Kapitel 4

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"Lass' uns nach unten in unseren Keller gehen. Da ist es viel schöner und da kann ich dir viel besser alles erklären.", schlug Sakura vor und versuchte aufzustehen. Katsuo war jedoch schneller und reichte ihr eine Hand hin, die sie lächelnd annahm. Katsuo ließ ihre Hand jedoch nicht los, sondern drückte sie sanft und zog sie noch einmal in eine liebevolle Umarmung. Sakura schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und legte ihren Kopf auf seine Brust, da er doch ein ganzes Stück größer war, als sie. "Es tut mir so leid, dass ich dich allein gelassen habe. Ich dachte, du würdest mich genauso verachten, weshalb ich den Kontakt abgebrochen habe. Ich weiß, ich kann es nicht rückgängig machen und den Schmerz den du erlitten hast kann ich nicht unempfunden werden lassen, aber ich verspreche dir ab nun ein guter Bruder für dich zu sein, auch wenn ich nur dein Cousin bin.", flüsterte er ihr zu. Sakura drückte ihn noch fester an sich und schloss die Augen, als Zeichen der Dankbarkeit.
Als die beiden sich wieder lösten kam auch ihre Mutter wieder herein. "Es ist so schön euch beide wieder gemeinsam zu sehen.", sagte sie mit Tränen in den Augen und lief wieder in die Küche.
"Sie hat dich wirklich vermisst. Sie hat in dem letzten Jahr nicht einmal gelacht. Sie war jeden Tag mit mir bei dir im Krankenhaus. Sie hat mir ganz alte Geschichten erzählt, als mein Vater noch nicht so gewalttätig war. Ich wusste natürlich schon vorher, dass du und ich nur Cousin und Cousine sind, doch ich wollte es noch einmal von ihr hören. Wenn sie allein an deinem Bett war, hat sie immer angefangen zu weinen und sie wollte dich immer bei sich haben. Sie hat jeden Tag gehofft du würdest überleben, bis du in der Nacht, als das Spiel beendet wurde nicht mehr in deinem Zimmer warst. Ich war fest davon überzeugt, dass du abgehauen bist, doch sie dachte du wärst tot und man hätte das Zimmer geräumt und dich weggeschafft.", erzählte Sakura ein bisschen aus der Zeit, die er nicht miterlebt hatte. Doch er grübelte immer noch, wie sie es geschafft hatte zu überleben.
Als sie unten angekommen waren, setzten sie sich an den Rand der kleinen Terrasse, die in den unteren Garten zeigte. Sie war wunderschön dekoriert und an den Seiten wuchs grüner Efeu empor.
"Jetzt erzähl, Sakura, wie konntest du überleben? Ich habe doch gesehen, wie du in Alsword gestorben bist. Ich habe versucht deine Partikel wieder zusammenzusetzen, doch das war logisch, dass das nicht funktionierte. Ich habe tagelang nach der Blume der Auferstehung gesucht, doch diese funktionierte nur bei kurz verstorbenen Menschen und bei Pets. Ich habe dich verloren, wie kann das nun sein?", fragte Katsuo sie nun, setzte sich im Schneidersitz vor sie und sah sie erwartungsvoll an. "Das ist eine einfache und wirklich glückliche Geschichte. Als ich gestorben war, stimmte etwas mit meinem NerveGear nicht wirklich. Ich kam in einen Todesscreen und konnte für 5 Minuten weiterhin sehen, wie du gekämpft hast. Du hast für mich gekämpft, das wusste ich sofort. Als die restlichen Monster besiegt waren, bist du zusammengebrochen. Du hast extrem angefangen zu weinen und meinen Namen geschrien. Da hatte ich erst realisiert, dass ich im Spiel tot war. Doch mein Gehirn war immer noch perfekt in Takt. Als Mensch habe ich immer noch gelebt. Auf einmal ist dann das Bild schwarz geworden. Ich habe nur noch deine Stimme gehört und dachte, dass es nun endgültig vorbei war und es bei mir nur ein bisschen gedauert hat. Doch das war nicht der Fall gewesen. Ich hatte also die Augen wieder geöffnet und erkannte meine Mutter vor meinem Krankenhausbett. Sie ist vor Freude aufgesprungen und hat sofort alle Ärzte informiert, dass das Spiel beendet sei. Doch ich war ein Einzelfall. Es ist herausgefunden worden, dass sich mein NerveGear auf meinem Kopf verschoben hatte, als ich in das Krankenhaus geliefert wurde. Als ich dann gestorben war, hätten mich die Mikrowellen braten sollen, doch da sich mein Kopf etwas unterhalb der, ich sage einfach mal, Todeszone befand, sind die Wellen aufeinander geprallt und haben sich neutralisiert. Den einzigen Schaden, den sie angerichtet hatten waren, dass sie mein Spiel komplett zerstört hatten und mein NerveGear komplett verkohlt war. Doch mir selbst ging es sehr gut. Meine, unsere, Mutter war einerseits extrem froh, doch auch am Boden zerstört. Mich hatte sie wieder, doch dich wollte sie noch mehr.", erzählte Sakura die komplette Geschichte. "Wow. Wurde das bei weiteren Spielern festgestellt? Nachdem du aufgewacht warst?", fragte Katsuo weiter. "Nein. Auf die anderen Spieler wurde nun extremer geachtet, doch sie alle waren gestorben. Ich war die einzige die den gedachten Tod überlebt hatte.", gab sie die Antwort. Katsuo war schockiert, doch andererseits extrem froh. "Also hatte Uematsu doch nicht alles bedacht!", sagte Katsuo im Scherz und nahm seine kleine Schwester noch einmal in den Arm.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt