Katsuo wachte in seinem Zimmer auf und konnte durch das Glas in zwei große, dunkle Augen sehen. Sakura hatte sich neben ihn auf sein Bett gesetzt und sah besorgt auf ihn herab. Als er allerdings die Augen öffnete, erschrak sie und beugte sich ruckartig wieder zurück. Sie wurde rot im Gesicht und fuchtelte wild mit den Armen umher. "Tut mir leid! Du bist nicht zurückgekommen und da habe ich mir Sorgen um dich gemacht!", erklärte sie sich aufgebracht. Katsuo richtete sich nur mit einem Lächeln auf und nahm sein NerveGear von seinem Kopf. er stellte es behutsam neben sich und blickte wieder in die Augen seiner Schwester. "Hat länger gedauert, entschuldige.", sagte er nur. "Ist jetzt alles vorbei?", fragte sie neugierig. Sie hatte sich mittlerweile ganz auf sein Bett gesetzt und saß nun gespannt vor ihm. Ihr Gesicht war immer noch etwas rot. "Ja, ist es. Einfach alles.", bestätigte Katsuo und Sakura atmete erleichtert aus. "Das ist super!", freute sie sich. Katsuo blickte seine Schwester für einen weiteren Moment an und konnte die Gestalt von Leafa in ihr erkennen. Er stockte einen kurzen Moment, lächelte sie dann allerdings wieder an. "Dankeschön. Ich habe dir echt viel zu verdanken. Ohne deine Unterstützung, hätte ich es niemals geschafft.", bedankte er sich. "Nein.", sagte sie leise, blickte beschämt auf den Boden und entschloss sich dann doch sich in seine Arme zu werfen. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und legte ihre Hände auf seine Schultern. Sie schloss die Augen und atmete tief aus. "Ich bin sehr glücklich, dass ich dir in deiner Welt eine so große Hilfe sein konnte.", flüsterte sie und plötzlich konnte sie zwei große Hände auf ihrem Rücken spüren. Katsuo drückte sie ebenfalls fest an sich. Sakura war für einen kurzen Moment überrascht, doch dann genoss sie es. Sie richtete sich langsam wieder auf und auch Katsuo nahm seine Hände von ihrem Rücken. "Du hast also Amaya retten können?", fragte sie ihn mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. "Ja, ich habe es geschafft. Sie ist endlich wieder zurück. Sakura, ich eh...", wollte er sich entschuldigen, doch das Mädchen sprang von seinem Bett auf und hüpfte wild herum. "Na los, mach dich auf! Sie wartet sicher schon auf dich!", rief sie. Er blickte auf die Uhr an seiner Wand. Es war kurz nach neun Uhr abends. Er sprang ebenfalls von seinem Bett auf und sprintete mit seiner Schwester die Treppe nach unten. Er zog sich seine Schuhe an und warf sich seine warme Jacke über. Sakura tat es ihm gleich und lief mit ihm vor die Haustür. Er schnappte sich sein Fahrrad, das Sakura ihm schon bereitgestellt hatte und lief damit zur Straße mach vorn. Sakura kam ihm nach und beobachtete ihn. Doch plötzlich begann es ihn zu frösteln und er blickte in den Himmel. "Es schneit!", rief Sakura aufgeregt. "Fahr bitte vorsichtig und richte Amaya schöne Grüße von mir aus!", verabschiedete sich Sakura und knuffte ihren Bruder noch einmal kurz an der Schulter. "Ja, werde ich! Ich stelle euch bald einander vor!", rief er ihr zu, bevor er sich aufgeregt auf sein Fahrrad warf und die Straße herabfuhr.
Er fuhr durch die dunkle Nacht und sah den Schneeflocken hinterher, die vor ihm auf der Straße landeten und sofort wieder zu Wasser schmolzen. Er konnte es immer noch nicht ganz glauben, weswegen er immer schneller fuhr. Es kamen ihm nur wenige Autos entgegen, so hatte er die Straße ganz für sich allein. Er musste an Amaya denken. Würde sie wirklich wach sein? Würde sie ihn genauso lächelnd ansehen, wie in der virtuellen Welt? Er flüsterte immer wieder leise ihren Namen und rief sich immer wieder verschiedene Bilder in den Kopf. Das schlimmste waren seine Zweifel, ob er auch wirklich alles richtig gemacht hatte. Das Bild von den sich abschaltenden Monitoren grub sich in seinen Kopf und er fuhr noch schneller. Er musste sie endlich sehen! Er war endlich an dem dunklen Krankenhaus angekommen und stellte sein Fahrrad in die Ecke. Nein, er warf es eher. So schnell er konnte rannte er zum erleuchteten Eingang und umrundete die Autos, die auf dem Parkplatz standen. Als er an einem weißen Bus vorbeilief, spürte er plötzlich einen höllischen Schmerz am Arm. Er blieb automatisch stehen und blickte an sich herunter. Blut tropfte auf den Boden und eine Schnittwunde klaffte an seinem rechten Oberarm. Er fiel einige Schritte nach hinten und stöhnte vor Schmerz auf. Er hörte in der Ferne, wie sich eine Autotür schloss und Schritte auf ihn zukamen. Ein Mann in einer weißen Jacke und einem Messer in der rechten Hand lief auf ihn zu. "Du bist spät dran, Katsuo. Was wenn du dir bei dieser Kälte noch den Tod holst?", fragte die Stimme böse. Der Mann kam endlich ins Licht und Katsuo stellte mit erschrecken fest, dass Sugu vor ihm stand. Er sah ramponiert aus. Sein Auge war von vielen geplatzten Adern überzogen und er versuchte die Schwellung hinter seiner Brille zu verstecken. "Du hast mir etwas Entsetzliches angetan, Katsuo. Der Schmerz hat noch immer nicht nachgelassen." "Es ist vorbei Sugu. Stell dich deiner Strafe!", rief Katsuo. Sugu kam immer näher auf ihn zu. "Vorbei? Wieso? Es gibt Unmengen an Unternehmen, die sich um mich reißen würden. Wenn meine Forschungen erfolgreich abgeschlossen sind, werde ich zu einem König. Ein wahrer Gott dieser Welt. Aber vorher, werde ich dich zum Schweigen bringen!", rief Sugu und holte mit seinem Messer aus. Er verfehlte nur knapp, doch Katsuo verlor das Gleichgewicht und flog zur Seite auf den Boden. Sugu trat nach ihm. Er stöhnte vor Schmerz und die Blutlache wegen seiner Wunde wurde immer größer und verteilte sich auf der Straße. Sugu setzte seinen Fuß auf Katsuos Hüfte. "Ich kann nicht glauben, dass ein elender Wurm, wie du, mir im Weg steht und wagt mich aufhalten zu wollen! Dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen müssen. Du musst sterben, eindeutig!", rief er und holte noch einmal aus. Er stach zu, doch verfehlte Katsuo um ein paar Zentimeter. Einen kleinen Kratzer hatte er Katsuo zugefügt. "Ich kann nicht mehr richtig sehen. Deshalb habe ich verfehlt.", grübelte Sugu und versuchte es noch einmal, doch Katsuo hielt ihn auf. Er griff nach Sugus Handgelenk und drückte es nach oben, sodass er nicht mehr zustechen konnte. "Du Ratte, du kleiner Bastard! Du hast keine Macht gegen jemanden wie mich! Stirb du elender Wurm!", schrie Sugu und drückte seine Hand wieder nach unten. Knapp vor Katsuos Gesicht, fing dieser allerdings zu schreien an und drückte ihn wieder nach oben. "Sugu, das gilt auch für dich!" Mit der anderen Hand packte Katsuo Sugus Hals und drückte ein wenig zu, sodass er die Orientierung verlor und nach hinten fiel. Er ließ dabei das Messer los, welches Katsuo sofort auffing und in seiner Hand drehte. "Was für ein lächerliches Messer. Viel zu leicht und viel zu wenig Reichweite. Aber ich kann dich damit trotzdem töten, wenn ich will!", schrie Katsuo und kam auf Sugu zu. Dieser versuchte auszuweichen, doch er hatte keine Chance. Katsuo packte sich seinen Kopf und schlug ihn fest gegen das nächste Auto. Sugus Brille zerschlug und die Scherben fielen auf die Straße. Katsuo hielt ihm schließlich das Messer unter die Halsschlagader und erinnerte sich daran zurück, wie er Amaya wehgetan hatte. Er rief sich alles zurück ins Gedächnis und zog. Heißes Blut floss über Katsuos Hand und Sugu fiel auf die Straße.
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Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)
FantasyDie Sword Art Online Geschichte geht weiter! Hier ist der zweite Zyklus der Geschichte mit der gegebenen Story und doch ist sie vielleicht ein bisschen anders ;) Bevor ihr diesen Teil lest, lest doch erst einmal den ersten Teil: "Ein etwas anderes...