Kapitel 42

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Seit einigen Stunden fuhr ich nun auf den leeren Landstraßen. Vielleicht etwas wankend, aber ich fuhr. Ich konnte bereits das Krankenhaus sehen und war froh endlich angekommen zu sein. Ich parkte das Auto an einem geeigneten Fluchtplatz und stieg aus. Viele Militärautos standen vor dem Gebäude. Sie verschafften mir Deckung. Doch Daryl hatte Recht. Dieses Krankenhaus war schlimmer als Atlanta. Es schien mir als wären alle Patienten Beißer geworden. Das halbe Krankenhaus wirrte durch den Parkplatz. Einer der Beißer schien mich bemerkt zu haben. Er humpelte auf mich zu. Ich kauerte mich hinter das Auto. Umklammerte mein Messer. Die Party würde nun hier und jetzt beginnen. Als der Beißer um die Ecke kam rammte ich ihm das Messer durch den Bauch. Seine gesamten Innereien ergossen sich über mich. Ich musste dem Würgereiz widerstehen. Der Beißer viel zu Boden und ich stach mein Messer in seinen Kopf. Ich richtete mich langsam auf. Doch plötzlich standen etwa vier Beißer direkt vor mir. Ich schaute sie mit großen Augen an, wollte gerade nach meiner Pistole greifen als die Monster an mir vorbei liefen. Verwundert schaute ich ihnen hinterher. Sie hatten mich einfach ignoriert, als wäre ich einer von ihnen. Unsicher lief ich weiter. Doch keiner der Beißer schien sich für mich zu interessieren. Einige drehten sich kurz zu mir um, beschnupperten mich und torkelten weiter. Sie beschnupperten mich. Das war die Lösung. Die Innereien. Die Innereien des Beißers die auf meinem Körper lagen. Sie konnten mich nicht mehr riechen. Für sie roch ich wie einer von ihnen. Diese Dinger waren noch dümmer als ich es erwartet hatte. Hastig eilte ich in das Krankenhaus und verschloss die Tür. Zuerst eilte ich in den Operationssaal. Ich rannte die Treppen hinab in den Keller. Doch dort erwartete mich bereits ein unglaublicher Gestank. Verwesung. Ich öffnete eine Flügeltür. Zwei Beißer standen direkt vor mir. Zu meinem Entsetzen schien der Geruch nachzulassen. Sie stürzten sich sofort auf mich, drückten mich an die Wand. Nur mit größter Mühe schaffte ich es mein Messer in ihren Köpfen zu versenken. Hastig machte ich mich daran alles mitzunehmen das ich brauchte. Ein Atemmaske und eine kleine Gasflasche die zu meinem Glück ziemlich leicht war. Ein Skalpell, mehrere Nadeln und Faden, Verbandszeug, Medikamente aller Arten ob legal oder illegal, ich nahm alles mit was mir in die Hände fiel. Jegliches Werkzeug für Operationen glitten in meinen mittlerweile schweren Rucksack. Ich nahm Tücher mit die sich noch immer in sterilen grünen Behältern befanden, Handschuhe und alles was spitz war. Vielleicht diente es gut als Waffe. Ich räumte gerade den Medikamentenschrank leer als ich ein bekanntes Gurgeln hörte. Ich drehte mich um und sah einen Beißer der sich gerade vom Operationstisch hievte. Seine Brust standen offen. Das Herz stand still. Geräuschlos versenkte ich mein Messer in seinem Auge. Blut spritzte mir entgegen. Alles war still. Dann ganz plötzlich hörte ich es. Ein lautes Poltern. Nur wenige Sekunden später sprang die Flügeltür auf. Ein Dutzend Beißer stürmte in den Raum.

"Scheiße!"

Ich rannte den Notausgang hinaus und verschloss die Tür. Die Beißer drückten ihre hässlichen Gesichter an die kleine Scheibe. Die Schlösser knarzten. Diese Tür würde nicht lange halten. Ich rannte die Treppe hinauf, diese endete in einem großen Gang. Ich befand mich in der Notaufnahme im Erdgeschoss. Zerfetzte Leichen lagen auf dem Boden. Beißer rollten sich auf den Betten. Ich schluckte und rannte den Gang entlang. Die Lichter flackerten und erschwerten mir die Sicht. Ich sah bereits den Ausgang als mir eine Herde entgegen kam. Etwa dreißig Beißer rannten um die Ecke. Ich schlitterte auf dem Boden und machte kehrt. Von jeder Seite kamen Beißer. Egal wohin ich schaute, sie waren überall. Ich eilte durch eine Tür und befand mich im Treppenhaus. Ich atmete erleichtert auf und nahm gleich zwei Stufen auf einmal. Im zweiten Stock öffnete ich leise die Tür. Doch es stand bereits ein Beißer vor mir. Nur knapp konnte ich ihn davon abhalten meinen Arm anzuknabbern. Der schwere Rucksack erschwerte meine Fluchtversuche erheblich, doch ich rannte weiter. Von beiden Seiten des Ganges kamen Beißer. Es waren zu viele. Ich sprang in einen Raum und schob eines der Betten an die Tür. Doch die Beißer hämmerten bereits dagegen. Lange würde diese Barikade nicht halten. Ich schaute mich in dem Zimmer um. Es war leer, keine Beißer zu sehen. Alles was darin stand war dieses Bett und ein kleiner Tisch. Darauf stand eine Vase mit einem verwelkten Blumenstrauß. Ich riss das Fenster auf und schaute hinaus. Der Boden war ungefähr zehn Meter entfernt. Unter mir befanden sich Büsche. Doch es waren keine Beißer zu sehen. Ich musste mich an der Rückseite des Krankenhauses befinden. Eine große Chance heil dort unten anzukommen hatte ich trotzdem nicht. Doch lieber brach ich mir dort unten das Genick als hier oben aufgefressen zu werden. Ich schmiss die Tasche vorsichtig hinab und sah wie sie sicher im Gebüsch federte. Den Instrumenten und Werkzeugen dorte nichts passiert sein. Ich war bereits mit einem Bein aus dem Fenster als die Beißer durch die Tür gestürmt kamen. Ich atmete tief durch und sprang ab. Es kam mir vor als würde der Fall ewig dauern. Als würde ich nicht aufkommen. Doch der Aufprall kam früh genug. Ich schlug am Boden auf und spürte sofort einen Schmerz der meinen Körper lähmte. Ein Schmerz der mich zu zerreisen drohte.

Still alive || Daryl Dixon FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt