19.Louis will einen Herd kaufen

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Harry verbrachte den ganzen Nachmittag bei Louis, machte seine Hausaufgaben auf dessen Bett sitzend, wärend der neben ihm lag und in einem Buch blätterte. Wenn Harry bei einer Aufgabe nicht weiterwusste, konnte er immer fragen, denn Louis hatte schließlich den Schulstoff mehrmals durchgekaut und kannte sich aus, weswegen er ihm sehr gut alles erklären konnte, was er nicht verstand. Wärend Harry weiterarbeitete, hatte er sich an Louis Beine gelehnt, der im abwesend den Kopf streichelte. Es war, als wären sie schon seit Jahren zusammen und nicht erst seit einem Tag. Harry hatte nicht dieses nervöse Verliebtheitsgefühl in sich, sondern fühlte sich wohl und geborgen, als kannte er Louis schon ewig. Für die Schulaufgaben brauchte er an diesem Tag länger als sonst, denn Louis Finger in seinem Haar lenkten ihn immerwieder vom Arbeiten ab.

Erst gegen Abend machte er sich auf den Weg nach Hause. Als sie sich im Flur voneinander verabschiedeten und Harry gerade die Treppe hinuntergehen wollte, hielt Louis ihn fest: "Hast du was dagegen, wenn ich nicht nach Hause begleite? Ich will nicht, dass du alleine durch die dunklen Straßen läufst." Harry strahlte bei diesen Worten und sagte: "Was könnte mir denn außer einem Vampir noch begegnen?" Natürlich hätte er sich durchaus zugetraut, allein nach Hause zu gehen, doch je länger er Louis noch sehen konnte, desto besser. Der Punk schlüpfte in seine Stiefel, zog sich einen Mantel über der, wie Harry jetzt erst auffiel, ziemlich alt zu sein schien, nahm dann seine Hand und folgte ihm hinunter ins Erdgeschoss und hinaus aus dem Haus.

"Das war ein schöner Tag." sagte Harry, als sie Hand in Hand an den kleinen Vorgärten der Häuser entlanggingen, die vom Licht der Straßenlaternen orange beleuchtet wurden. "Wir können das gerne wiederholen. In ein paar Tagen sind ja Ferien. Wenn du magst, kannst du die ganze Zeit bei mir bleiben." bot Louis an. Harrys Herz machte einen Hüpfer, so sehr freute er sich darüber und er strahlte Louis an: "Wirklich? Das wäre toll. Meine Eltern müssen nämlich arbeiten und ich wäre sonst viel allein. Glaubst du, dass Zayn da was dagegen hätte?" Er biss sich auf die Lippe und sah seinen Freund zweifelnd an, der den Kopf schüttelte: "Ich glaube, dass Zayn dich ganz gern hat, es aber noch nicht zugeben will. Es wird ihn nicht stören, wenn du da bist." Er legte einen Arm um Harry und gemeinsam gingen sie weiter. Sie schwiegen einige Momente, dann blieb Louis plötzlich stehen und sagte: "Da fällt mir ein: wir brauchen einen Herd oder zumindest einen Gaskocher, wenn du dann den ganzen Tag bei mir bist. Du musst ja etwas essen können." Diese Aussage schmeichelte Harry und machte ihn gleichzeitig sehr verlegen, weil Louis bereit war, seinetwegen solch einen Aufwand zu betreiben, weswegen er schnell versuchte, Louis davon abzubringen: "Nein, du musst doch keinen Herd besorgen, eine Mikrowelle tuts auch." Der Punk grinste breit, küsste Hary auf die Nase und sagte: "Lass das mal meine Sorge sein. Wir wollten uns sowieso einen Herd anschaffen."

Das Licht aus dem Wohnzimmer fiel in den Vorgarten, als die beiden Jungen am Tor standen, und sich voneinander verabschiedeten. Harry umarmte Louis fest und machte keine Anstalten, ihn loszulassen. Am Liebsten würde er Louis mit zu sich ins Zimmer nehmen, denn allein in seinem Bett zu schlafen, schien ihm plötzlich nicht mehr so schön zu sein. "Willst du nicht bei mir bleiben? Nur für heute Nacht? Ich will nicht alleine schlafen." bettelte er, doch Louis schüttelte den Kopf und strich ihm über die Wange: "Nein, ich muss auch noch meine Schulaufgaben machen, sonst bekomme ich morgen in der Schule einen Eintrag." - "Musst du nicht schlafen?" - "Nicht unbedingt. Ich kann schlafen, wenn ich will, aber mein Körper braucht es nicht zwingend. Du brauchst aber deinen Schlaf, also los: ab mit dir." Louis umfasste Harrys Handgelenke und befreite sich mit einer Leichtigkeit aus der Umklammerung des 16 Jährigen. "Wir sehen uns morgen in der Schule. Schlaf gut....ich liebe dich." er drückte Harry nocheinmal einen Kuss auf die Lippen und wartete dann, bis Harry im Haus verschwunden war.
"Harry?" rief seine Mutter aus dem Wohnzimmer, als er die Tür hinter sich zugezogen hatte. "Ja, ich bin wieder da." antwortete er und ging ins Wohnzimmer, wo Anne am Bügelbrett stand und eines von Harrys T-Shirts bügelte. "Warst du bei Louis?" fragte sie und er nickte. "Das habe ich mir schon gedacht. Wie wars denn?" - "Schön..." antwortete Harry und grinste verlegen. Misstrauisch hob Anne die Augenbrauen: "Muss ich etwas wissen, mein Sohn?" fragte sie, sah aber freundlich aus. Harry zuckte mit den Schultern und spürte, dass er rot geworden war: "Naja, also wir sind zusammen...also Louis und ich..." erklärte Harry verlegen. "Das ist doch schön, dann bist du nächste Woche nicht die ganze Zeit allein, wenn Robin und ich arbeiten müssen. Lass dich mal in den Arm nehmen, mein Großer." sie stellte das Bügeleisen weg und drückte Harry fest an sich. "Ich freue mich, dass du Jemanden gefunden hast..wenn man bedenkt, wie schwer du es in der alten Schule nach deinem Coming-out hattest. Ich bin sehr glücklich darüber und wenn du magst, dann kannst du Louis ruhig auch mal hierherbringen." Bei diesen Worten zuckte Harry nur mit den Schultern, sagte aber nichts. Sicherlich würde seine Mutter Louis wieder versuchen zum Abendessen einzuladen – aber immerhin hatte er heute gelernt, dass Louis durchaus normales Essen zu sich nehmen konnte, eine Einladung wäre also umsetzbar.

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Hey,

was haltet ihr davon? Lasst mir doch mal eure Meinung als Kommi, da das würde mich sehr freuen!

LG

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