Kapitel 39

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Ich saß im Aufenthaltsraum und wartete darauf das Daryl von seiner Tour zurück kam. Mein Kopf lag auf der Tischplatte. Ich war erschöpft, doch die gesamte Nacht hatte ich kein Auge zugemacht. Zu besorgt war ich um Daryl der zusammen mit Rick wache hielt. Noch immer konnte ich es nicht fassen das ich mich ausgerechnet in Daryl Dixon, das wohl größte Arschloch auf diesem Planeten, verliebt hatte. Ich schmunzelte als ich plötzlich ein aufgeregtes Stimmgewirr hörte. Ich stand auf und lief den Stimmen entgegen.

"Wo ist sie?"

Eine tiefe, angestrengte Stimme.

"Wer?"

Maggie.

"Das Mädchen das mich gerettet hat."

Ich stellte mich in den Türrahmen der Zelle.

"Ich bin hier."

Er hielt seine Hand nach mir aus. Ich kniete mich neben sein Bett.

"Anna, richtig?"
"Richtig."
"Mein Name ist Hershel Greene."

Ich schmunzelte.

"Es freut mich sehr Sie kennenzulernen, Mr Greene."
"Bitte, nenne mich Hershel."

Ich nickte.

"Du hast mich also gerettet."
"Ja."
"Mir das Bein abgehackt, meine Arterien zugenäht und mich reanimiert."

Ich senkte meinen Blick.

"Wie alt bist du?"
"Ich bin siebzehn."

Hershel schaute mich mit großen Augen an.

"Siebzehn. Woher wusstest du all diese Sachen, nur ein Arzt-"
"Sie ist hochbegabt, Daddy."

Maggie lehnte sich gegen den Bettpfosten.

"Hochbegabt. Dann habe ich wohl Glück gehabt."
"Das kann man wohl sagen."

Ich schmunzelte.

"Sind alle wohlauf. Rick, Carl, Judith, Daryl?"
"Ja, es geht ihnen sehr gut."

Glenn kicherte.

"Daryl geht es wirklich sehr gut."

Hershel und ich schauten Glenn gleichzeitig mit dem selben Blick fragend an.

"Die beiden sind zusammen."

Hershel legte seine Hand auf meine.

"Du hast es also geschafft die so harte Schale zu knacken."
"Ich hatte es nicht beabsichtigt."
"Er musste zuerst deine harte Schale knacken."

Ich nickte.

"So sieht es aus."
"Ich bin dir sehr dankbar, Anna. Ich stehe tief in deiner Schuld."
"Das tust du nicht."

Ich senkte meinen Blick.

"Es ist selbstverständlich jemanden zu retten, wenn man die Möglichkeit dazu hat."

Ich dachte an Ron und Noah. Dachte daran wie ich sie nicht retten konnte.

"Du hast jemanden verloren."

Ich nickte.

"Meine Familie. Meine beiden besten Freunde."
"Das tut mir leid."

Ich wischte mir über das Gesicht und richtete mich langsam auf.

"Danke."

Ich tätschelte noch kurz seine Hand.

"Ruhe dich aus."

Er lächelte bevor ich aus der Zelle verschwand. Ich lief auf Carl zu.

"Ich übernehme die nächste Wache."
"Bist du dir sicher?"

Ich nickte.

"Na gut."

Ich ging an ihm vorbei und machte mich auf den Weg in den Aussichtsturm. Ich lief über den Innenhof direkt auf die Tür zu die mich hinauf auf den Turm führte. Nachdem ich hinauf geklettert war griff ich mir das Scharfschützengewehr. Es war schwerer als meine Pistole. Doch nun hatte ich keine Waffen mehr. Meine Pistole war unbrauchbar und mein Messer stumpf vom abschleifen der Feder. Ich spähte hinaus. Zwei Beißer kamen aus dem Wald hinaus. Ich lud die Waffe nach und zielte. Dann drückte ich ab. Durch den Schalldämpfer konnte ich keine weiteren Beißer anlocken. Glenn und Maggie schienen es sich hier bequem gemacht zu haben. Eine große Matratze bedeckte den Boden. Kissen und Decken machten es gemütlich. Ich schmunzelte als ich das Dröhnen der Todesmaschine hörte. Ich schaute durch das Visier der Waffe und sah Daryl. Er fuhr auf das Tor zu. Rick und TDog öffneten es hastig. Ich schmunzelte als ich ihn sah. Seine etwas längeren dunklen Haare die ihm schon fast bis zur Schulter gingen. Seine muskulöse Statur, die Lederjacke mit den Engelsflügel und seine Armbrust. Ich sah seine unglaublich blauen Augen direkt vor mir. Spürte seine Berührungen. In diesem Moment wollte ich nichts weiter als seine vollkommene Nähe zu spüren. Seine Lippen auf meinen. Daryl hielt an und stieg von seinem Motorrad. Ich öffnete die Tür und trat hinaus auf den Balkon des Turmes. Ich lehnte mich an das Geländer.

"Hey, Arschloch. Willst du mich noch länger warten lassen?"

Daryl schaute sich verwundert um. Doch plötzlich blickte er auf. Ich grinste ihn frech an. Sofort rannte er los, stieß Rick zur Seite als dieser das zweite Tor verschließen wollte und riss die Tür auf. Rick lachte und schaute zu mir auf.

"Ich sage den anderen Bescheid, das du heute zwei Schichten übernimmst."

Kopschüttelnd ging er in den Zellentrackt. Ich hörte wie Daryl die Klappe aufstieß und in den Turm kletterte. Schmunzelnd ging ich ebenfalls hinein und schloss die Tür.

"Hast du mich vermisst?"

Ich legte meine Hände auf seine Brust.

"Und wie."

Er stieß mich vor sich her, so lange bis ich an der Wand lehnte. Er stützte sich mit seinen Händen links und rechts neben meinem Kopf ab.

"Hershel ist aufgewacht."

Daryl fixierte meine Lippen.

"Das ist toll."
"Das ist es. Er wird es schaffen."
"Da bin ich mir ziemlich sicher."

Daryl hob mich ruckartig hoch und ich schling meine Beine um seinen Oberkörper. Ich schling meine Arme um seinen Hals.

"Warum wart ihr so lange weg?"
"Ich habe nach etwas gesucht."

Ich zog die Augenbrauen an.

"Ach, ja? Und hast du es gefunden?"
"Ja, das habe ich. Genau hier."

Er ließ seine Fingerspitzen über meine Lippen fahren.

"Ich glaube wirklich das wir uns hier ein Zuhause aufbauen können."
"Das hoffe ich."

Ich spielte mit einer von Daryls Haarsträhnen.

"Ich liebe dich, Daryl."

Ein breites Lächeln zierte seine Lippen.

"Und ich liebe dich."

Still alive || Daryl Dixon FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt