13.Harry flüchtet, Louis folgt

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Harry fühlte sich, als hätte sich unter ihm eine Tür aufgetan.

Er verspürte ein Fallgefühl im Magen und schluckte hart, während er zwischen Louis und Zayn hin und hersah, wünschte er sich Louis würde gleich loslachen und sagen, dass es nur ein Scherz gewesen war, doch er tat es nicht. Stattdessen warf er Zayn einen bösen Blick zu und machte dann einen Schritt auf Harry zu, seine linke Hand vorsichtig nach ihm ausgestreckt.

Harry sah den Punk erschrocken an und schüttelte ungläubig den Kopf. Das konnte alles nicht sein. Vampire gab es doch nur in Büchern, genauso wie Zauberei oder fliegende Teppiche. "Das ist nicht wahr, oder?", flüsterte er und machte einen Schritt von Louis weg. Louis sagte nichts, sondern sah ihn nur traurig an, während Zayn ein schiefes, gemeines Grinsen aufgesetzt hatte. Vorsichtig wandte Louis sich zu seinem dunkelhaarigen Kumpel und der Blick in den blauen Augen wurde langsam bedrohlich. "Du hättest das nicht sagen dürfen....ich wollte nicht, dass Harry es so erfährt..." Zayn zuckte nur mit den Schultern und sagte: "Hättest du ihn nicht geküsst, hätte ich auch keinen Grund gesehen, es ihm zu sagen....aber so...." Weiter kam Zayn nicht, denn Louis hatte zum Sprung angesetzt und hatte ihn angegriffen.

Die Beiden bewegten sich so schnell, dass Harry schon vom Zusehen schlecht wurde. Louis, ein Vampir. Angst breitete sich in seiner Brust aus und schien durch seine Adern zu fließen, wie Eis. Mit einem Mal wurde Harry bewusst, dass er aus Fleisch und Blut war – Blut, das Louis vielleicht gerne trinken würde.

Sein Herz beschleunigte den Pulsschlag, während die beiden Punks noch immer miteinander rangen. Ihm wurde mit einem Mal bewusst, wie viel Kraft Louis haben musste und dass er ihn problemlos töten konnte. Rasch machte Harry einige Schritte und als er sich in die Dunkelheit zurückgezogen hatte, rannte er los.

Mit einem Mal hatte er so furchtbare Angst. Wenn er an Vampire dachte, dann dachte er an Blut, dunkle Kerker und Tod und damit wollte er nichts zu tun haben. Obwohl Louis so süß war und Harry noch immer nicht glauben konnte, dass sie einander geküsst hatten, aber vielleicht hatte Louis ihn auch um den Finger wickeln wollen, um ihn...beißen zu können. Harry wurde übel vor Abscheu und er rannte noch schneller, die Princess Street hinunter in die Stadt, bis er schwer atmend Zuhause ankam.

Als er seine Schuhe im Flur von den Füßen trat, konnte er Robin anerkennend aus dem Wohnzimmer rufen hören: "Respekt mein Junge, das war wirklich sehr pünktlich." Ohne einen Blick ins Wohnzimmer zu werfen sprang Harry die Treppen hinauf und hastete in sein Zimmer, wo er die Tür hinter sich verriegelte.

Noch immer schlug sein Herz schnell und er ging unruhig in seinem Zimmer auf und ab. Was er gehört hatte, konnte er einfach nicht glauben. Louis und Zayn konnten keine Vampire sein. Mit Sicherheit hatten sie ihn veräppelt. Aber hätten sie sich sonst so geprügelt? Unsicher, was er denken sollte griff sich Harry in die Haare und zog an den Locken – es tat weh, aber der Schmerz zeigte ihm zumindest, dass er nicht schlief und das alles kein Traum sein konnte. Harry warf sich auf sein Bett und blieb liegen, während sein Kopf immernoch fieberhaft nachdachte.

Ein Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenzucken und er hob den Kopf: "Ja?" Vorsichtig öffnete sich die Tür und Anne streckte den Kopf ins Zimmer. "Wieso hast du das Licht aus, Schatz?", fragte sie und sah ihren Sohn an, der vom Licht der Flurlampe, das durch die Tür schien angestrahlt wurde. Harry sagte nichts und so sprach Anne weiter: "Hör zu, Louis ist da. Kann ich ihn reinlassen?"

"Nein, ich will ihn nicht sehen," flüsterte Harry und Anne runzelte die Stirn: "Habt ihr euch gestritten? Gerade dann solltest du ihn reinlassen, damit ihr alles besprechen könnt. Louis, komm doch bitte rauf!", rief sie in den Flur. "Nein, Mum ich will ihn nicht sehen!", protestierte Harry, doch da stand Louis schon da und Anne verzog sich schnell.

Der Punk trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Harry rappelte sich auf und verzog sich in die letzte Ecke seines Bettes, zog die Beine an die Brust und machte sich ganz klein. Louis blieb an der Tür stehen und sah Harry an – in seinem Blick lag so viel Bedauern: "Harry, es tut mir Leid...genau deswegen sollte Zayn dir nichts sagen. Jetzt hast du Angst vor mir und das wollte ich vermeiden."

"Achja? Und wie hast du dir das dann vorgestellt? Wie sollte ich es deiner Meinung nach herausfinden?", fragte Harry leise und lies Louis nicht aus den Augen, der behutsam einen Schritt auf ihn zumachte und dabei vorsichtig die Hand ausstreckte. "Harry bitte...hör mir zu", bat er und setzte sich am Ende des Bettes auf die Matraze. Seine blauen Augen fixierten Harry und dieser konnte einfach nicht anders, als ihm die Chance zu geben, sich zu erklären. Vorsichtig nickte er. "Ich will dir alles erzählen und ich werde nichts beschönigen. Aber vorher musst du wissen, dass ich mich wirklich in dich verliebt habe und ich mit dir zusammensein will...deswegen sollst du alles wissen - auch zu deiner eigenen Sicherheit." Louis räusperte sich und begann mit seiner Geschichte.

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