Kapitel 52

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Ich kauerte in der hinteren Ecke des Raumes während Daryl zum mindestens hundertsten Mal gegen die Metalltür rannte. Er schlug auf die Schaniere ein, doch nichts geschah.
"Daryl."

Er trat gegen die Tür.

"Daryl."

Keine Reaktion.

"Daryl!"

Er drehte sich langsam um.

"Was?!"
"Hör auf."

Er schüttelte den Kopf.

"Ich muss uns hier raus bringen."
"Das musst du nicht."

Fragend neigte er den Kopf zur Seite, doch dann nickte er.

"Du hast Recht, die anderen werden schon nach uns suchen."
"Das hoffe ich nicht."
"Wieso?"

Ich seufzte.

"Dieser Governor wird sie alle töten."
"Das wird er nicht. Rick, Glenn, Carl, TDog und Shane. Sie sind stark. Sie werden uns holen."
"Was wenn wir weit weg gebracht worden sind."

Daryl schüttelte den Kopf.

"Das sind wir nicht."

Ich scheufzte und lehnte meinen Kopf an seiner Brust an. Daryl trug nichts weiter als seine Lederweste, da ich noch immer sein Shirt trug.

"Du hättest es über dich ergehen lassen, nicht wahr?"

Ich schaute zu ihm auf.

"Ja."
"Warum? Er hätte dich vergewaltigt und es hätte dich nich gestört."
"Es hätte mich gestört. Ich glaube sogar es hätte einen Teil von mir zerstört."

Ich wischte ihm etwas Blut von der Wange.

"Warum hättest du es dann mit dir machen lassen?"
"Weil ich dich liebe."

Ich ließ meine Hand um sein Gesicht liegen.

"Ich würde alles tun wenn ich damit dein Leben retten kann."

Daryl senkte seinen Blick.

"Wenn dieser Mistkerl jetzt durch diese Tür kommen würde und würde dir sagen er lässt mich gehen mit der Bedingung das du hier bleibst, was würdest du tun?"
"Ich würde hier bleiben und ich weiß das du das selbe für mich machen würdest."

Er nickte langsam. Ich küsste vorsichtig sein blaues Auge.

"Das ist der Preis der Liebe. Miteinander leben und füreinander sterben."
"Genau das ist der Grund weshalb ich mich nie verlieben wollte und es nie getan habe."

Er klemmte mir eine Haarsträhne hinters Ohr und küsste meine Stirn.

"Bis du kamst."

Eine Träne lief meine Wange hinab.

"Warum weinst du?"
"Weil ich glücklich bin."

Daryl küsste liebevoll meine Lippen. Ich schmeckte einen metallischen Geschmack in meinem Mund als das Blut seiner Lippe auf meiner klebte. Doch es war mir egal. Ich lächelte in den Kuss hinein. Doch plötzlich hörten wir ein lautes Poltern. Erschrocken wichen wir auseinander. Nur wenige Sekunden später sahen wir eine Pfütze aus Blut die unter der Tür hindurch sickerte. Ich hielt erschrocken den Atem an. Daryl legte seinen Arm um meinen Körper und zog mich eng an sich. Ich machte mich auf alles bereit. Beißer, Martinez, Milton und den Governor. Ruckartig sprang die Tür auf und Waffen deuteten auf uns. Wir zuckten unwillkürlich zusammen. Dch dann erkannten wir die vor uns stehenden Personen. Glenn, Rick und Carl.

"Scheiße, Daryl."

Rick eilte auf uns zu und kniete sich vor Daryl.

"Du siehst echt schlecht aus, Mann. Was haben sie mit euch gemacht?"
"Ich bringe dieses Arschloch um."

Alle schauten ihn fragend an.

"Er hat sie gezwungen sich auszuziehen, sie auf die Tischplatte geknallt und versucht sie zu..."

Er versuchte sich zu beruhigen.

"Na los, verschwinden wir."

Rick half Daryl auf die Beine. Glenn half mir.

"Ist alles in Ordnung?"

Ich nickte. Gemeinsam eilten wir aus dem Raum heraus. Ich erkannte das wir uns im Keller eines großen wunderschönen Hauses befunden hatten. Alles hier sah aus als wäre nie etwas geschehen. Alles war sauber und ordentlich.

"Wo sind wir?"
"In einer Art selbst errichteter Stadt."

Glenn zog mich weiter durch das schön eingerichtete Wohnzimmer. Ich sah sogar einen Kamin, einen Tisch auf dem eine gut gefüllte Obstschale stand und ein bequem aussehendes Sofa. Hier wirkten die Menschen normal, doch sobald man in ihreren Keller schaute bemerkte man wie krank diese Vollidioten waren. Wir rannten durch die Küche. Auch sie war ordentlich. Teller und Tassen standen in den Regalen, eine Kaffeemaschine war in Betrieb und auch der Kühlschrank lief. Woher hatten diese Personen all den Strom? Ich machte mir nicht weiter Gedanken darüber und folgte Glenn und den Anderen. Daryl humpelte und wurde gestützt von Rick und Carl. Er drehte sich immer wieder um, um sicherzugehen das ich noch immer hinter ihm war. Ich lächelte ihm aufmunternd zu. Doch innerlich spürte ich das etwas nicht stimmte. Es war zu ruhig. Wie konnten sie uns nicht bemerkt haben? Ich versuchte diese Gedanken zu verdrängen und klammerte mich an Glenn. Wir schlichen uns durch die Hintertür und befanden uns am Waldrand. Erleichtert atmete ich aus und folgte meinen Freunden. Wir hatten es überstanden. Ich ließ Glenn los, er half den anderen Daryl zu stützten. Ich wollte ihnen gerade folgen als ich eine starke Hand an meiner Hüfte spürte. Noch bevor ich schreien konnte drückte mir jemand eine Hand vor den Mund. Ich strampelte wild um mich, zwecklos. Der Griff meines Angreifers war steinern.

"Ich würde ruhig bleiben."

Der Governor. Ich erkannte seine eiskalte Stimme. Er drückte mir den Lauf seiner Pistole an die Schläfe.

"Ihr wollt uns schon verlassen?"

Meine Freunde drehten sich ruckartig um und erhoben ihre Waffen.

"Das würde ich lassen. Hinter jedem dieser Bäume steht ein bewaffneter Mann. Ihr wärt schneller tot als das ihr es überhaupt bemerkt."
"Lass sie gehen."

Daryls Stimme war nicht mehr als ein drohendes Knurren.

"Ich gebe euch nun die einmalige Chance zu gehen und wir werden euer Gefängnis nicht betreten."
"Erst lässt du sie gehen."

Der Governor lachte und packte an meinem Arm fester zu.

"Sie ist der Preis unserer kleinen Verhandlung."

Daryl wollte auf uns zurennen doch Glenn, Carl und Rick hielten ihn zurück.

"Erinnerst du dich über was wir vorhin gesprochen haben? Er lässt dich gehen mit der Bedingung das ich bleibe."

Daryl schaute mich flehend an.

"Miteinander leben und füreinander sterben. Der Preis der Liebe."

Eine Träne lief meine Wange hinab. Der Governor zog mich hinter sich her, immer weiter dem schrecklichen Keller entgegen.

"Ich liebe dich, Großer. Vergiss das nie."

"

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Still alive || Daryl Dixon FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt