Kapitel 18

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Ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe und schaute hinaus auf die Landschaft die an uns vorbei zog während Daryl auf die Stad zusteuerte. T-Dog, Rick und Glenn schwiegen. Daryl blickte angestrengt auf die Straße während er sich unaufhörlich in das Lenkrad krallte. Ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel unde s schien ihn tatsächlich aus seiner Trance zu reißen, er entspannte sich und sah mich kurz an. Ich schmunzelte aufmunternd.

"Wir finden ihn."
"Das können T-Dog und Rick auch hoffen, wenn nicht... dann bringe ich sie um."

Ich lehnte mich wieder im Sitz zurück und zog meine Pistole aus der Halterung an meiner Hüfte.

"Klingt nach einem Plan."

Daryl lachte während ich meine Munition zählte. Eine einzelne Patrone fehlte und ich wusste an wen ich sie verschenkt hatte. Ruckartig steckte ich meine Waffe zurück und atmete tief durch. Ich beugte mich nach vorne und spürte wie mich eine schlimme Übelkeit überkam. Mein Herz zerbrach jeden Tag aufs Neue.

"Du hättest nicht mitgehen müssen."

Ich lehnte mich wieder zurück.

"Doch, immerhin bin ich ein Teil dieser Gruppe."

Er schaute mich kurz mit angezogenen Augenbrauen an.

"Ach, du willst uns also nicht mehr verlassen?"

Mein Blick lag auf ihm.

"Nein, ich glaube nicht."

Daryl grinste doch löste seinen Blick nicht von der Straße.

"Doch, solltest du mich noch einmal in den See schmeißen, landet mein Messer direkt in deiner Visage."
"Ich schmeiße dich erst wieder in den See wenn du stoned bist."

Ich schnaubte.

"Jeder Mensch braucht einige Stunden in denen er für einen kurzen Moment alles vergessen kann."
"Es gibt andere Wege."

Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung.

"Ach ja, und welche?"

Ein gefährliches Lächeln zierte seine Lippen.

"Wir machen einen Deal. Wenn wir zurück sind, zeige ich dir diesen Weg."
"Wenn wir es zurück schaffen."
"Ich hätte einen Grund um dafür zu kämpfen. Doch du musst mir etwas versprechen."

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Und was?"
"Du fasst nie wieder Weed an."

Ich legte meinen Kopf schief und seufzte.

"Na schön. Ich verspreche es dir."

Er nickte zufrieden.

"Doch,was wenn mir dein Weg nicht gefällt?"
"Dann darfst du dich gerne zu Tode kiffen."
"Okay, abgemacht."

Ich schaute aus dem Fenster als Daryl langsam stehen blieb.

"Ab hier müssen wir laufen."

Ich zog mein Messer und trat auf die Ladefläche. Wir durften keine Schusswaffen benutzen, die Geräusche waren zu laut, sie könnten unser Tod sein. Ich sprang aus dem Truck und stand auf alten verlassenen Gleisen unter einer großen Brücke. In nur wenig Entfernung sah ich die Skyline der Stadt. Doch bis zum Kaufhaus war es noch ein kleines Stück zu laufen. Daryl stürmte bereits los und ich folgte. Wir schlichen uns an Hausmauern entlang und an Beißern vorbei. Diese Stadt war einst so wunderschön gewesen. Das wusste ich, das sah ich ihr an. Ich versuchte mir auszumalen wie es damals ausgesehen hatte. Die Hochhäuser schimmerten in der Sonne und die Straßen waren gefüllt von lebenden, lachenden Menschen. Die Cafes waren besetzt mit sich glücklich unterhaltenden Menschen. Autos fuhren diese Wege entlang und jedes davon hatte ein anderes, einzigartiges Ziel. Doch nun war alles überfüllt mit Beißern. Sie lauerten an jeder Ecke. Egal wohin man sah, ein Beißer stand an dieser Stelle. Die Hitze glühte auf meinem Körper, machte den verwesenden Geruch dieser Monster noch um einiges schlimmer. Darly lief weiterhin voran als würde ihm alles nichts ausmachen. Er führte uns durch die halbe Stadt. Doch schließlich erreichten wir den Eingang des Kaufhauses. Ich war die Letzte und wollte gerade das Gebäude betreten als ich ein Ziehen an meiner Jacke spürte. Ich drehte mich um und sah einen Beißer der nach mir schnappte. Sein gesamtes Gebiss lag frei, sein Augen standen heraus und sein Gesicht war geziert von tiefen Wunden. Ich schrie erschrocken auf und der Beißer riss mich gewaltsam zu Boden. Mein Messer fiel durch den Ruck aus meiner Hand und rutschte über den Asphalt, wo es in einiger Entfernung zum Stillstand kam. Das Monster lag auf mir und fletchte die abgebrochenen Zähne. Immer wieder schnappte er nach mir, Blut tropfte aus seinem Mund und landete auf meiner Wange. Ein Flashback durchdrang mich. Doch es gab nur zwei Optionen. Entweder ich würde mich töten lassen und damit die Anderen nicht verraten oder ich würde den Beißer erschießen und damit allen anderen Monstern verraten wo wir uns aufhielten. Ich zog meine Pistole aus der Halterung und doch konnte ich es nicht. Ich konnte die Anderen nicht verraten. Ich würde sterben um sie alle zu retten. Der Beißer war nur noch wenige Zentimeter von meinem Hals entfernt als ein Pfeil durch die Luft flog. Das Blut ergoss sich wie ein Regenschauer über mich. Er krachte auf mir zusammen, doch hastig stieß ich ihn von mir. Daryl griff nach meiner Hand und zog mich in das Kaufhaus. Sofort verschloss er die Glastüren und zog die Gitter hinab. Er schaute mich besorgt an und kam hastig auf mich zu. Daryl tastete und suchte meinen Körper ab als wäre er in einer Wahnvorstellung gefangen.

"Ist dir etwas passiert? Wurdest du gebissen oder gekratzt?"

Ich stieß ihn von mir.

"Es geht mir gut."
"Warum hast du nicht geschossen?! Du hattest die Waffe bereits in der Hand!"

Wütend schrie er mich an.

"Du hättest sterben können!"
"Ich hätte euch damit verraten. Sie hätten gewusst wo ihr seid!"
"Dann wärst du also lieber gestorben nur um uns zu retten?"

Ich nickte.

"Du hättest niemals mitkommen dürfen."

Daryl fuhr sich angestrengt durch die Haare. Wütend steckte ich meine Pistole zurück in die Halterung und schlug ihm auf den mir zugewandten Rücken.

"Du hast Recht. Das hätte ich nicht tun dürfen. Doch nicht weil ich mich nicht verteidigen kann, sondern weil ich dich nicht ertragen kann!"
"Glaubst du etwa ich bin gerne mit dir zusammen?"

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Daryl schaute mich wütend an als er sich wieder zu mir umdrehte.

 Daryl schaute mich wütend an als er sich wieder zu mir umdrehte

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"Du bist unendlich nervig, stur und naiv. Du benimmst dich wie ein kleines Kind!"
"Wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich gerade dein scheiß Leben gerettet. Hätte ich geschossen wäre nun mehr als ein Beißer vor diesen Türen!"

Daryl schmiss sich die Armbrust über die Schulter.

"Vielleicht hätte ich meinen Pfeil nicht für dich verschwenden sollen."
"Ich mache dir einen Vorschlag, Arschloch. Das nächste Mal lässt du mich bitte einfach sterben, ja?"
"Liebend gerne."

Ich starrte ihn wütend an bevor ich mich umdrehte und auf die Treppen zulief die hinauf zum Dach führten.

Still alive || Daryl Dixon FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt