24.Wieso will Louis nicht bleiben?

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Sie sahen sich noch einen Cartoon an und Harry nutzte die Zeit und kuschelte sich in Louis Arme, der ihm abwesend den Kopf kraulte und mit leerem Blick auf den Bildschirm starrte. "Harry willst du keine Chips mehr? Jetzt habe ich sie dir extra aus der Küche geholt." sagte Anne und öffnete knisternd die Tüte, die noch immer unberührt auf dem Tisch lag. Harry griff einmal hinein und sah dann zu Louis: "Hey, sag mal, willst du vielleicht heute hier übernachten?" Louis blinzelte, als wäre er gerade tief in Gedanken versunken gewesen und sah hinunter zu Harry, stupste ihn auf die Nase und sagte: "Ich schlafe lieber Zuhause im eigenen Bett, aber ich bleibe gerne, bis du eingeschlafen bist...ich will nicht, dass Zayn sich zurückgestellt fühlt, verstehst du?" Harry nickte und kuschelte sich noch ein wenig enger an seinen Freund, der ihm einen Kuss auf den Kopf gab und dann wieder seinen Gedanken nachhing. Harry zog die Beine an den Körper und die Ärmel seines Pullovers über die Hände, doch es half nichts: irgendwie war ihm kalt. "Hey, du zitterst ja, was ist denn los?" fragte Louis sofort besorgt: "Mir ist kalt, bestimmt hat Mum das Fenster in der Küche aufgemacht." murmelte Harry und hatte plötzlich eine Idee. Er strahlte Louis an, nahm ihn an der Hand und führte ihn die Treppe hinauf ins Badezimmer, wo er die Tür hinter ihnen schloss und sich dann erwartungsvoll zu ihm umdrehte: "Ich lasse uns bei Bad ein. Leistest du mir Gesellschaft?" hoffnungsvoll sah Harry seinen Freund an und zog sich das T-Shirt über den Kopf, wärend die Wanne sich rauschend füllte. Louis stand ein wenig unsicher vor der geschlossenen Tür und sah auf das Wasser, das in der Wanne immer höher anstieg. "Ähm...also ich weiß nicht...." - "Bist du wasserscheu?" fragte Harry und schlüpfte aus seiner Jeans, wohl wissend, dass Louis blaue Augen jede seiner Bewegungen verfolgten. "Ich...ich hab Angst, dass ich mich nicht beherrschen kann, wenn du es genau wissen willst..." flüsterte Louis und zog verlegen den Kopf ein. Harry, der jetzt nur noch Boxer und Socken trug, machte einige Schritte auf Louis zu und nahm seine Hände vorsichtig in die eigenen: "Du musst keine Angst haben, ich will dich nicht rumkriegen oder in Versuchung führen...ich will dir einfach nahe sein." - "Jaja, das hast du vorhin in deinem Zimmer auf gesagt und dann alle Register gezogen, die möglich waren, um mich schwach zu machen." entgegnete Louis und kicherte amüsiert, doch Harry gab nicht auf. Er setzte einen Hundeblick auf und zog eine Schnute, bevor er leise sagte: "Ich hatte noch nie einen Freund und will einfach auskosten, ihn um mich haben zu dürfen. Verstehst du das nicht?" Es wirkte, denn Louis Blick wurde sofort weich und er lächelte mild, wärend er sich von Harry zur Wanne ziehen lies: "Na gut Curly..." Harry griff Louis T-Shirt und zog es ihm über den Kopf, dabei verwuschelte er die braunen Haare komplett und sah nun zum ersten Mal Louis Tattoos: "Wow, sind das viele..." entfuhr es ihm, als sein Blick über die vielen kleinen Bilder glitt. Es war allerlei dabei: einige realistisch gestochene Portraits, verschiedene Zeichen, Zitate in schöner, schräger Handschrift geschrieben, kleine eindimensionale Bildchen, die eher nach Comics aussahen verbanden sich mit aufwändig gestochenen Bildern. Alles war in Schwarz- und Grautönen gehalten und der Kontrast zu seiner hellen Haut war sehr stark, was die Bilder noch deutlicher sichtbar machte. "Gefallen sie dir?" fragte Louis nd beobachtete Harry lächelnd, wärend dieser ganz versunken in die Körperkunst war. "Wolltest du nicht baden?" fragte er irgendwann, um Harry daran zu erinnern, wieso sie sich eigentlich im Badezimmer befanden. "Achja." sagte Harry, zog sich Boxershorts und Socken aus und kletterte dann in die Wanne. Das Wasser war heiß und der Dampf füllte den Raum wärend Harry Louis durch den Wasserdampf beobachtete, wie er sich die Klamotten vom Körper streifte und dann ebenfalls zu Harry in die Wanne kam. "Wow, ist das heiß....willst du mich gar kochen?" fragte er und verzog das Gesicht. "Ich hab das Wasser ganz gerne warm." sagte Harry, lies aber noch eine Ladung kaltes Wasser zusätzlich in die Wanne hineinlaufen. Louis streckte sich aus und positionierte seine Beine rechts und links neben Harry und grinste ihn amüsiert an: "Du siehst süß aus, wenn deine Haare nass sind." sagte er, hob einen Fuß aus dem Wasser und stupste mit dem großen Zeh gegen Harrys Nase.

Sie saßen etwa eine halbe Stunde im Wasser, dann stand Louis plötzlich auf: "So, ich muss jetzt aus dem Wasser, sonst löse ich mich noch auf." sagte er, streifte sich den Körper mit den Händen ab und stieg über den Rand der Wanne auf den Vorleger. Louis griff sich ein Handtuch und trocknete sich ab, wärend Harry ihn dabei beobachtete. "Na, gefällt dir, was du siehst?" fragte er ihn neckend und schlang sich den Frotteéstoff um die Taille. Harry fühlte sich ertappt, weil Louis bemerkt hatte, dass er ihn beobachtet hatte. "Na, los komm raus. Du solltest langsam ins Bett." sagte er, als Harry herzhaft gähnte, streckte ihm die Hand entgegen und zog ihn aus der Wanne. Er nahm sich ein weiteres Handtuch und wickelte Harry darin ein, rubbelte ihn ab und zog sich dann wieder an, wärend Harry sich die Zähne putzte und in seine Schlafsachen schlüpfte.

Das warme Wasser hatte ihn wirklich müde gemacht und als Harry in seinem Bett lag, fielen ihm beinahe die Augen zu und er bemerkte kaum noch, dass Louis sich vorsichtig neben ihn ins Bett legte. "Harry?" flüsterte er irgendwann ganz nah an seinem Ohr und strich ihm durch die noch feuchten Locken. "Hm?" machte er und wandte den Kopf in Louis Richtung. "Hör zu, ich wollte mich nocheinmal für die Sache mit deiner Hand entschuldigen." sagte er und klang ein wenig heiser, als versuchte er, die Tränen zu unterdrücken. "Das ist kein Problem, ich weiß, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast, mach dir deswegen bitte keine Vorwüfe, ja?" sagte er und drückte Louis einen Kuss auf die Lippen, dann lies er sich von ihm in seine Arme ziehen und schlief irgendwann ein.
Er fühlte sich so geborgen in Louis Nähe, dass er gar nicht mitbekam, dass dieser irgendwann leise aufstand und strümpfig auf Zehenspitzen durch das Zimmer ging. Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und stieg die Treppe hinunter. Unten angekommen schlüpfte er in seine Stiefel und machte sich leise davon – zurück in die WG.

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