Katsuo hatte sich an die steinernde Rose geklammert, doch sie war verschlossen. Er versuchte sie aufzudrücken, doch auch das scheiterte kläglich. "Wie geht es denn jetzt weiter?", fragte er sich laut und stellte sich auf die Rose. Sein Schwert hatte er immer noch in der Hand und versuchte es nun damit. Er versuchte es in die Rillen der Rose zu stecken und es so aufzubrechen, doch auch das funktionierte nicht. Jetzt hatte er einen Kampf bestritten und so viele andere Leben fast mit in den Tod gerissen für nichts? Das wollte er nicht glauben. "Yui?", rief er. Die kleine Elfe flog aus seiner Tasche und blieb vor seinem Gesicht stehen. Sie musste ihn nur einmal anblicken und wusste sofort, was er sie fragen wollte. Sie schwebte auf die Rose und berührte sie mit ihren kleinen Händen. "Papa, diese Tür ist eindeutig nicht mit einer Quest verschlossen. Der Systemadministrator hat sie selbst geschlossen.", erklärte sie. "Und was bedeutet das?", fragte er hysterisch. "Das bedeutet, dass es niemals vorgesehen war, dass Spieler diese Tür erreichen oder sie öffnen können." Yui drehte sich besorgt zu ihrem Papa um. Dieser konnte es nicht glauben. Das konnte doch nicht wahr sein!
Er blickte sich um, doch das einzige was er erkannte war, dass sie immer noch in Gefahr schwebten. Die Wächter flogen immer noch über ihnen und waren jederzeit dazu bereit sie anzugreifen. Yui schwebte wieder zu ihrem Papa und blickte ihn fragend an.
Zu Katsuos Glück fiel ihm jedoch etwas anderes ein. "Warte, war da nicht? Yui, benutze die hier!", rief er, kramte in seiner Tasche herum und streckte ihr die Karte, die Amaya ihnen heruntergeworfen hatte hin. Yui legte ihre kleinen Hände auf die Karte und versuchte sich zu konzentrieren. Sofort leuchtete die Karte schwarz, golden auf und verlieh Yui ebenfalls einen goldenen Schimmer auf ihrer Haut. "Überschreibe den Code!", rief sie und streckte nun ihre kleinen Hände der Rose entgegen. Auch diese begann nun golden zu leuchten, verblasste allerdings schnell wieder.
Nach einigen Sekunden ertönte ein lautes Geräusch und die Rose öffnete sich. "Papa, wir werden teleportiert! Halte meine Hand!", rief Yui und Katsuo griff nach ihrer kleinen Hand. Sofort wurden sie von einem hellen Schimmer umgeben und konnten nichts außer helles Licht erkennen."Papa! Papa?", hörte Katsuo die zerbrechliche Stimme seiner kleinen Tochter. Langsam machte er wieder die Augen auf und blickte in ihre großen Augen. Sie stand vor ihm und blickte ihn besorgt an. "Yui, wo sind wir?", fragte er und blickte sich um. Sie waren in einem riesigen Tunnel gelandet, der extrem hell leuchtete. Sein Schwert hatte er immer noch fest umklammert. "Ich weiß es nicht. Es sind keine Mapdaten verfügbar.", stellte sie erschrocken fest. Doch Katsuo dachte an etwas ganz anderes. "Weißt du wo Amaya ist?", fragte er und das kleine Mädchen vor ihm schüttelte extrem mit dem Kopf. "Ja, sie ist ganz in der Nähe!", sagte sie und sie begann leicht golden zu leuchten. "Da lang!", schrie sie plötzlich und zeigte in eine Richtung. Sie fing sofort an zu rennen und auch Katsuo rannte ihr so schnell es ging hinterher. Yui folgte ihren Instinkten und durchbrach sogar die Wände, nur um so schnell wie möglich zu ihrer Mama zu gelangen. Katsuo war ihr dicht auf den Fersen. Als sie bei der letzten Tür, die sie durchbrechen mussten, angelangt waren, half Katsuo sogar sie zu durchbrechen und drückte mit aller Kraft dagegen.
Sein Herz schlug schneller, als sich die Tür mit einem hellen Leuchten öffnete. Sie standen auf einem riesigen Ast, der wie eine Art riesiger Weg aussah und durch die komplette Baumkronen führte. Die Sonne strahlte in ihrer größten Schönheit und der Wind bließ durch die Blätter.
"Ist das die Spitze des Weltenbaumes? Hier oben ist auch keine schwebende Stadt. Grand Quest, dass ich nicht lache! All das war eine Lüge. Damit kommt er nicht durch!", schrie Katsuo schon fast aufgebracht und blickte nach oben. Es war absolut nichts zu erkennen, was auch nur ansatzweise zu dem gepasst hätte, was Leafa erzählt hatte.
Yui stellte sich allerdings mag an ihren Papa und zog ein bisschen an seinem Umhang. Katsuo kam wieder herunter und blickte sie an. "Ja, stimmt. Lass uns erst Amaya retten!", schlug er vor.
Beide nickten überzeugt mit dem Kopf und Katsuo blickte wieder nach oben. Diesmal konnte er ihn erkennen. Dort in der Ferne hing der große Vogelkäfig, den er auch auf den Screenshots von Agil gesehen hatte. Dort müsste sie sein. Dort muss sie einfach sein!
Katsuo griff nach Yuis Hand und rannte den Weg entlang. Er rannte so schnell er konnte und behielt immer den Blick auf den Vogelkäfig gerichtet. Doch er hatte nicht geahnt, dass es so weit sein würde.
Je näher sie dem Vogelkäfig waren, desto mehr konnte Katsuo auch erkennen. Und bald erkannte er auch ihre roten Haare, die im Wind wohen.~
Es dämmerte bereits und Amaya saß mit dem Kopf auf ihren kleinen Tisch gelehnt auf dem kleinen Stuhl. Sie hatte sich seit Stunden nicht mehr bewegt, sondern nur gehofft, dass Katsuo endlich kommen und sie retten würde.
"Mama!", hörte sie eine dünne Stimme ganz nah. Ihr Kopf schoss nach oben und sie blickte in die Richtung, in der sie gedacht hatte die Stimme gehört zu haben.
Am Tor des Käfigs standen zwei Personen. Ein kleines Mädchen mit Tränen in den Augen klammerte sich ganz fest an die Stangen und der Junge, komplett in schwarz gekleidet stand erstaunt neben ihr.
Amaya richtete sich auf und konnte es nicht fassen. Tatsächlich. Katsuo und Yui standen vor ihr.
Sie schlug die Hände vor ihren Mund und kleine Tränen rollten ihre Wange hinab.
Yui sagte noch einmal ihren Namen und umklammerte die goldenen Stangen, bevor diese golden aufleuchteten und sich in Luft auflösten. Yui lief direkt in den Käfig hinein und warf sich Amaya in die Arme. "Yui!", rief sie völlig erleichtert und drückte das kleine Mädchen eng an sich. "Mama!", rief auch Yui und begann zu weinen. Amaya drückte ihre kleine Tochter noch enger an sich.
Auch Katsuo erwachte nun aus seiner Trance und lief einige Schritte in den Käfig hinein. Er blickte seine Freundin mit einem kleinen Lächeln an und auch diese sah nach oben. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sagte seinen Namen. Katsuo lächelte noch mehr und kam nun komplett auf sie zu.
Er legte seine Hände auf ihren Rücken und versuchte sich ein wenig an sie zu drücken, ohne Yui dabei zu zerdrücken. Amaya legte eine Hand auf seine Wange und lächelte ihn an. "Amaya. Sorry, bin wohl etwas spät.", entschuldigte er sich, schloss seine Augen und legte seine Stirn an ihre. Sie schüttelte mit dem Kopf. "Schon gut. Ich wusste... Ich wusste, dass du kommen würdest und mich rettest.", versicherte sie ihm und lächelte ihn an.
Es war einige Sekunden still, bis Katsuo endlich wieder etwas sagte. "Komm, lass uns heim gehen." Amaya nickte und ließ Katsuo wieder etwas los. "Yui, kannst du deine Mama vielleicht ausloggen?", fragte Katsuo das kleine Mädchen zwischen ihnen. Diese schüttelte allerdings mit dem Kopf. "Mamas Statuswerte sind durch eine komplizierte Codestruktur gesichert und geschützt. Wir brauchen zum Logout eine Systemkonsole!"
"Ich habe weiter unten im Labor so eine gesehen.", versicherte Amaya, doch Katsuo hörte ein unnatürliches Geräusch und drehte sich ruckartig um. Seine Hand war zu seinem Schwert geschnellt, doch hinter ihnen war nichts.
Plötzlich wurde dieses Geräusch immer lauter und Amaya drückte ihr kleines Mädchen verängstigt noch ein wenig an sich.
Sie wurden plötzlich alle stark auf den Boden gedrückt und sie konnten sich kaum mehr bewegen. Katsuo versuchte sich umzugehen und nach Amayas Hand greifen, doch die Kraft, die sie nach unten drückte war zu stark. "Yui, was passiert hier?", fragte Katsuo aufgebracht.
Plötzlich veränderte sich der Boden unter ihnen und sie befanden sich in einem schwarzen Raum. Nur weit unter sich konnten sie einen weißen Kreis erkennen. "Papa, Mama, passt auf! Etwas böses kommt her!", schrie das kleine Mädchen und wurde von kleinen lilanen Blitzen umhüllt. Amaya wollte das kleine Mädchen zu sich ziehen, doch sie löste sich augenblicklich auf. Beide schrien ihren Namen, doch zurück blieben nur kleine rote Partikel.
Katsuo versuchte wieder nach Amayas Hand zu greifen, doch es klappte einfach nicht. Sie wurden zu stark auf den Boden gedrückt.
"Welch Überraschung. Ich hätte nie gedacht, dass sich in meinen Vogelkäfig eine miese Kakerlake einschleicht.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Beide wussten genau, wer dies war.
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Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 2)
FantasyDie Sword Art Online Geschichte geht weiter! Hier ist der zweite Zyklus der Geschichte mit der gegebenen Story und doch ist sie vielleicht ein bisschen anders ;) Bevor ihr diesen Teil lest, lest doch erst einmal den ersten Teil: "Ein etwas anderes...