25.Louis im Supermarkt

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Am nächsten Tag:
"Okay, hast du die Maße?" fragte Louis und streckte die Hand nach dem Zettel aus, den Harry ihm reichte und auf dem sie die Maße der Küche aufgeschrieben hatten. Louis hatte ausgerechnet, wie groß der neue Herd sein durfte, den sie heute kaufen wollten um in die Küche zu passen.
Zusammen standen sie in einem Küchenstudio am Stadtrand von Edinburgh und suchten einen Herd aus, der in die kleine Küche der WG passte. "Louis, denk dran, dass der Herd nicht zu groß sein sollte, wir müssen mit dem Bus zurückfahren." sagte Zayn, der ebenfalls mitgekommen war, weil er nichts anderes vorgehabt hatte und musterte die ausgestellten Modelle etwas kritisch. Harrys Blick fiel auf einen kleinen Herd, der nur zwei Platten hatte und recht schmal war. "Was ist mit dem?" fragte er und deutete darauf. Louis nickte: "Von der Größe passt er und der Preis ist auch okay...150Pfund sind okay. Und mehr als zwei Herdplatten brauchen wir ja sowieso nicht."

Zu Dritt schleppten sie wenig später den kleinen Herd eine schmale Straße entlang zu einer Bushaltestelle, wo sie den Bus zurück in die Stadt nahmen. Troz des kleinen Modells fielen sie auf, was allerdings mehr an der optischen Erscheinung von Louis und Zayn lag, als daran, dass sie einen Herd in einem öffentlichen Verkehrsmittel transportierten. Manche Passanten musterten sie ziemlich kritisch und als Louis oder Zayn die Blicke erwiderten, sahen sie schnell weg. Harry fühlte sich unwohl dabei, so angestarrt zu werden, denn er konnte in den Gesichtern der Menschen regelrecht die Verachtung sehen, die sie für ihn empfanden, weil er sich mit zwei tattoowierten Punks abgab.
Glücklicherweise dauerte die Fahrt nicht so lange und sie stiegen an einer schmalen Straße aus. Die Jungs wuchteten den Herd ächzend aus dem Bus und stellten ihn vorsichtig auf dem Bürgersteig ab. Harry hatte Bedenken, dass sie jemals in der WG ankommen würden, doch als er diese äußerte, grinste Zayn nur vielsagend und meinte: "Ach, das wird ein Kinderspiel. Louis und ich sind nämlich gar nicht so schwach, wie das gerade ausgesehen hat." er ging in die Hocke, hob den Herd allein an und spazierte damit auf dem Bürgersteig in Richtung ihrer Wohnung, als würde er einen Sack Watte tragen. Mit großen Außen starrte Harry ihm nach: "Wie kann das sein?" fragte er und musterte Louis, der herzlich lachte: "Was glaubst du, wie die Leute geguckt hätten, wenn Zayn oder ich den Herd SO getragen hätten? Da wären nur dumme Fragen gestellt worden, deswegen haben wir einen auf Schwächlinge gemacht um keine Aufmerksamkeit zu erregen." Er nahm Harrys Hand, verflocht ihre Finger miteinander und gemeinsam folgten sie dem dunkelhaarigen Punk, der bereits einen ordentlichen Vorsprung hatte.

Als sie um die Ecke in die Straße einbogen, in der Louis wohnte, konnte Harry noch einen Blick auf Zayn erhaschen, der den Herd auf einer Hand balanchierte, wärend er mit der Anderen den Schlüssel ins Schloss schob und die Tür aufschloss.
Als Harry und Louis in der Küche auftauchten, schob Zayn gerade den Herd an die Wand. "Ich hab ihn schon angeschlossen." teilte er ihnen mit, machte einen Schritt zurück und sah sich das Gerät an. "Wollen wir ihn einweihen?" fragte Harry, dem der Magen knurrte, denn er hatte heute Morgen noch nichts gegessen. "Ja, wir könnten eine Packung Blutgruppe 0 aufmachen und in einem Metallbecher heiß machen." sagte Louis begeistert und ging zum Kühlschrank. "Ähm, die Idee ist ganz nett, aber ich hätte dann doch lieber eine Pizza." meinte Harry und Louis machte ein verlegenes Gesicht: "Ja...Pizza...okay. Was brauchen wir denn dafür? Packpapier und eine Tiefkühlpizza." er ging zu einer Schublade und öffnete sie, dann kniff er ertappt die Lippen zusammen: "Ähm, da müssten wir vielleicht nochmal einkaufen gehen..."

10 Minuten später standen Harry und Louis in einem Supermarkt vor der Tiefkühltruhe. "Habt ihr Platz im Gefrierfach?" fragte Harry und stapelte mehrere Schachteln Pizza in Louis Arme, der sie bereitwillig festhielt und die, vom Eis ein wenig rutschigen Schachteln ausbalanchierte. "Was brauchen wir noch?" fragte er und lugte Harry über den Rand der Schachteln hinweg an und folgte Harry durch die Gänge des Marktes.
Das Backpapier fanden sie schnell und machten sich dann mit einer großen Tüte bepackt auf den Weg zurück zur WG. "Das wird das erste Mal sein, dass es in unserer Wohnung nach Essen riecht." meinte Louis, als sie die Einkaufe hinauf in die Wohnung getragen hatten. Harry stellte die Tasche auf die Arbeitsplatte und öffnete das Gefrierfach, in das die Pizzen gerade so hineinpassten. "Ich will sie zubereiten!" sagte Louis begeistert, nahm Harry die Schere aus der Hand und schnitt den Karton auf. "Ich habe noch nie eine Pizza gemacht...nein du sollst mir nicht sagen, was ich tun soll, das bekomme ich selbst heraus. Ich will schließlich in der Lage sein, meinen Freund zu ernähren." sagte Louis stur und schob Harry aus der Küche, der über Louis Eifer amüsiert war. Als die Küchentür hinter ihm ins Schloss gefallen war, ging Harry den Flur entlang und blieb vor Zayns Zimmertür stehen. Sie war nur angelehnt und er konnte den Dunkelhaarigen durch den schmalen Spalt auf dem Bett sitzen und auf ein Foto starren sehen. Er sah wieder so unglaublich traurig und niedergeschlagen aus, dass Harry nicht anders konnte und leise anklopfte. Zayn hob den Kopf, sah Harry und nickte ihm zu. Langsam betrat er das Zimmer und blieb vor dem Bett stehen. "Hey, ich wollte mich noch bei dir bedanken, dass du mich gestern von Louis befreit hast." sagte er leise und lächelte Zayn schüchtern an, der mit den Schultern zuckte und nur sagte: "Ich wollte nicht, dass Louis denselben Fehler nocheinmal begeht...es ist schwer, wenn man Jemanden verliert, den man liebt..." seine Stimme klang mit einem Mal heiser und Harry bemerkte, dass er dabei das Foto in seiner Hand fest umklammerte. Er wusste nicht, ob es ihm gestattet war, diese Frage zu stellen, doch Harry beschloss, dass Zayn ihn dann immernoch aus dem Zimmer werfen konnte und fragte: "Ist dir das auch passiert?" Der Vampir kniff die Lippen zusammen und nickte knapp. Vorsichtig machte Harry noch einen Schritt auf ihn zu und setzte sich dann auf die letzte Ecke der Matraze: "Würdest du es mir erzählen?" fragte er und fügte rasch hinzu: "Vielleicht kann ich dich dann besser verstehen. Du bist mir nämlich ein Rätsel." Ein kurzes Lächeln huschte über die dunklen Augen und Zayn seufzte einmal tief, dann lehnte er sich zurück und begann langsam und mit sorgsam gewählten Worten zu sprechen.

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