Kapitel 2

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"Wohin führt unser Weg heute?"

Noah blickte uns fragend an und lehnte sich lässig und mit ausgestreckten Armen gegen die Rückbank. Ich schaute zu Ron, denn immerhin war er für den Plan zuständig.

"Wir gehen nach Norden. Dort soll sich ein kleines Dorf befinden und vielleicht finden wir dort ein sicheres Haus und Vorräte."
"Das ist ein guter Plan."

Ich warf ihm einen zufriedenen Blick zu.

"Ein gemütliches Bett. Das wäre eine gute Sache."

Ich schaute lachend zurück zu Noah bevor sich die beiden Jungs in ein Gespräch über die verschiedensten Themen vertieften. Ihr Lieblingsthema war die Diskussionen über ihre Lieblingsfootball Mannschaften. Bei diesem Thema schaltete ich immer wieder vollkommen ab. Ich drückte mich tiefer in den Sitz und starrte aus dem Seitenfenster als mir plötzlich ein kleines Geschöpf auffiel. In der Mitte des Parkplatzes saß ein kleines Baby auf dem Asphalt. Sie spielte mit zwei Pappbechern die es neben einem verlassenen Auto gefunden hatte.

 Sie spielte mit zwei Pappbechern die es neben einem verlassenen Auto gefunden hatte

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Ich setzte mich ruckartig auf und schaute genauer hin. Ich rieb mir die Augen. Immer und immer wieder. War es nur eine Einbildung? Ein Spielchen meiner Müdigkeit? Doch als ich meine Augen öffnete war das Baby noch immer da. Lebendig und vollkommen normal.

"Was ist los?"

Noah wirkte verwirrt und auch Ron sah mich fragend an. Ich deutete auf das kleine Baby. Noahs Augen weiteten sich als er sich ebenfalls an die hintere Scheibe auf meiner Seite drückte. Ich musste etwas tun. Ein Baby hatte in dieser Welt, vor allem alleine, keine Überlebenschance. Doch noch bevor ich aussteigen konnte sah ich mehrere Beißer die auf das kleine Wesen zusteuerten. Ich hielt den Atem an und legte meine Hand auf das größte Messer das an dem Gürtel an meinem Oberschenkel befestigt war. Als ich die Tür aufstieß zog mich Ron zurück auf meinen Sitz.

"Bist du verrückt? Du kannst dein Leben nicht aufs Spiel setzten für ein Baby. Wir müssen verschwinden. Es sind zu viele."
"Ich werde sie nicht sterben lassen."

Ich entriss mich aus Rons Griff, sprang aus dem Auto und rannte auf das kleine Mädchen zu. Die Beißer waren nur noch wenige Meter von ihr entfernt als ich das Tempo anzog. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, doch in all den Jahren hatte sich meine Kondition um einiges verbessert. Die Beißer kamen ihr immer näher. Sie waren vielleicht noch drei Schritte von ihr entfernt. Sie fixierten das kleine Wesen mit hungrigen Blicken. Kurz bevor ein Beißer nach ihr schnappen konnte packte ich sie und hob sie in meinen Arm. Der Beißer stand direkt vor uns. Ich konnte seinen verfaulten Atem riechen und die Verwesung die wie giftiger Dampf aus seinem Armstupf austrat. Ein Stumpf an dem sich irgendwann einmal ein vollständiger Arm befunden hatte. Ich sog die Luft ein und umklammerte das Messer, als ein Schuss ertönte. Das Monster gurgelte und fiel rückwärts auf den Boden. Blut sickerte aus der Wunde auf der Stirn des Beißers. Die einzige Möglichkeit sie zu töten, war das Gehirn zu verletzen. Etwas das wir schnell gelernt hatten. Ich drehte mich um und sah Ron mit erhobener Waffe in einiger Entfernung hinter mir stehen. Ich steckte das Messer weg, riss meine Pistole aus der Halterung und begann damit einige Beißer zu erschießen während ich immer schneller rückwärts lief. Die Kleine begann unaufhörlich zu weinen und das Schreien schien noch mehr Beißer anzulocken.

Still alive || Daryl Dixon FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt