Kapitel 6

173 3 3
                                    

"Bruder..? Was... Oh Gott, es tut mir so leid!", versuchte Sakura sich zu entschuldigen. "Amaya...Warum? Warum sie und nicht ich!", schrie Katsuo noch einmal, bevor er ganz still wurde, zu zittern begann und immer noch weinte. Seine Augen waren mittlerweile rot geworden.
Sakura hörte ein lautes Poltern, als sie sich umdrehte und in die Augen ihrer besorgten Mutter blickte. "Was ist los?", frage sie leise und versuchte auf Katsuo zuzugehen, doch Sakura hielt sie auf. Sie schüttelte wild den Kopf um ihr zu sagen, dass sie besser nichts machen sollte. Ihre Mutter verstand und drehte sich leise wieder um. Sie lief mit dem Blick auf Katsuo gerichtet wieder nach oben. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich unglaubliche Sorgen machte.
"Bruder... Ich bin hier, nur ich. Beruhige dich wieder, es ist alles gut.", versuchte Sakura ihren Bruder zu beruhigen. Er sah nach oben, wischte sich die Tränen vom Gesicht und versuchte seine kleine Schwester anzulächeln, doch dieser Versuch ging gewaltig daneben. Sakuras Augen wurden glasig und sie drückte sich an ihren Bruder. "Wer macht dich so traurig? Du sollst nicht wieder so traurig sein!", flüsterte sie gegen seine Schulter. "Sakura, das ist eine lange Geschichte.", versuchte er davon abzulenken. "Ich will sie hören! Ich will dir helfen, damit es dir besser geht!", sagte sie und drückte sich noch mehr an ihn. Katsuo hob sie ein wenig hoch, sodass er sich ein wenig aufsetzten konnte und versuchte die Geschichte mit ihm und Amaya zu erzählen. Manchmal stockte er, denn er musste sich die Tränen zurückhalten, doch Sakura verstand seine Situation vollkommen. "Nun ja, sie ist in meinen Armen gestorben. Ich habe sie aber auf der Plattform mit der goldenen Sonne noch einmal gesehen und Uematsu meinte, dass wir beide das Spiel gewonnen hätten. Ich weiß aber ihren Aufenthaltsort nicht. Ich muss sie finden, sonst schaffe ich das nicht!", beendete Katsuo seine Geschichte. "Ich werde dir dabei auf jeden Fall helfen! Ich will, dass mein Bruder glücklich ist!", versuchte sie ihn aufzumuntern. Er lächelte sie an und nickte mit dem Kopf.

Einige Monate später...

"Sakura!", rief er die Treppe nach oben. "Ja?", rief Sakura zurück. "Ich gehe zu Amaya ins Krankenhaus. Ich weiß noch nicht wann ich wieder komme, aber sage Mutter, dass ihr nicht auf mich warten müsst, wenn ich nicht rechtzeitig zum Essen zurückkomme." "Alles klar, Bruder. Viel Glück!", rief Sakura nach unten und Katsuo zog sich seine Jacke an.
Er lief nach draußen, setzte sich auf sein Fahrrad und fuhr los.
Sakura und Katsuo hatten endlich ihren Aufenthaltsort gefunden. Sie lag in dem Krankenhaus im Nachbarort. Sie gehörte tatsächlich zu den Spielern, die nie aufgewacht waren. Katsuo war kurze Zeit, nachdem der ganze Trubel nachgelassen hatte, wegen des Spielendes, von der Presse verfolgt worden. Er hatte es aber geschafft einen Deal mit der Ausichtsbehörde der Alsword-Nachforschungsbehörde zu machen. Er sollte die ganze Geschichte aus Alsword erzählen, wenn er dafür in Ruhe gelassen und den Aufenthaltsort von Amaya erfahren würde.
Er war bisher jeden Tag dort gewesen. Jeden Tag war er zu ihr gefahren und war neben ihrem Bett gesessen und hatte ihre Hand gehalten. Sie sah so fertig aber auch gleichzeitig unglaublich hübsch, seiner Meinung nach aus.
Katsuo hatte bereits ihren Vater kennenlernen dürfen, denn dieser war ebenfalls fast jeden Tag dort. Auch an diesem Tag war er wieder da, doch diesmal hatte er Besuch mitgebracht. Er trat herein und erblickte Katsuo. "Oh Guten Tag, Katsuo. Schön dich heute zu sehen. Du kannst Amaya so oft besuchen, wie du möchtest. Danke für deine Hilfe.", begrüßte Amayas Vater ihn. "Guten Tag. Ich hoffe ich störe nicht.", begrüßte Katsuo auch ihn. Dieser schüttelte nur mit dem Kopf und schenkte Katsuo ein gequältes Lächeln. Er hatte seiner Tochter einen großen Strauß Blumen mitgebracht und legte ihr diese neben sie auf den kleinen Holztisch. Dort lagen auch schon weitere Blumensträuße, doch von Katsuo lag dort nichts. Er brachte es nicht übers Herz, denn so sah es aus, als wäre sie schon verstorben. Der zweite Mann trat herein. "Guten Tag!", wurde Katsuo auch von diesem begrüßt. "Oh, ihr habt euch noch gar nicht kennengelernt. Katsuo, das ist Sugu. Er ist der Kopf unserer Forschung und ein guter Freund.", stellte Amayas Vater den Mann vor. Dieser lächelte und stellte sich noch einmal selbst vor. Katsuo tat es ihm gleich. "Du musst unser berühmter Held sein, nicht wahr? Der, der alle aus diesem Spiel befreit hat, richtig?", fragte Sugu ganz begeistert. Katsuo nickte und schloss seine Hand um Amayas. Er sah sie mit gekränkten Blick an. "Ich denke, wir sollten nicht über das Geschehene sprechen. Der arme Junge wird jetzt schon so oft damit konfrontiert.", versuchte Amayas Vater ihn zu schützen, denn er hatte Katsuos Blick zu Amaya gesehen. "Da haben Sie recht. Anderes Thema. Hören Sie, wegen dieser Sache.. Sie wissen schon. Ich würde es gern offiziell machen.", sprach Sugu ein unverständliches Thema an. "Bist du dir wirklich sicher?", fragte Amayas Vater weiter. "Mein Herz gehört nur diesem besonderen Mädchen. Ich wünsche mir, dass Amaya ihr Hochzeitskleid trägt, während sie noch immer so unglaublich schön ist.", sagte er und blickte auf sie herab. Man konnte ein Glitzern in seinen Augen sehen. Katsuo dachte er hörte nicht richtig und blickte ihn mit großen Augen an. Dabei drückte er Amayas Hand ein wenig fester. "Ich sehe schon. Es ist an der Zeit sich zu entscheiden.", stritt Amayas Vater dies nicht ab. Er sah auf seine Uhr. "Tut mir leid. Es ist schon spät, ich habe noch ein weiteres Meeting. Vielen Dank, dass du hier warst Katsuo.", verabschiedete sich Amayas Vater und verschwand.
Der einst nette Gesichtsausdruck Sugus wurde schlagartig zu einem schelmischen Grinsen.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt