Louis blieb die ganze Nacht über bei Harry und machte sich erst auf den Weg nach Hause, als die Morgensonne ins Zimmer schien. Harry wurde geweckt, als Louis ihm einen sanften Kuss auf die Stirn drückte und sich dann aus seiner Umklammerung befreite: "Ich muss los..." - "Wieso denn? Meine Eltern sind gleich arbeiten und dann bin ich hier alleine. Bleib hier, Lou." murmelte Harry und hielt seine Hand fest. Überrascht sah Louis ihn an: "Hast du mich gerade Lou genannt?" Grinsend lugte Harry unter seiner Decke hervor: "Gefällt dir nicht?" - "Doch doch, es ist nur...ungewohnt....na gut ich bleibe hier. Eigentlich hast du ja auch Recht." gab der Vampir zu und lies sich von Harry wieder ins Bett ziehen, als es an der Tür klopfte: "Harry, ich muss in 15 Minuten zur Arbeit und ich will mich jetzt mit dir aussprechen, bevor ich gehe, also lass mich bitte rein." verlangte Anne und klopfte penetrant gegen die Tür. Harry fuhr hoch und bedeutete Louis, sich unter dem Bett zu verstecken. Der Punk legte sich auf den Bauch und glitt unter Harrys Bett, wo ihn eine Menge Staub und Fussel in Empfang nahmen. Harry stand auf und ging zur Tür, um sie aufzuschließen.
Anne schloss ihn in die Arme und drückte ihn an sich, nachdem er geöffnet hatte dann setzten sie sich aufs Bett. "Harry, es tut mir Leid, dass ich dich gestern so hart angegangen bin. Aber diese blauen Flecken....das sieht mir einfach nach Gewalt aus und ich will nicht, dass Jemand meinem Baby etwas antut." sagte sie und klang nun schon deutlich ruhiger, als am Vorabend. "Aber Mum, Louis tut mir nichts Böses. Er tut mir gut und er kümmert sich um mich. Wirklich." jammerte Harry und setzte einen Hundeblick auf, doch Anne blieb hart: "Aber du hast doch gehört was Mrs Boyd gestern über ihn und seinen Kumpel erzählt hat. Ich will nicht, dass du an die falschen Leute gerätst, Harry." - "Aber Louis ist nicht falsch Mum. Du musst ihn nur mal richtig kennenlernen, dann wirst du sehen, dass diese ganzen Gerüchte gar nicht stimmen." Anne sah ihn einen Moment forschend an und schien ernsthaft darüber nachzudenken, dann sagte sie: "Gut. Du darfst Louis heute Abend zu uns einladen und er wird sich den Fragen von Robin und mir stellen müssen, dann sehen wir weiter. Ist das ein Deal?" fragte sie und lächelte Harry an, der eine Schnute zog und mit den Schultern zuckte: "Werden wir sehen...." murrte er, lies es aber zu, dass Anne ihm durch die Haare wuschelte und ihm einen Kuss gab. In der Tür drehte sie sich nocheinmal um und sagte streng: "Und du bleibst Zuhause, dass das klar ist." - "Jaaaahaaa Mum..." seufzte Harry und lies sich zur Seite kippen, als sie die Tür hinter sich schloss. "Kann ich rauskommen?" fragte Louis von unter dem Bett, doch Harry schüttelte den Kopf: "Nee warte, bis die Haustür zugegangen ist, nicht dass sie nochmal reinkommt." Beide lauschten und als dann endlich die Haustür zuklickte, schob sich Louis unter dem Bett hervor. Er wischte sich übers Gesicht und zupfte sich einige Fusseln aus den Haaren. "Boah Curly, du solltest unter deinem Bett dringend staubsaugen." sagte er und schüttelte sich kurz, dann fuhr er fort: "So, ich werde mich heute Abend also eine Befragung unterziehen müssen....da bin ich ja mal gespannt. Ich glaube, ich werde deinen Eltern die Wahrheit sagen." Harry wurde ganz heiß bei dem Gedanken und er schüttelte rasch den Kopf: "Nein, dann werde sie mir erst recht den Umgang mit dir verbieten." sagte er und sag ihn bittend an, doch Louis schüttelte den Kopf: "Hör mir zu: ich lebe jetzt lange genug um zu wissen, dass man in manchen Momenten mit der Wahrheit am Weitesten kommt. Wenn ich es deinen Eltern sage, dann kann ich mich nicht in Widersprüche verstricken, ich sage ihnen einfach was Sache ist und dann werde sie schon sehen, dass ich dir nichts tun werde." Louis klang sich seiner Sache ziemlich sicher, was Harry ein wenig beruhigte und er schließlich einwilligte. Heute Abend würden seine Eltern also erfahren, dass Harry mit einem Vampir zusammen war.
Der Tag wollte nicht vergehen, egal was sie auch taten. Harry sah immerwieder auf die Uhr und hoffte, Anne und Robin würden endlich nach Hause kommen, denn dann hätten sie das Gespräch rasch hinter sich und er würde wissen, woran er war. Diese Ungewissheit darüber, nicht zu wissen, ob er heute Abend noch offiziell mit Louis zusammensein durfte, machte Harry wahnsinnig nervös und er bekam beinahe einen Herzinfarkt vor Schreck, als gegen 17 Uhr die Stimme seiner Mum durch das Haus schallte: "Harry! Ich bin da!" Louis sprang plötzlich auf, wie von der Tarantel gestochen und hechtete zum Fenster: "Ich muss weg. Wenn deine Mum erfährt, dass ich den ganzen Tag hier war, dann stehen meine Chancen womöglich noch schlechter. Ich warte in der Parallelstraße, schreib mir eine Nachricht, wenn es mir gestattet ist zu klingeln, ja?" schnell küsste er Harry nocheinmal, dann kletterte er aus dem Fenster und lief geduckt durch den Garten, kletterte über die niedrige Mauer und verschwand. Harry sah ihm nach und hoffte, dass alles gut ging, als seine Tür sich öffnete und ihn seine Mutter anlächelte: "So, du darfst Louis schreiben, dass er vorbeikommen kann. Robin ist in 10 Minuten auch da und dann werden wir uns mit euch zusammensetzen." Harry nickte und zog sein Handy hervor, um Louis zu schreiben, der dann auch 5 Minuten später an der Haustür klingelte und er ihm öffnete.
"Hey Curly, ich hab dich vermisst...." raunte Louis ihm ins Ohr und schloss Harry in die Arme, als hätten sie sich seit Wochen nicht gesehen. "Ich dich auch..." antwortete Harry und drückte Louis einen fast verzweifelten Kuss auf die Lippen. Hoffentlich sah seine Mum gerade zu und erkannte, wie wichtig sie einander waren. "Hallo Louis." sagte Anne recht steif, als er sie schüchtern anlächelte und Harrys Hand fest in seine nahm.
Sie setzten sich im Wohnzimmer auf das Sofa, Anne stellte Wasser auf den Tisch und nahm ihnen gegenüber Platz, dann warteten sie schweigend darauf, dass Robin von der Arbeit kam. Harry fühlte sich unwohl und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum, bis endlich beide Erwachsenen ihnen gegenüber saßen.Louis schien ziemlich gelassen zu sein, zumindest strahlte er eine enorme Ruhe aus und strich Harry sanft über den Handrücken. Robin musterte Louis einen Moment, dann fing er an zu sprechen: "Louis. Danke, dass du hergekommen bist. Hör zu: es geht um Folgendes. Harry kam gestern Abend nach Hause und meine Frau hat überall an seinem Körper blaue Flecken und Würgemale gefunden. Wir machen uns ernsthaft Sorgen und ihn und wir wollen wissen, was du mit Harry gemacht hast." Louis nickte und antwortete ganz ruhig: "Ich kann Ihre Sorge verstehen, ich glaube, mir würde es bei meinem Kind genauso gehen, aber Sie müssen mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass ich Harry nichts getan habe. Wir..." Louis warf Harry einen Seitenblick zu und sagte dann: "wir haben gestern miteinander geschlafen und ich vermute, ich habe ihn dabei einige Male ein wenig zu fest angefasst." Einen Moment herrschte Schweigen und die Beiden sahen Louis entgeistert an, vermutlich waren sie einfach zu überrumpelt davon, dass Louis so ehrlich zu ihnen war. Anne räusperte sich und fragte dann: "Gut...aber wie kann es passieren, dass man - auch beim Sex - nicht mitbekommt, dass man seinen Partner beinahe erdrückt?" Louis senkte den Blick und seufzte, dann sah er Anne direkt in die Augen und sagte leise: "Glauben Sie mir, dass ich es Ihnen gerne sagen würde, aber ich bin mir sicher, dass Sie es mir nicht glauben würden." - "Versuch es ruhig, Louis. Jede Erklärung ist mir Recht." erwiderte Anne und sah den Punk noch immer mit versteinertem Gesicht an. "Na gut, auf die Gefahr hin, dass Sie mich jetzt auslachen...." Harry spürte, wie sich Louis Hand noch fester um seine schloss und er die Schultern straffte: "Ich habe eine solch enorme Kraft, weil ich ein Vampir bin."
Für einen Moment glaubte Harry, Robin und seine Mutter würden gleich in Gelächter ausbrechen, doch sie taten es nicht. Stattdessen starrten sie Louis nur mit großen Augen an, als versuchten sie herauszufinden, ob er log, oder nicht. Louis unterbrach das Schweigen irgendwann, indem er sagte: "Wenn Sie nichts dagegen haben, dann werde ich Ihnen meine Geschichte erzählen und Sie können danach entscheiden, ob Sie mir glauben oder nicht, aber ich schwöre Ihnen, dass ich die Wahrheit sage."
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Umzug mit Folgen
FanfictionHarry ist 16 Jahre alt und gerade mit seiner Familie nach Schottland gezogen, wo er sich gleich in einer neuen Schule einfinden muss. Er findet schnell Freunde in Liam und Niall, wird jedoch auch rasch vor den beiden komischen Typen aus der Oberstuf...