Kapitel 20

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Nun standen die beiden allein vor dieser Art Aufzug und sahen sich an. Die anderen Menschen um die herum starrten sie immer noch an. "Katsuo, tut mir echt leid, dass ich da da mit reingezogen habe!", entschuldigte sich Leafa und schaute beschämt auf den Boden. Katsuo drehte sich zu ihr um und kam wieder einige Schritte auf sie zu. "Schon okay. Aber bist du dir sicher, dass du dein Territorium verlassen möchtest?", fragte Katsuo unsicher und kratzte sich dabei am Kopf. Auch Leafa kam jetzt ein paar Schritte auf ihn zu. Sie sagte nichts, sonder stellte sich einfach wieder hinter ihn, legte ihre Hände auf seine Schultern und drückte ihn in Richtung dieses Aufzugs.
Die fuhren ohne ein Wort zu sagen nach oben und stiegen weiterhin stillschweigend aus. Katsuo stellte sich nah an den Rand des Turms und blickte in den Himmel. Man konnte den Horizont perfekt überblicken. "Wow! Diese Aussicht ist wunderschön hier oben!", sagte er und breitere seine Arme aus. "Ja, nicht wahr? Immer wenn ich in den Himmel schaue, denke ich mir wie klein und unbedeutend ich doch eigentlich bin. Das war eine gute Gelegenheit. Ich wollte eigentlich schon lange weg von hier.", erklärte sie ihm mit einem Lächeln auf den Lippen. Auch sie sah dem Horizont entgegen. "Ach so. Aber meinetwegen hast du jetzt Ärger mit den anderen." "Das macht nichts. Ohne Streit hätte ich eh nicht geben können.", klärte sie ihn weiter auf. "Was ist überhaupt genau eine Renegate?", fragte Katsuo. "Renegate ist ein Spieler der sein Territorium verlassen hat. Quasi ein Abtrünniger der dafür verachtet wird, weggegangen zu sein." "Und das möchtest du sein?" "Ja, ich bin mir da sehr sicher. Warum möchten alle immer, dass man sich an irgendetwas bindet? Unsere Flügel stehen für Freiheit und nicht sich irgendwie unterdrücken zu lassen!", sagte sie. Katsuo sah sie nur an, während nun auch Yui, die sich in Katsuos Tasche versteckt hatte, zu Wort meldete. "Menschen sind so kompliziert. Ich verstehe nicht, warum sie ihrem Drang nach Gemeinschaft auf so komplexe Weise nachgehen müssen." "Was meinst du damit.?", fragte Leafa. "Ich persönlich", sagte sie, flog auf Katsuos Schulter, legte ihre kleinen Hände auf seine Wange und küsste ihn kurz, "mache es so! Es ist simpel und unmissverständlich!" "Das ist eine unglaubliche KI! Verhalten sich alle private Pixis auf diese Art?", fragte Leafa verwirrt. Katsuo schloss die Augen, packte Yui an ihren Ärmchen und legte sie wieder zurück in die Tasche. "Sie war schon immer ein wenig komisch.", gab er nur zurück.
"Leafa! Du bist gemein!", schrie auf einmal eine Jungenstimme. "Recon!", schrie Leafa auf. Recon rannte auf die beiden zu. "Hast du wirklich die Gruppe verlassen? Wieso hast du denn nichts gesagt?", fragte er ganz aufgebracht. "Ich habe es vergessen, tut mir leid.", sagte sie lachend. "Was hast du dir dabei gedacht?", fragte er aufgebracht weiter. "Das war eine spontane Entscheidung.", sagte sie und blickte Katsuo dabei kurz an. "Was willst du jetzt machen, Recon?", fragte sie ihn, bevor er etwas dummes sagen konnte. "Was ist das für eine Frage! Meine Klinge wird ganz allein dir gehören, Leafa, das schwöre ich!", schrie er, zog seine Klinge und streckte die weit in den Himmel. "Danke, aber das brauche ich nicht.", blitzte sie ihn ab. Enttäuscht ließ er die Hand wieder sinken. "Gut. Aber ich würde schon gern... Eh... mit dir gehen! Mir lässt da etwas einfach keine Ruhe!", gestand er und beugte sich etwas hinab. "Und was?", fragte Leafa verwundert. "Ich kann es noch nicht beweisen, aber ich möchte etwas beobachten und bleibe deshalb noch ein wenig bei Sigurds Gruppe. Katsuo! Sie kommt sehr gerne in Schwierigkeiten, pass bitte auf sie auf.", richtete er sich nun an Katsuo. Dieser nickte mit dem Kopf. "Aber, dass eins zwischen uns schon mal klar ist, Leafa ist meine...Au!" Leafa war ihm auf den Fuß getreten, bevor er etwas sagen konnte und funkelte ihn böse an. "Wir werden in der neutralen Zone sein. Schick mir eine Nachricht, wenn du etwas brauchst.", verabschiedete sich, ließ ihre Flügel auftauchen und schwebte in die Luft.
Katsuo folgte ihr so schnell es ging.
"Du hast gesagt, er wäre ein Freund aus dem Reallife, richtig?", fragte Katsuo, als sie auf der selben Höhe waren. "Ja, kann man so sagen." "Mhm." "Was soll denn jetzt dieses Mhm bedeuten." "Gar nichts. Du solltest doch glücklich schätzen.", sagte er nur. Yui schaute wieder aus der Tasche heraus und lächelte breit. "Ich glaube, ich weiß wie er emfindet! Er mag dich und das sehr, Leafa! Magst du ihn denn auch so sehr?", fragte sie. Leafa wurde etwas rot in Gesicht. "Was weiß ich!", sagte sie nur und beschleunigte ihr Tempo. Sie dachte trotzdem weiterhin an ihn und blickte zurück nach Sylvain. Sie wurde ein wenig traurig beim Gedanken nie wieder dort hinzugehören, sah jedoch dann Katsuo im Augenwinkel, der sie betrachtete und anlächelte und sofort ging es ihr besser. Ja, durch ihn fühlte sie sich irgendwie besser und geborgen. Sie lächelte ihn ebenfalls an. "Also dann, auf geht's! Siehst du den See dort vorne? Dort werden wir jetzt ohne Pause hinfliegen, verstanden?", fragte sie ihn und deutete auf den See in der Ferne. Katsuo nickte mit dem Kopf.
Sie flogen einige Zeit, ohne mit dem jeweils anderen zu sprechen. Beide blickten sich einfach nur um und genossen die Luft, die um die herum fegte. Katsuos Herz schlug schneller. Nun würde seine Reise zu Amaya beginnen. Nun konnte er sie endlich finden und endlich retten. Es würde alles so werden, wie sie es sich einst gewünscht hatten.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt