich. Daraufhin öffnete sie ihr Menü und loggte sich aus. Bevor sie in einer Lichtsäule verschwand, betrachtete sie noch ein letztes Mal den lächelnden Katsuo.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt