Kapitel 17

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Sakura öffnete ihre Augen. Langsam zog sie ihre NerveGear von Kopf. Als ihr Bruder zurückgekehrt war, hatte sie sich das Nachfolgermodell des NerveGears besorgt. Dazu das Spiel 'Alfheim Online'. Sie hatte sich, genau wie er, sofort in dieses Spiel verliebt. Sie liebte es durch die Gegend zu fliegen und diese Freiheit zu genießen.
Sakura blickte an ihre Decke. Ein großes Bild hing dort. Ein blondes Mädchen mit einer grünen Rüstung und grünen Flügeln flog in Himmel. Eine Sylphe. Ihre Sylphe. Sie war Leafa.
Sie musste an ihr letztes Wort diesem Spinner gegenüber denken. "Lass mich mit dir gehen!" Sie war doch völlig bescheuert! Sie wollte einem fremden Kerl den Weg zeigen und ihn begleiten? Vielleicht lag es an seinem Namen. Katsuo. Genau der seines Bruders. Er hatte auch noch Ähnlichkeiten zu ihrem Bruder. Ihr Bruder, in den sie heimlich verliebt war und der eigentlich nur ihr Cousin war.
Sie drehte sich in ihrem Bett um und kuschelte sich in ihr langes Kissen, dass immer neben ihr lag. "Katsuo, also. So ein Spinner!", sagte sie sich.

~

Katsuo lief in eines der oberen Zimmer. Hier konnte er sich ausloggen, hatte Leafa gesagt. Sie war wirklich nett. Hoffentlich konnte sie ihm eine Hilfe sein.
Er setzte sich auf eines der Bdtten. Yui flog aus seiner Tasche und verwandelte sich aus ihrer Elfengestalt wieder zurück zu ihrer menschlichen Gestalt. Sie stand nun etwas nervös neben Katsuos Bett. Er hatte sich mittlerweile hingelegt und starrte an die Decke. "Wir sehen uns erst morgen wieder, Papa", sagte das Mädchen und verschränkte ihre Hände hinter ihrem Rücken. "Ja. Aber ich bin bald wieder zurück. Also keine Sorge!", versprach er Yui. Er lächelte sie dabei an. Die erwiderte es. "Darf ich vielleicht in deinem Bett schlafen, bist du dich ausgeloggt hast?", fragte sie und kratzte sich am Arm. "Ja. Natürlich!", sagte Katsuo und rutschte ein wenig zur Seite. Yui freute sich und legte sich neben ihn. Die beiden sagen sich an und langsam erlosch das Licht in ihrem Zimmer.
"Yui? Lass und so schnell wie möglich Amaya finden und retten. Und dass lass uns wieder ein Haus kaufen.", schlug Katsuo vor. Yui nickte mit dem Kopf. "Das ist wie ein Traum. Ich darf endlich wieder bei meiner Mama und meinem Papa wohnen!", sagte sie beigeistert. Katsuo lächelte und nahm sie ein wenig in den Arm. "Das ist kein Traum, Yui. Das wird bald schon wieder Realität sein.", sagte er und lächelte. Yui sah ihn noch eine Weile an, bevor sie sah, dass er langsam seine Augen schloss, seine Hand sinken ließ und einschlief.

~

Zwei kleine Amseln landeten auf einem Tisch in mitten eines großen Vogelkäfigs. Sie piepsten fröhlich umher und suchten nach Nahrung. Doch eine kleine, zierliche Hand streckte sich ihnen entgegen. Die Vögel erschraken und flogen eilig wieder davon. So einfach und leicht flogen sie durch die starken, vergoldeten Eisenstangen, ohne eine Bedrohung oder eine Gefahr dahinter zu erkennen. Das Mädchen, dessen Hand gehörte, seufzte einmal traurig auf. Sie hatte ein hübsches rot, weißes Kleid an. Ihre orangenen Haare flogen offen im Wind und waren an den Seiten ein wenig zusammengeflochten worden. Ihre schneeweißen Flügel glitzerten im Licht. Verzweifelt stützte sie ihre Arme auf dem Tisch ab und ihre braun, Roten Augen starrten auf den Boden.
"Dieser Ausdruck in deinen Augen ist entzückend, Tintania!", hörte sie eine tiefe Männerstimme. Sie kam von hinter ihr. Ihre Gesichtszüge wurden augenblicklich hart wie Stein und sie richtete sich gerade auf. "Dieser Augenblick, wenn du fast in Tränen ausbrichst. Ich würde dich am liebsten ausstopfen und für immer anstarren!", lachte er und sah sie an. "Warum machst du es dann nicht einfach?", fragte das Mädchen hart. Der Mann tippte etwas auf einen kleinen Screen neben den starken Eisenstangen und sofort schoben sie sich nach oben. Sie war hier oben eingesperrt und dieser Mann kam immer zwei Mal am Tag. Er schritt hinein und kam augenblicklich auf sie zu. "Du bist doch hier der Systemadministrator! Du kannst tun und lassen was du willst.", sprach das Mädchen weiter. Die richtete sich kerzengerade auf, als er sich zu ihr nach unten beugte. "Jetzt sei doch nicht so kaltherzig. Habe ich dich denn jemals angefasst, als du es nicht wolltest, Titania?", fragte er und beugte sich noch weiter nach unten. Sein Gesicht war nah an ihrem. "Rede mich nicht mit diesem komischen Namen an. Meine Name ist Amaya, Sugu!", stichelte sie und sah ihn dabei mit böse funkelnden Augen an. "Spielverderberin. In dieser Welt bin ich der Elfenkönig Oberon! Alle Spieler sehen zu mir auf, ihrem wohlwollenden Herrscher. Und du, mein teures Vögelchen, bist meine liebreizende Königin Titania! Ist das nicht wundervoll?", fragte er und legte eine Hand an der Lehne ihres Stuhls ab. "Wann akzeptierst du endlich sein Schicksal und öffnest mir dein Herz, als meine Braut?", fragte er weiter. "Niemals. Für dich habe ich nur Abscheu und Ekel übrig! Nicht mehr!" "So ein eiserner Wille. Doch seit einer ganzen Weile schon, habe ich mir immer wieder ausgemalt wie verlockend es wäre deinen zarten Körper einfach mit Gewalt zu nehmen.", sagte er und legte dabei seine Hand unter ihr Kinn. Er strich ihr über das Gesicht und hob damit ein wenig ihren Kopf, so dass sie zu ihm aufsehen musste. Er strich ihr weiterhin über die Wangen und fuhr leicht über ihre Lippen. Dabei lächelte er wie ein Löwe, der gerade davor war sein Lamm zu verspeisen. Langsam aber sicher, rutschte seine Hand ein wenig weiter nach unten und er glitt ihre nackten Schultern herab. Sie hatte nur ein kurzes Oberteil an, das das wichtigste bedeckte. Seine Hand wanderte zu ihrem Bauch und strich sanft über ihr Oberteil an ihrer Brust entlang und spielte mit dem Roten Band, das alles zusammen hielt. Sie sah gequält zu Boden und traute sich nicht sich zu bewegen. Sugu zog ein wenig an diesem Band, sodass es sich ein wenig lockerte. "Hör auf!", brachte sie leise heraus. Tatsächlich hörte mir mit einem Lachen auf und ließ seine Hand sinken. "Ich mache doch nur Scherze. So geschmacklos dringe ich mich nicht dir auf. Dich bald schon, wirst du darum betteln mich haben zu dürfen!", lachte er und beugte sich wieder nach oben. "Du bist verrückt.", sagte sie. "Du wirst deinen Ton schon noch ändern, mein Vögelchen. Jetzt gerade erfreuen sich Tausende Spieler an diesem Spiel, doch niemand wird erfahren welches Potenzial dahinter steckt. Durch das Ausweiten der Kontrollbereiche des Gehirns, ist es möglich Gedanken, Emotionen und Erinnerungen zu kontrollieren.", erzählte er stolz und stolzierte zu dem Rand des Käfigs. Amaya war schockiert. "Das darf man dich nicht tun lassen!" "Wer soll mich aufhalten? So viele forschen bereits an ähnlichen Dingen. Doch an Menschen zu exerimentieren, kommt selten vor. Doch an diesem gloreichen Abend, konnte ich es schaffen. 10.000 perfekte Testpersonen! Uematsu mag zwar ein Genie sein, doch er war ein Narr. Er hat ein perfektes Testgebiet erschaffen, doch stattdessen nutzte er es für ein dämliches Spiel. Es war so leicht die Router so zu manipulieren, dass einige Spieler während der Befreiung abgefangen und nicht ausgeloggt wurden. Schlussendlich bekam ich 300 Testsubjekte nur für mich allein! Meine Forschungen machten erhebliche Fortschritte innerhalb der letzten zwei Monate, doch mein Ziel den menschlichen Körper zu kontrollieren ist noch weit entfernt. Aber es dauert nicht mehr lange.", erzählte er immer noch stolz. Amaya hatte ihre Hände auf ihre Beine gelegt und schmerzhaft verkrampft. Das konnte nicht sein! "Du lügst! Mein Vater würde solche Forschungen niemals erlauben!", schrie sie. "Diese Forschungen werden auch nur von mir und ein paar anderen durchgeführt. Sonst könnte ich die Ergebnisse nicht verkaufen.", erklärte er. "Verkaufen?" "Sämtliche Forscher der USA und anderen Ländern reißen sich um meine Ergebnisse. Sobald ich sie habe, werde ich sie für einen hohen Preis verkaufen. Vielleicht sogar an RCT.", lachte er. "Das werde ich nicht zulassen. Sobald ich wieder in der realen Welt bin, werden alle von deinen bösen Verbrechen erfahren!", drohte Amaya ihm und stand siegessicher auf. Sugu lief nur lachend auf sie zu. "Du, mein Herz, bist genauso eine Testperson, wie alle anderen auch. Ob ich deine Erinnerungen ändere, liegt allein in meiner Hand.", sagte er und lächelte sie böse an. Plötzlich leuchtete etwas neben ihm auf. "Ich bin gleich da. Warte auf Anordnung!", sprach er und schon verschwand das leuchtende Symbol wieder. Er sah Amaya wieder an. Er griff nach ihrem Haar und ließ es in seiner Hand liegen. "Wie dem auch sei. Dich in eine lebendige Puppe zu verwandeln, schien mir nicht gerade von Vorteil zu sein. Versuch doch ein wenig gehorsamer zu sein, wenn wir uns das nächste mal wiedersehen, Titania!", verabschiedete er sich und lief der Tür des Käfigs entgegen. Sie blickte ihm böse hinterher, jedoch achtete sie darauf, was er in den kleinen Screen eintippte und merkte sich die Zahlenkombination. Sugu drehte sich noch einmal um und lächelte sie an. Dann war er verschwunden.
Amaya konnte nicht mehr Stand halten und kniete sich auf den Boden. Ihr kamen die Tränen und sie konnte nur an ihn denken. Er.
"Rette mich, Katsuo!"

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt