Die Stille der Unendlichkeit

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Hallo aus dem Jenseits. Nach einer ganzen Weile melde ich mich auch mal wieder, mit einer wirklich guten Story. Trotzdem habe ich Sachen gefunden, die ich verbessern kann, hehe.

Titel: Die Stille der Unendlichkeit
→Der Titel klingt zwar sehr poetisch und weise, aber bisher kann ich nichts mit ihm anfangen

Autor/in: Acylite

Cover: Es ist okay. Nicht übermäßig geil.

Inhaltsbeschreibung:

"Weißt du was dein Problem ist? Du willst mit deinem Leben ihres retten. Doch dabei kannst du nur Beide verlieren."

Zea hat nur einen Wunsch: Ihre Schwester lächeln zu sehen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt sie alles auf - ihre Freunde, ihre Freizeit, ihre Jugend. Zeas Schwester Maya leidet an der unheilbaren Krankheit NCL, eine Krankheit deren Ende der Tod ist. Und doch verliert sich Zea vollkommen in der Hoffnung, Maya ein schönes Leben schenken zu können. Bis zu dem Tag, an dem Zea einen Jungen kennenlernt, der ihr eine Welt zeigt, die sie längst vergessen hatte...

Eine Geschichte über Tod und Leben, Verzweiflung und Hoffnung, Wut und Liebe. Eine Geschichte über alles und gar nichts. Zeas Geschichte.

→Gefällt mir eigentlich ganz gut. Das einzige, worüber du dir nochmal Gedanken machen musst, ist, ob der Satz "Eine Geschichte über alles und gar nichts" hier rein passt. Ich weiß, dass viele diese Redewendung benutzen, doch macht diese überhaupt großen Sinn?

Rechtschreibung: Diese ist sehr gut bei dir und es liest sich dadurch auch um einiges flüssiger. Kommasetzung beherrschst du, was eine absolute Ausnahme heutzutage ist. Ab und zu tauchen ein paar Flüchtigkeitsfehler auf, wie zum Beispiel, dass du ein Wort doppelt schreibst. Auch könntest du ein paar mehr Absätze machen, zum Beispiel nach jeder wörtlichen Rede. Und Zahlen bis 13 schreibt man aus. Manchmal ist mir in deiner Geschichte aufgefallen, dass du Zeitformen vertauschst. Das kommt zwar sehr selten vor, aber es kommt vor. Du schreibst im Präteritum, aber dreimal tauchen Präsensformen auf. Du kannst es ja einfach nochmal schnell überfliegen. Ein Satz ist mir ins Auge geflogen. Nämlich dieser: Wenn wir zusammen am Esstisch saßen, könnten wir eine normale Bilderbuch-Familie sein. An sich ist der Satz schon richtig, aber dieser würde meiner Ansicht nach besser klingen: Wenn wir zusammen am Esstisch saßen, hätten wir eine normale Bilderbuch-Familie sein können.

Logik: Zitat (3): Gab es nicht genügend Menschen, die solch grausame Krankheiten mehr verdient hatten?
→Nein, niemand verdient solche Krankheiten.

(4) Das "Was?!" kommt von Levin sehr merkwürdig. Zea sagt ihm, dass Maya sterben wird und er reagiert so. Würde man nicht anders reagieren? Sag dir selber mal: Meine Schwester wird sterben und jetzt versetz dich in den, der dir gegenüber wäre.

Zitat (5): Es ist 4:32. Levin ruft an. "Erinnerst du dich an die Blätter von heute Mittag?"
→Wohl eher: "Erinnerst du dich an die Blätter von gestern Mittag?"

Zitat (6): Denn er schien manchmal so nah, dass ich förmlich spüren konnte, wie er nach ihrem Leben lechzte. Nach der unschuldigsten Seele der Welt.
→Es gibt keine unschuldigste Seele

Zitat (7): "Ich gehe mit Levin"
"Was machst du in unserer Abwesenheit? "
→Dass hat Zea doch grad gesagt. Sie geht mit Levin.

Zitat (8): Die letzten fünf Regentropfen atmete ich nur tief ein.
→Um ehrlich zu sein, hab' ich noch nie jemanden Regentropfen einatmen sehen. Oder geht das tatsächlich? Ist das eine Redewendung?

Formulierungen: positiv: Eigentlich ist dein gesamter Schreibstil posetiv. Ich zähle trotzdem mal alles auf.
Du schreibst sehr gefühlvoll und emotional und trotzdem nicht allzu kitschig. Insgesamt stellst du Zeas Geschichte sehr bildhaft dar.
Außerdem ist dein Buch angenehm zu lesen, da dein Schreibstil nicht allzu kompliziert ist. Aber das ist nichts negatives. Im Gegenteil. Du verwendest echt schöne Vergleiche und Formulierungen, wie zum Beispiel der letzte Satz des zweiten Kapitels. Seit zwei Tagen summe ich den Satz vor mir hin.

Spoiler: "Verliebe dich nicht. Ich mag keine Klischees."

Bester Satz. Auch, wenn er irgendwie kitschig ist. Aber ich mag Kitsch :D.

Negativ: Zu allererst möchte ich sagen, dass mich das ständige "Ma" ankotzt. Sorry für den Ausdruck, aber es stört. Fast bei jedem Satz, den Zea mit ihrer Mutter spricht, verwendest du ein "Ma". So kommt es mir zumindest vor. Wie alt ist sie denn bitte?

Zitat (Anfang erstes Kapitel): Aber es gab für mich nichts grässlicheres, als die Blicke und das Tuscheln deiner Mitschüler.
→Wohl eher: meiner Mitschüler.

Zitat (Ende viertes Kapitel): , aber trotzdem schien er nicht wie die anderen Jungs in der Schule zu sein. Trotzdem hatte ich...
→zweimal ein trotzdem macht sich nicht so gut hintereinander

Geschichte: Deine Geschichte ist der Knüller! Ganz ehrlich. Sie ist tieftraurig, aber auch so humorvoll und einzigartig. Du bekommst es so gut hin, Zeas Leben darzustellen. Einerseits düster, andererseits total schön. Die Menschen, die in deiner Geschichte mitspielen, sind originell, nachvollziehbar und liebenswürdig.

Am meisten mag ich persönlich Levin. Wie er einfach kommt und sagt: Und ab heute bin ich dein neuer Ferienkumplel.
Das ist wirklich ein so toller, berührender Satz, auch wenn er so einfach ist.
In Levin könnte ich mich im echten Leben vermutlich auch verlieben. Ich habe mich bisher in zwei Buchprotagonisten verliebt. Das eine Mal in Ash (aus Plötzlich Fee) und das andere Mal in - äh - keine Ahnung mehr. Egal.
Levin könnte der nächste sein.

Ich finde es bewundernswert, wie gut du dich in das Leben mit einer Behinderten versetzen kannst und es so gut rüber bringst. Allerdings hätte ich mir mehr Informationen von Maya am Anfang des Romans gewünscht. Zea ist echt eine liebe Schwester. Die hätte jeder gerne. Trotzdem bin ich froh, dass Levin gekommen ist und ihr ihre persönliche Welt zeigt.

Deine Geschichte ist einfach so real.

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Fazit: Dein Buch ist sehr gut bisher, vor allem bewundere ich das Thema, mit dem du dich beschäftigst. Man merkt, dass du dir viele Gedanken machst und alles sorgfältig einfädelst.
Dein Schreibstil ist bis auf einige Sätze auch sehr lesenswert und verdient meiner Ansicht nach mehr Aufmerksamkeit.
Deine Rechtschreibung ist völlig in Ordnung, aber achte auf die Zeitformen und Wortwiederholungen (in in).
Was der Titel mit dem Buch zu tun hat, ist mir rätselhaft, aber mal sehen, was noch so kommt.

P.S .: Ich mag Mayo auch mehr.

P.S.2.: Mich würde auch wie Zea interessieren, warum Levin ausgerechnet mit ihr die Ferien verbringen will. Es kann ja nicht nur der Grund sein, dass ihm Zea vor die Füße geworfen worde...
Und ich hab das angute Gefühl, dass Zea versuchen wird, Levin zu küssen und er will es nicht. Daraufhin ist er enttäuscht von ihr, denn er hat ja sogar gesagt: "Verliebe dich nicht. Ich mag keine Klischees." Das war natürlich auf sich bezogen. Da bin ich mir ganz sicher.

Viel Spaß beim Überarbeiteten und schöne Restferien, euch allen ♥.

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