Something no one deserves

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↑Pascal :) ↑

Tatsächlich. Am nächsten Morgen (ein Samstag^^) sitzt er, vollkommen genesen, mit seinen Freunden am Huffelpufftisch. Verwundert stelle ich fest, wie Pascal ebenfalls bei dieser Gruppe sitzt. Lass es, ich sterbe doch sowie so. seine Stimme hallt in meinem Kopf. Was hat er nur gemeint? Ein Schauer läuft über meinen Rücken, als ich an seine Warnung denke. Pass auf Emily, leg dich nicht mit dem Feuer an, es wird dich zu Asche zerfallen lassen. Das Feuer ist listig. Und der Tod ist immer schneller, ist immer stärker. Sie ist immer stärker. Etwas an ihm ist komisch. Aber ich sollte mich mal um meine übrigen Probleme kümmern. Es gibt viele komische Leute auf dieser Welt. Mena und ich treffen uns mit Gwen um zehn nach neun im vierzehnten Stock, gleich in der Nähe des Silberzimmers, das Marl und ich erst vorletzte Woche gefunden haben. Es ist ein Raum, ganz in Silber und Perlmutt gehalten. Wir haben keine Ahnung wozu er gut ist, aber er ist da. Wir sitzen in einer kleinen Nische, umgeben von Fenstern. Ich beginne zu erzählen, von allem. Und als ich so rede, von den Visionen, den Zeitsprüngen, den Prophezeiungen, spüre ich wie mein Herz leichter wird. Früher habe ich mir schwergetan, Verantwortung abzugeben. Ich dachte immer, nur ich könnte es schaffen, aber jetzt, da ich alles losgeworden bin, bin ich mir sicher, dass Gwen das gut machen wird. Ich meine, ja, ich bin immer noch sozusagen stellenvertretend, aber es ist schwer sich um zehn Sachen gleichzeitig zu kümmern. Als ich geendet habe, sieht sie mich groß aus ihren grünen Augen an. „Wie? Und- und ihr meint ich soll das weitermachen?" „Nur wenn du möchtest", sagt Mena zögernd, „Aber uns wächst hier gerade alles über den Kopf hinaus und wir vertrauen dir." Der Blick der Ravenclaw schweift aus dem Fenster und mustert uns anschließend nachdenklich. „Okay", sagt sie, „Okay, ich mach's. aber nur unter einer Bedingung." „Okay, die wäre?", frage ich. „Ihr helft mir hier mit ein bisschen. Also, wenn ich euch brauche." Ich grinse erleichtert: „Ja, ist ja eh logisch."

Die nächste Woche scheint an uns vorbei zu rasen. Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt, als James und Sirius zwei Tage vor der letzten Aufgabe lachend im Gemeinschaftsraum zu uns stoßen. „Was habt ihr jetzt wieder gemacht?", frage ich entnervt. Sirius stößt zwischen zwei Japsern hervor: „Ihr hättet Schniefelus Gesicht sehen sollen. Es war göttlich." Er lässt sich zu Peter auf die Couch fallen, der verzweifelt versucht Franks Kröte Bert zu schocken. „Könnt ihr ihn nicht einmal in Frieden lassen?", will ich wissen. „Nein", grinst James atemlos, „Es war einfach zu verlockend." „Leute wirklich", meint nun auch Mena, „Das ist scheiße von euch." „Glaubt mir, er hat's verdient", verteidigt sich Sirius. „Hatte", werfe ich ein, „ihr habt das doch schon längst wieder beglichen. Das jetzt ist nur noch asozial und grausam." James schnaubt verächtlich. „Wir sollten das nicht weiter diskutieren", wirft Remus ein, „Wir kommen sowieso zu keiner..." „Nimm sie jetzt nicht wieder in Schutz!", fauche ich. Die Haare in meinem Nacken sind gesträubt. „Ich nehme sie nicht in Schutz!" „Doch tust du!", zetere ich, „jedes verdammte Mal Remus! Jedes-verdammte-Mal! Es ist nicht okay, was sie machen, es ist nicht okay, und das brauchst du nicht schön re..." „Ich rede das nicht schön", unterbricht er mich fest, „das tue ich nicht aber ich meine, wir sollten uns jetzt auf etwas anderes konzentrieren." Ich funkle ihn sauer an. „Und jetzt fällt das wieder unter den Tisch! Weil- jetzt haben wir wieder eine schöne Ausrede dafür." „Er verdient es!", fährt James dazwischen, „Er hat es einfach verdient." Ekel steigt in mir auf. „Keiner verdient das", sage ich kalt. Ich habe einen Kloß im Hals. „Niemand. Nicht mal Snape." „Doch", meint Sirius, „bestimmte Menschen verdienen es." Ich öffne erneut den Mund, doch Remus fährt ruhig dazwischen: „Emmi, lass es fallen." Tränen der Wut steigen in meine Augen. „Fickt euch doch alle!", knurre ich, stehe auf und sprinte die Treppen zum Schlafsaal hinauf.

Meine Sicht verschwimmt und meine Augen brennen, als Tränen über meine Wangen rollen. Bestimmte Leute verdienen es. Nein. Niemand verdient es. Niemand verdient es heruntergemacht zu werden. Niemand verdient es schikaniert und ausgelacht zu werden. Wenn sie ihn nicht mögen, sollen sie ihn einfach in Ruhe lassen. Ich erreiche den Schlafsaal. Meine Unterlippe zittert, als ich tief durchatme und die Tränen wegstreiche. Mit gesenktem Blick haste ich zu meinem Bett und ziehe die Vorhänge hinter mir zu. Ich höre, wie jemand einige Schritte auf mich zu macht. „Emmi?" es ist Lily. „Ja?", krächze ich beinahe. Ich räuspere mich. „Alles okay?", frag sie und schiebt meinen Vorhang zur Seite. Ihr Blick fällt auf mein Gesicht. „Hey", sagt sie sanft, „Hey, komm her." Sie setzt sich zu mir auf das Bett und ich krabble zu ihr hinüber. Sie legt ihren Arm um mich und streicht über meinen Rücken. „Was ist los?" Ich lege meinen Kopf auf ihre Schulter. „Es ist grad alles zu viel", flüstere ich, „Einfach zu viel." „Ihr schafft das, okay? Ich weiß das. Und danach, danach sind nur noch die ZAGs und dann sind Ferien und dann hast du endlich deine Ruhe. Da machst du dann einfach Pause und fährst ans Meer. Dann kannst du dort liegen und den Wellen zuhören und dir die Sonne auf den Rücken scheinen lassen. Dann bist du ganz weit weg von all dem Stress und all den Sorgen." Ihre sanfte Stimme beruhigt mich und ich schließe meine Augen. „Später gehst du dann schwimmen. Du liebst schwimmen. Das Wasser wird ganz kühl sein. Es werden dort Unmengen von Fischen sein. Von bunten schillernden Fischen. Große und kleine. Überall um dich herum. Und du wirst Eis essen gehen. Schoko, stimmt's? Und mit deinem Bruder- mit deinem Bruder wirst du Klippen springen gehen. Am Anfang wirst du dir denken, was du da machst, aber dann, sobald du gesprungen bist, dann wirst du mit leuchtenden Augen auftauchen und nochmal springen. Dann bist du ganz weit weg. Einfach ganz weit weg von all deinen Sorgen. Es wird dir besser gehen."

Meine Brust hebt und senkt sich ruhig, während meine Augen geschlossen bleiben. „Danke", wispere ich. „Kein Problem."

Es ist das letzte Frühstück vor der letzten Aufgabe. Wir sitzen zusammen, mit müden Augen und angespannten Mienen. „Es tut mir leid, Moony", sage ich, „ich hätte dich nicht so anfahren müssen." „Passt schon", erwidert er. Ich fühle zwei Hände auf meiner Schulter. Toby. Ich drehe mich zu ihm. „Hey", sage ich. Er erwidert nur schwach mein angedeutetes Lächeln. „Hey", sagt er und küsst mich sanft auf die Stirn. Ich sehe ihn nur an, nichts weiter. Nur noch diese Aufgabe. Diese Aufgabe noch, dann ist es vorbei. „Du schaffst das", meint er eindringlich, „Ich weiß das." Ich gebe ein Schnauben, das auch ein resigniertes Lachen hätte sein können, von mir. „Du schaffst das", wiederholt er, „ernsthaft." Mena neben mir prustet in ihr Müsli. Ich muss grinsen: „Marl, sei still." Gwen kommt zu uns hinüber gewuselt und erdrückt uns nach der Reihe. „Ihr packt das." „Danke." Ich sehe auf die Uhr. Eine viertel Stunde bis zum Treffpunkt. Die Luft um uns herum flimmert vor unterdrückter Anspannung und Aufregung, vor Vorfreude und Sensationsgier. Was würde ich jetzt machen, wäre ich kein Champion? Würde ich auch überlegen, ob sich dieses Mal jemand verletzt? Oder Wetten abschließen, wer zuerst aufgibt? Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Ich habe keine guten Erfahrungen mit Labyrinthen. Du bist Verderben und ich werde dich ins Verderben stürzen! Ich zucke zusammen und schüttle den Kopf, um die Stimme loszuwerden. Es wird nichts passieren. Es wird- nichts- passieren. Mena stupst mich an. „Komm. Wir müssen los." „Okay", krächze ich, nachdem ich den Kloß in meinem Hals geschluckt habe. Ich erhebe mich, sehe dabei keinem, der mich Umstehenden an. Niemanden. Ich spüre Menas Schulter an meiner. Wir schaffen das. Gemeinsam.

Voller Nervosität, die meinen Magen umdreht und meine Beine nervös zittern lässt, warten wir in dem Zelt der Champions, das sich langsam mit der restlichen von uns füllt. Sobald Sirius Juliet erblickt, hastet er auf sie zu, fängt sie am Arm ab und sagt leise etwas zu ihr, worauf hin sie sich etwas von den übrigen abgrenzen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, er hat eine Schwäche für sie. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Die MacMorys kommen zum Zelt herein, ein jeder von ihnen mit einem angespannten Gesichtsausdruck. Nick ist leichenblass, ich kann es ihm nicht verübeln. Noch bevor ich weiß, was ich tue, bewege ich mich auf ihn zu. Er sitzt auf einer der bereit gestellten Bänke. „Hey", sage ich leise. Er fährt herum. Seine Augen blitzen erkennend, als verstünde er etwas. „Darf ich?", ich deute auf den Platz neben ihm. „Klar", meint er. Ich setze mich neben ihn, lasse meinen Blick über die aufgeregten Champions schweifen. „Wie geht es dir?", will ich wissen. „Es geht", meint er wahrheitsgemäß. „Sorry, dass ich mich nicht vorstelle. Ich bin die, die dich..." „Im Wald versorgt hat, ich weiß", unterbricht er mich. „Genau", sage ich, bevor ich schweige. Soll ich ihn fragen? Was er damals gemeint hat. Bevor ich mich davon abhalten kann frage ich vorsichtig: „Was hast du damals gemeint? Dass du sowie sterben wirst?" Er sieht mich beinahe überrascht an, bevor sich sein Blick verdunkelt. „Tut mir leid", sage ich hastig, „Ich wollte nicht..." „Schon okay", sagt er düster und atmet tief durch, „Ich dachte sowie so, es weiß jeder." „Was?", frage ich. „Dass – ich krank bin. Dass es mir nicht so gut geht. Und...", er schluckt, „dass es mir wahrscheinlich nie bessergehen wird." Meine Augen weiten sich und meine Brust zieht sich zusammen. „W-was?", bringe ich hervor, „a-aber die Heilkunde ist doch schon ziemlich fortgeschritten. Sie werden doch sicher etwas tun können." Er schüttelt den Kopf: „Hör zu. Sie haben alles probiert und ich habe mich damit abgefunden. Ich bin an einem Punkt, an dem jeder Tag mein letzter sein könnte. Das wissen nicht viele, also behalt's für dich, klar? Pascal ist einer der wenigen, der es auch weiß. Und tja, jetzt lebt man einfach sein Leben, als wäre jeder Tag sein letzter." „Nick", hauche ich. Er ringt sich ein Lächeln ab. „Es ist okay Emmi, wirklich. Ich komme zu Recht. Mach dir keine Sorgen." „Aber- aber pass auf dich auf, ja?", sage ich, vollkommen durcheinander, „und Pascal und du, ihr..." Weiter komme ich nicht, denn Dumbledor und die restlichen Schulleiter haben das Zelt betreten. „Kommt zusammen!", ruft Ford, „Die letzte Aufgabe beginnt in wenigen Augenblicken."

Glücksklee-grün wie die HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt