35. Pro und Contra Louis

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Louis erzählte ihnen wirklich alles. Er berichtete von seiner Kindheit in den Straßen Edinburghs, von dem Überfall der ihn zum Vampir gemacht hatte bis zu dem Tag, an dem Harry in der Schule aufgetaucht war. "Ich fand ihn gleich sympatisch und überlegte tagelang, wie ich mit ihm in Kontakt kommen könnte, als wir zufällig aufeinander trafen....ich war vom ersten Augenblick an in ihn verliebt und wollte ihm mein Geheimnis nicht verraten, doch da funkte mir leider mein Freund Zayn dazwischen, der es für sicherer hielt, Harry einzuweihen, um ihn zu schützen." - "Und du hast Louis sofort geglaubt Harry?" fragte Robin und er nickte schulterzuckend: "Ja, ich war mir sicher, dass er die Wahrheit sagt und er hat es mir dann auch bewiesen." - "Wie?" fragte Anne sofort und schien begierig auf einen Beweis zu warten, denn die Geschichte schien natürlich auf den ersten Blick völlig unsinnig. Louis erhob sich und ging in den Flur, wo er seinen Rucksack abgelegt hatte, kramte einen Moment darin herum und kam dann mit einer Plastikflasche zurück. Als Anne den Inhalt sah, japste sie kurz nach Luft und schluckte dann: Louis hatte die Flasche mit Blut gefüllt. "Zayn und ich beziehen unser Blut aus dem Krankenhaus. Wir haben einen jungen Zivildienstleistenden, sein Name ist Sam und er verkauft uns die Bluttransfusionen, die abgelaufen sind und nicht mehr benutzt werden können. So vermeiden wir es, Menschen anzufallen." erklärte Louis und schraubte die Flasche auf. Bevor er sie an die Lippen setzte, wies er Harrys Eltern nocheinmal auf seine Zähne hin. "Behalten Sie bitte die Eckzähne im Auge." dann nahm er einen Schluck und bleckte die Zähne erneut. Erschrocken schrie Anne auf und packte Robin an der Schulter, als müsste sie sich an ihm festhalten. Das Blut hatte Louis Zähne wieder lang, spitz und rasiermesserscharf werden lassen. "Keine Angst, das geht weg, sobald er kein Blut mehr im Mund hat." beruhigte Harry seine Mum die nur nickte, den Blick aber nicht von Louis abwandte. "Dann hast du wirklich die Wahrheit gesagt..." hauchte Robin, der ebenfalls ganz gefesselt von Louis Anblick war. "Ja, habe ich und ich würde Harry niemals etwas tun. Ich gehe wirklich vorsichtig mit ihm um und achte drauf genug zu Essen, bevor wir uns sehen, damit ich gar nicht erst in Versuchung komme. Ich liebe Ihren Sohn und Sie würden uns wirklich eine große Freude machen, wenn Harry das Haus wieder verlassen dürfte." sagte Louis ernst und legte eine Hand auf Harrys Oberschenkel. Die Beiden sagten ersteinmal gar nichts, dann meinte Anne: "Lasst uns das zu zweit besprechen. Haltet ihr es solange noch aus? Wir müssen das ersteinmal verarbeiten." Harry zog eine Schnute, denn er hatte gehofft, sie würden noch heute Abend zu einem Ergebnis kommen, doch Louis nickte nur und erhob sich: "Curly, ich mache mich dann auf den Weg nach Hause...wir sehen uns morgen?" fragte er, doch Anne fuhr ihm dazwischen: "Je nachdem, wie wir uns entscheiden, Louis." doch sie klang glücklicherweise nicht allzu streng.

Draußen im Flur legte Louis die Arme wieder um Harry, drückte sein Gesicht in die dunklen Locken und küsste ihn sanft auf die Wange: "Ich liebe dich, vergiss das nicht...." schnurrte er und legte seine Hand kurz aber bestimmt auf Harrys Po, wo er die Finger krümmte und in den Stoff von Harrys Hose griff. "Alles wird gut...ich bin mir sicher....schlaf gut heute Nacht...." Die Art wie er diese Worte aussprach, war so unglaublich anzüglich, dass Harry nicht verhindern konnte, dass ihm das Blut in den Unterleib schoss, was der Punk natürlich sofort bemerkte: "Oh, ich sollte mal lieber gehen, sonst reize ich dich wohl zu sehr..." hauchte er und sein Ohr, griff dann nach seinem Rucksack und machte sich davon.

Wie gemein.

Harry blieb im Flur zurück, mit einem Problem in der Hose um das er sich nun dringend kümmern musste. "Mum, Robin, ich bin mal eben im Bad!" rief er in Richtung Wohnzimmer und machte sich schnell auf den Weg nach Oben, bevor sie ihn zurückrufen konnten.
Im Bad verriegelte er die Tür hinter sich und sah an seinem Körper herunter. Unheimlich, was Louis mit ein paar Worten bei ihm ausrichten konnte. Er konnte seinen Puls regelrecht in der Hose fühlen, so sehr pochte das Blut unter seiner Haut. Wenn Louis doch nur hier wäre, dann könnte er jetzt...Harry schloss die Augen und lehnte sich gegen die Wand, wärend sich seine Hände ganz selbstständig den Weg bahnten und ihn reizvoll berührten. Es war nicht das erste Mal, dass er sich selbst befriedigte, doch mit dem Wuschelkopf in seinen Gedanken war es mit Abstand das Intensivste was er je mit seinem eigenen Körper angestellt hatte. Er musste an den Sex mit Louis denken, an dessen schlanken Körper, der über ihm lag und sich vor und zurückbewegte. An die großen Hände, die seinen Körper entlangwanderten und an die feuchten Küsse, die er Harry gegeben hatte. Mit einem untedrückten Stöhnen kam Harry in seiner Hand und kniff die Augen fest zusammen, bevor er sich ein wenig atemlos an der Wand hinabsinken lies, die Augen geschlossen und versuchte seinen Puls wieder zu beruhigen.

Nachdem er seine Hände gewaschen hatte, beschloss er, sich in sein Zimmer zu verziehen, denn Anne und Robin würden sicherlich noch einiges miteinander zu besprechen haben und vor Morgen keine Entscheidung gefällt haben. Als Harry jedoch am Treppenabgang vorbei ging, konnte er ihre Stimmen hören und war zu neugierig, nicht zu lauschen. Leise schlich er die halbe Treppe hinunter und spitzte die Ohren:
"Also, wenn du mich fragst, dann können wir Louis vertrauen. Der Junge hat auf mich einen verantwortungsvollen Eindruck gemacht." hörte Harry Robin sagen.
"Ich weiß nicht - denk doch nur, was er mit seinem vorigen Freund gemacht hat. Was, wenn das bei Harry auch passiert?" - "Aber du hast doch gehört welche Vorsichtsmaßnahmen Louis trifft um genau so etwas zu verhindern." - "Mir wäre es trozdem lieber, wenn Harry einen normalen Freund hätte und keinen....naja...von Louis wird immer eine gewisse Gefahr für Harry ausgehen." sagte Anne und ihre Stimme klang dumpf, als hätte sie ihr Gesicht in den Händen verborgen. Robin seufzte: "Natürlich, immerhin ist er ein Vampir. Aber hast du nicht gesehen, wie die Beiden miteinander umgehen, Anne? Harry vergöttert Louis." Anne seufzte und Harry konnte hören, dass sie lächelte, als sie sagte: "Ja, das ist mir auch schon aufgefallen und wir würden ihm mit einem Nein sehr wehtun...." Ein müdes Lächeln stahl sich auf Harrys Lippen und er war nicht mehr ganz so besorgt: wenn seine Mum das erkannt hatte, dann standen die Chancen dich ziemlich gut. Die Beiden standen vom Sofa auf und Robin sagte: "Lass uns ersteinmal eine Nacht darüber schlafen, dann sehen wir weiter." Harry stahl sich schnell wieder die Treppe hinauf und war geräuschlos in seinem Zimmer verschwunden, als die beiden Erwachsenen oben angekommen waren.

In Windeseile zog Harry sich um und warf sich ins Bett, gerade in dem Moment, als seine Mutter ins Zimmer kam und sich zu ihm ans Bett setzte. Einen Moment sah sie ihn nur an, dann sagte sie leise: "Louis hat mich ehrlich gesagt ziemlich geschockt - und ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll, wenn ich ehrlich bin....aber ich sehe, dass du ihn sehr gerne hast. Das hast du doch oder?" sie warf ihm einen liebevollen Blick zu, streckte die Hand nach ihm aus und strich Harry liebevoll durch die Locken. Harry nickte: "Ja, ich habe ihn gern und ich hab noch nie Jemanden getroffen, den ich so....unglaublich toll fand." Schüchtern lächelte er seine Mutter unter seiner Decke hervor an. "Lass mich eine Nacht darüber schlafen, Schatz und morgen sehen wir weiter." Anne beugte sich zu ihm hinunter, gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze und verließ das Zimmer.

Harry konnte nicht schlafen, so sehr arbeitete sein Kopf noch. Natürlich verstand er, dass seine Mum das alles ersteinmal verarbeiten musste - schließlich hatte er selbst es zuerst auch nicht glauben können - doch er konnte es einfach nicht abwarten und wälzte sich in seinem Bett hin und her. Als er gegen 2 Uhr am Morgen immernoch keinen Schlaf gefunden hatte, griff er nach seinem Handy, das auf dem Nachtschränkchen lag und schrieb eine SMS an Louis:
'Ich kann nicht schlafen. Ich kann einfach nicht abwarten, wie sie sich entscheiden.' Louis schrieb sofort zurück:
'Du solltest aber schlafen, es ist mitten in der Nacht. Mach dir keinen Kopf - sie werden uns schon akzeptieren xx'
'Und was, wenn nicht?'
'Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit ist und jetzt schlaf. Ich will doch morgen was mir dir anfangen können xx'

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