Kapitel 23

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Als ich meine Augen öffnete befand ich mich noch immer im Schlafabteil des Wohnwagens und lag mit meinem Kopf auf Daryls Schoß. Er war noch tief und fest am Schlafen. Durch das kleine Fenster schienen die Sonnenstrahlen und warfen Schatten auf mein Gesicht. Gestern hätte ich es nicht erwartet sie jemals wieder aufgehen zu sehen. Doch das tat ich. Hier und jetzt. Scheinbar schien ich Glück zu haben und immer irgendwie aus lebensbedrohlichen Situationen herauszukommen. Ich krabbelte langsam vom Bett und war gut darauf bedacht Daryl nicht zu wecken. Nach dem gestrigen Tag hatte er sich seinen Schlaf verdient. Meine Schritte wankten als ich die ersten Meter lief, scheinbar befand sich die Müdigkeit noch immer in meinen Knochen. Der Wohnwagen war vollkommen leer und als ich die Tür öffnete wusste ich warum. Sie alle saßen um das Lagerfeuer herum unterhielten sich, lachten und aßen. Auch Ron saß dabei und hielt sein Essen in der Hand-*. Doch seine Augen wirkten abwesend. Ich ging langsam auf sie zu und hielt meine Arme vor der Brust verschränkt. Ron erblickte mich als erstes und der Schimmer in seinen Augen kehrte mit einem Schlag zurück. Er schmiss seinen Teller auf den Boden und rannte auf mich zu. Doch die Enttäuschung kochte in mir. Als ich einen Schritt zurück wich, blieb er wie erstarrt stehen.

"Anna, es tut mir leid. So unendlich leid..."

Ich nickte und doch hörte ich immer wieder seine Stimme die mir sagte dass alles meine Schuld sei.

"Ich hätte all diese Sachen nicht sagen sollen. Ich habe nur jemanden gesucht dem ich die Schuld geben konnte. Aber Noah, er... er war wie mein Bruder."
"Ich weiß. Doch das war er auch für mich..."
"Das weiß ich. Anna... bitte."

Ich wich noch weitere Schritte von ihm.

"Es tut mir leid. Du hast mich alleine gelassen. In so einer Zeit, in der ich dich am meisten gebraucht hätte. Warst du fort."

Tränen liefen meine Wangen hinab.

"So viele Dinge sind geschehen die mich gebrochen haben. Ich habe meinen besten Freund verloren, habe ihn eigenhändig erschossen. Ich musste Daryls Bruder töten, von einem Dach springen und gegen hunderte Beißer unbewaffnet antreten. Zu allem Überfluss wurde ich fast vergewaltigt. Und du warst nicht an meiner Seite, mein bester Freund. Der Mensch der mir nach wie vor am wichtigsten ist. Weißt du wer es stattdessen war? Weißt du wer stattdessen an meiner Seite gestanden hat? Das wohl größte Arschloch das ich kenne. Doch er war für mich da. Du warst es nicht."
"Anna, wenn ich es rückgängig machen könnte. Ich-"
"Das kannst du nicht."

Er schaute mich flehend an und Tränen liefen seine Wangen hinab.

"Ich glaube wir sind schon lange nicht mehr die Menschen die wir vor fünf Jahren waren

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"Ich glaube wir sind schon lange nicht mehr die Menschen die wir vor fünf Jahren waren. Ich bin nicht mehr das kleine Mädchen. Ich bin nicht mehr die selbe und werde es nie wieder sein. Wir sind keine Kinder mehr. Du bist auch nicht mehr wie früher und das ist gut so. Wir sind stärker geworden. Erwachsen."
"Was willst du mir damit sagen?"
"Vielleicht sollten wir ein wenig Abstand halten, nur für ein paar Tage. Bis sich alles ein wenig gelegt hat."
"Anna... bitte."

Still alive || Daryl Dixon FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt