Kapitel 89

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Am nächsten Morgen stand ich am Waschbecken im Badezimmer meines Zimmers im Haus meiner Eltern. Alleine diese Tatsache riss mir den Boden unter den Füßen weg. Doch der Gedanke das in nicht mehr als eine halben Stunde Daryl meine Eltern kennenlernen würde, brachte das Fass zum Überlaufen. In der vergangenen Nacht hatte er sich heimlich durch das Fenster hereingeschlichen. Ich riss mich aus meinen Gedanken die sich immer weiter ineinander verstrickten. Ich wusch mein Gesicht mit klarem kalten Wasser und trug eine gut riechende Creme auf meine Haut auf. Ich tat etwas das für Mädchen im meinem Alter eigentlich normal, doch für mich etwas vollkommen neues war. Ich trug Wimperntusche auf meine langen Wimpern auf und meine Lippen betonte ich mit einem schimmernden Lippgloss. Meine Haare waren frisch gewaschen und rochen wunderbar nach Rosen. Sie hingen in ordentlichen Locken an meinem Körper hinab. Ich trug frische Unterwäsche und schlüpfte in meine neuen Klamotten die im Kleiderschrank gehangen hatten. Ein kurzer, weißer Rock auf dem viele kleine Blümchen waren. Der Stoff fiel locker und leicht aus. Ich trug ein enges weißes Top und darüber ein Jeanshemd das ich offen lies und vorne zu einem Knoten zusammen machte.

 Ich trug ein enges weißes Top und darüber ein Jeanshemd das ich offen lies und vorne zu einem Knoten zusammen machte

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Dazu schlüpfte ich in weiße High Heels die mir Mum zurecht gestellt hatte. Ich schmunzelte und zupfte meine Locken zurecht bevor ich das Badezimmer verließ. Ich sah Daryl der auf meinem Bett lag und auf eine Zigarette vom einen Mundwinkel in den anderen schob und wieder zurück. Ich wusste das er nun nicht rauchen würde, er wollte nicht nach Rauch riechen wenn er meinen Eltern gegenüberstand. Als er mich erblickte stand er mit großen Augen vom Bett auf.

"An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen."

Ich klemmte mir verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr als er auf mich zukam, seine Hand an meine Wange legte und liebevoll meine Lippen küsste. Ich lächelte in den Kuss hinein als ich meine Hand über die Knöpfe seines weißen Hemdes streichen ließ. Es war seltsam ihn in solch ordentlichen Klamotten zu sehen, da ich ihn sonst nur in seine Lederweste kannte. Doch er wollte einen guten Eindruck machen, das wusste ich. Daryl löste sich von mir und nahm meine Hand in seine bevor er den Ring an meinem Finger küsste.

"Jetzt kann ich deinen Vater endlich um Erlaubnis fragen."

Ich lächelte als ich meine Finger mit seinen verschränkte und ihn auf die Tür zu zog.

"Bereit?"

Er verzog unsicher das Gesicht als er nach dem Blumenstrauß griff den er auf das Regal gestellt hatte. Doch ich küsste seine Wange bevor ich voller Aufregung die Tür öffnete und die Treppe hinab lief. Ich hörte bereits Mums Stimme aus dem Wohnzimmer. Ich spürte wie Daryl meine Hand instinktiv fester umklammerte. Noch nie hatte ich meinen sonst so mutigen Verlobten, so ängstlich gesehen. Ich warf ihm einen lächelnden Blick zu bevor ich mich in den Türbogen stellte. Nila saß in einem wunderschönen Tüllkleid auf dem Teppich und spielte mit ihren Puppen. Dad saß auf dem Sofa und las ein Buch während Mum die Teekanne auf den Tisch stellte. Alles wirkte so normal, es ließ mich fast vergessen was hinter diesen Mauern abging. Ich räusperte mich als sie alle aufschauten.

"Anna, Schätzchen. Du siehst wunderschön aus."

Ich schmunzelte.

"Mum, Dad... Ich möchte euch jemanden vorstellen."

Ich zog Daryl in den Raum als ich noch immer seine Hand umklammerte.

"Das ist Daryl Dixon, er ist mein Verlobter."

Ich konnte es noch immer nicht glauben das ich diese Worte tatsächlich gesagt hatte. Doch ich hatte es. Dad stand langsam auf und kam auf uns zu. Er schüttelte Daryls Hand und schaute ich lächelnd an.

"Wir haben uns ja schon kennengelernt, aber es ist mir trotzdem eine Freude."

Mum stellte sich neben Dad als er seinen Arm um ihre Hüfte legte.

"Es ist mir eine große Freude Sie kennenzulernen."

Daryl übergab Mum den großen Blumenstrauß als sie breit lächelte.

"Das wäre doch nicht nötig gewesen."

Daryl nickte als Mum glücklich auf die Blumen hinab schaute. Doch Dad hatte etwas anderes im Blick. Er musterte den Ring an meinem Finger.

"Ihr seid also verlobt?"

Ich spürte wie sich Daryl anspannte.

"Ja, Sir. Ich hätte Sie nach Ihrer Erlaubnis gefragt, aber-"

Ruckartig legte Dad seine Hand auf Daryls Schulter was auch mich ein wenig erschrecken ließ.

"Diese Erlaubnis hast du. Immerhin hast du auf sie aufgepasst, in all der Zeit in der ich es nicht konnte."

Daryl schaute schmunzelnd auf mich herab.

"Es war mir eine große Freude."

Dad lachte und schaute uns zufrieden an.

"Setzt euch doch."

Gemeinsam setzten wir uns auf das große Sofa.

"Ist sie noch immer so stur wie früher?"

Dad schaute Daryl fragend an. Dieser nickte nur lachend. Ich stieß ihn empört mit meinem Ellenbogen an als er mir einen leichten Kuss auf den Kopf gab.

"Sie setzt gerne ihren Willen durch, aber genau das hat sie ziemlich stark gemacht in einer solchen Welt."

Dad nickte, als mich Mum mit funkelnden Augen anschaute und jedem eine Tasse Tee in die Hand drückte.

"Wie habt ihr euch kennengelernt?"

Ich verschluckte mich fast an meinem Tee als ich zu Daryl aufschaute. Ich räusperte mich und schaute Mum schmunzelnd an.

"Zufällig im Wald."

Die Tatsache das er einen Pfeil in mein Bein geschossen hatte ließ ich aus.

Still alive || Daryl Dixon FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt