Dort angekommen ziehe ich mich um und gehe zu Remus zurück, der sich ebenfalls bequemere Sachen angezogen hat. Ich gehe zu seinem Bett. „Gehst du nicht wieder runter?", will ich wissen und setze mich im Schneidersitz zu ihm. Er schüttelt den Kopf und legt das kleine Buch weg, das er bis eben gelesen hat. „Nicht so toll gelaufen mit deinem Date?", hake ich nach. Er schmunzelt leicht und meint: „Naja, EIGENTLICH war es sogar recht lustig, aber dann hatten wir eine erhitze Diskussion über Sirius' Arsch, also ja... kann man mit nicht so toll gelaufen umschreiben." „Ihr hattet was?", Widerwillen beginne ich zu lachen, „Tut mir leid, Rem, aber-" Er schüttelt nur leise vor sich hin lachend den Kopf: „Schon okay. Irgendwie ist es ja auch lustig." „Tut mir leid, dass dein Date so gelaufen ist", sage ich. „Naja, kann man ja nicht ändern", er seufzt, „Was machen wir jetzt?" Ich zucke mit den Schultern. Nach einer Weile schlage ich vor: „Vielleicht schauen wir uns mal das Prisma an." Begeistert nickt Rem und kramt eine Weile lang irgendwo herum, bis er den gläsernen Gegenstand gefunden hat. Er gibt ihn an mich weiter und meine Finger befühlen die glatte, durchsichtige, kühle Oberfläche. Ich drehe das Prisma vorsichtig in meiner Hand. „ Naja, und jetzt?", will er wissen. Ich überlege laut: „Okay, also ein Prisma spaltet ja das Licht in seine Bestandteile, äh Farben auf, wenn man es richtig bestrahlt, stimmt's?" Remus hat die Stirn in Falten gelegt und stimmt mir zu: „Ja, genau. Also legen wir es in einen Lichtstrahl." „Okay", ich platziere es auf der Bettdecke und Remus holt seinen Zauberstab hervor und murmelt: „Lumos." Ein helles, weißes Licht entzündet sich an der Spitze und er leuchtet direkt auf das Glas.
Anstatt der Regenbogenfarben, die erscheinen hätten sollen, wirft das Prisma eine unleserliche, krakelige Schrift auf das Laken. Aufgeregt versuche ich sie zu entziffern. „Such...Bufe Boden berün... Hä? das ergibt ja keinen Sinn!", merke ich frustriert an. „Vielleicht liegt es an der Decke", erwidert Remus, „Legen wir es aufs Nachtkästchen." „Okay", sage ich und platziere es eben dort. Als er wieder das Licht darauf richtet, bilden sich die Worte klar und deutlich und formen einen Text auf dem Holz des kleinen Kästchens. „Schnell", ruft der honigblonde Junge hastig, „Schreib auf!" Ich nicke und finde am Boden ein Stück Pergament und Remus reicht mir eine kleine Feder. Ich blicke schnell auf den Text und beginne zu schreiben:
Komm, such wo Halbbluthufe den Boden berühren, Wo Einhörner Menschen verführen, Folge uns auf den Pfaden, wo Spinnen gehen, Dort zwischen hohen Stämmen wirst du sehen, deinen Führer durch die nächste Zeit, der dich aus dunklen Schluchten befreit, deinen Erinnerungen die Freiheit schenkt, doch bedenkt, die Wächter stehen bereit.
Meine Augen sind ganz groß vor Staunen. Wir haben es geschafft. Wir haben das Rätsel gelöst. Ein riesiges Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. „Wir haben es gelöst!", juble ich. Rem murmelt schnell ein „Nox" und grinst mich an. „Jetzt müssen wir nur noch herausfinden was es bedeutet." Ich nicke und lese mir das Gedicht noch einmal durch. „Halbbluthufe, Einhörner, Spinnen", murmle ich vor mich hin. Ich sehe Remus fragend an: „Meinen sie damit den Verbotenen Wald?" „ich nehme es stark an und", er beugt sich zu mir um das Geschriebene zu lesen, „ ich glaube auch, dass wir etwas finden müssen. Einen- wie sagt es- einen Führer, sowas wie einen Leiter?" Skeptisch runzle ich die Stirn. Ein Leiter, der einen befreit. Hä? Ich lasse meine Gedanken schweifen: „Eine Karte oder so." „Karte, Führer", murmelt Remus in Gedanken versunken, „Einen Wegweiser..." irgendetwas klingelt in meinem Hinterkopf. „Wegweiser... Weise mir die Richtung... na klar", wispere ich. „Was ist klar?", fragt er drängend. „Ein Kompass", sage ich aufgeregt, „Logisch." Ein triumphierendes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus: „Wir müssen im verbotenen Wald einen Kompass finden. Aber was ist das mit den Erinnerungen? Was meinen sie damit?"
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Glücksklee-grün wie die Hoffnung
FanfictionGLÜCKSKLEE-GRÜN WIE DIE HOFFNUNG 2. Teil der Karneolreihe/ Fortsetztung von Klatschmohn und Klatschmohnroter Sommer TEXTAUSZUG__„Dunkle Zeiten ziehen auf. Es kommen Tage, in denen wir Vertrauen und Loyalität brauchen um zu überleben. Und Entsch...