Kapitel 22

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Die gesamte Autofahrt über starrte ich auf die mir gegenüberliegende Wand. Der Truck hebte und senkte sich bei jedem Schlagloch. Doch ich war wie benommen. Mein Körper zitterte als wäre ich noch immer in dieser Situation gefangen. Ich fühlte mich dreckig, elendig, schmutziger als jemals zuvor. Ich spürte die Berührungen des Jungen. Ich spürte sie auf meinem gesamten Körper als hätte er Brandmarken hinterlassen. Ich sah seinen Blick. Er sah mich an wie seine Beute. Zwar nicht selbe Art Beute wie die der Beißer, doch ich sah diesen hungrigen Blick. Er wäre noch viel weiter gegangen, hätte man ihn nicht gestoppt. Ich dachte an die Art wie er gestoppt wurde und erneut dachte ich daran das es Daryl war der mich beschützt hatte. Der größte Vollidiot auf Erden war bereits mehrfach mein Retter geworden. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und versuchte die Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. Doch sie waren da. Sie verfolgten mich wie ein Schatten. Auch wenn wir uns der Stadt entfernt hatten. So konnte ich die Erinnerung nur langsam hinter mir lassen. Daryl saß in der anderen Ecke des Trucks und starrte reglos auf den Boden. Rick fuhr und T-Dog saß auf dem Beifahrersitz. Ihm schien es bereits ein wenig besser zu gehe. Auch wenn sein Gesicht noch immer aussah als wäre er drei mal überfahren worden. Glenn hingegen saß neben Daryl, doch plötzlich kam er langsam auf mich zu. Instinktiv wich ich weiter in die Ecke. Zwar wusste ich das er mir niemals etwas tun würde und doch wollte ich keine Berührungen zulassen.

"Keine Sorge, ich werde dir nichts tun."
"Ich weiß, aber bitte... bitte, fasse mich nicht an."

Glenn nickte und setzte sich mir gegenüber. Er schien darüber nachzudenke was geschehen war. Das erkannte ich deutlich an seinem bedrückten Blick. Der von mir zu Daryl und hinab auf den Boden wanderte.

 Der von mir zu Daryl und hinab auf den Boden wanderte

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"Warum hast du dich nicht gewehrt?"

"Ich hatte keine Waffen."

Daryl knurrte gefährlich bevor er seine aufgeschürften Fingerknöcheln begutachtete.

"Dieser Mistkerl hat sich an einem unbewaffneten Mädchen vergriffen, noch dazu ist sie verletzt."

Ich zuckte unfreiwillig zusammen. Vergriffen. Das Wort war eine schöne Umschreibung für das was mir geschehen war.

"Wo sind deine Waffen?"

Glenn löste seinen Blick von Daryl und sah mich fragend an.

"Das Messer verlor ich vor dem Kaufhaus. Die Pistole als ich die Treppe hinab gestürzt bin."

Glenn hielt mir schmunzelnd seine Pistole entgegen. Doch ich zuckte erschrocken zusammen. Jede schnelle Bewegung jagte einen Schauer über meinen Rücken. Er legte die Pistole auf den Boden und schob sie mir entgegen.

"Du kannst meine haben."
"Das kann ich nicht. Ich-"
"Ich habe noch andere. Zuhause im Camp."

Ich nahm die Pistole zitternd an und steckte sie in meinen Waffengurt. Mit Tränen in den Augen schaffte ich es endlich meine Hose zu schließen auch wenn ich den Jungen dabei vor mir sah.

Still alive || Daryl Dixon FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt