36. Manchmal kann es nur noch schlimmer kommen

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Nach Louis SMS konnte Harry tatsächlich schlafen und das tat er auch bis zum Mittag. Im Haus war es still, als Harry die Treppe hinunter in die Küche tappte und sich eine Schüssel Cornflakes füllte. Als er sich die Milch aus dem Kühlschrank holen wollte, fiel sein Blick auf einen Post-it-Zettel, der an der Kühlschranktür klebte und der in Annes Handschrift beschrieben war.
"Hausarrest aufgehoben! Hab einen schönen Tag und viele Grüße an Louis! Mum und Robin" Auf Harrys Gesicht breitete sich ein Strahlen aus und es lies die Cornflakes stehen, hetzte in sein Zimmer hinauf, zog sich in windeseile an und verließ 10 Minuten später das Haus und machte sich auf den Weg zu Louis. Er schrieb ihm nicht, denn er wollte Louis überraschen.

Das Wetter schien ebenfalls das Ende des Hausarrestes zu feiern, denn die Sonne strahlte vom Himmel und es war keine Wolke zu sehen. Harry klingelte bei Louis Sturm und hüpfte die Treppenstufen hinauf bis vor die Wohnungstür der Punks. "Hey, bist du abgehauen?" fragte Louis überrascht, der ihm die Tür geöffnet hatte und ihn unsicher ansah. "Nein, meine Mum hat den Hausarrest zurückgenommen! Du darfst wohl jetzt offiziell mit mir zusammen sein!" quietschte Harry und sprang in Louis Arme, der ihn auffing und den Kuss erwiderte, den der Lockenkopf ihm gerade gab. Zayn tauchte im Flur auf: mit verwuschelten Haaren und in gestreifter Boxershorts und grinste Harry freundlich an und verschwand dann im Badezimmer. "Hat er bis gerade gepennt?" fragte Harry und Louis nickte: "Ja, er hat heute Nacht irgendwas im Internet gesucht und ist erst heute Morgen ins Bett gegangen. Ich übrigends auch, weil mich ein kleiner Lockenkopf mit SMS wach gehalten hat." sagte Louis und küsste Harry erneut. "Hm, wer das wohl war." kicherte Harry, lies sich von Louis auf die Beine stellen und folgte ihm dann in die Küche. "Boah, ich muss was essen..." brummte Louis und zog die Kühlschranktür auf. "Hm...sooo viel ist nicht mehr da....ich glaube ich muss mich wieder mal bei Sam melden." stellte er fest, strich sich die Haare aus dem Gesicht und nahm einen Blutbeutel heraus. Harry lugte ihm über die Schulter und sah, dass nur noch drei Beutel da waren. Louis kippte den Beutel wieder in einen kleinen Topf und griff dann zum Handy, vermutlich um Sam, den Blut-Dealer aus dem Krankenhaus anzurufen. Harry konnte hören, wie es klingelte, aber es hob Niemand ab. "Hm, normalerweise geht er immer dran, wenn ich anrufe..." nachdenklich schob er sich das Handy in die Hosentasche und zog den Topf von der Herdplatte. "Wollen wir später mal im Krankenhaus vorbeigehen? Vielleicht treffen wir Sam ja persönlich und er kann mir gleich wieder was besorgen." sagte Louis und wirkte tatsächlich ein bisschen besorgt, weil ihnen die Vorräte ausgingen. "Ach komm, mach dir keine Sorgen, nur weil Sam nicht ans Telefon geht. Der war sicherlich nur beschäftigt." versuchte Harry seinem Freund die Sorge zu nehmen und strich ihm über die Schulter. Louis seufzte, lächelte Harry an und nickte: "Ja, bestimmt hast du Recht. Jetzt stoßen wir erstmal auf deine neu gewonnene Freiheit an. Er drückte Harry ein Glas Wasser in die Hand und kichernd stießen sie miteinander an. "Auf uns!" sagte Louis, trank einen Schluck und fügte hinzu: "Auf dass uns nichts und Niemand außeinanderbringt. Ich liebe dich." - "Ich liebe dich auch....sehr sogar...wenn du wüsstest, was du gestern mit mir angestellt hast...." flüsterte Harry und drückte sich ein wenig fester in die Umarmung, in die Louis ihn gezogen hatte und ihm sanft über den Rücken strich. "So? Was denn?" fragte Louis, nahm einen letzten Schluck aus seinem Becher und lies seine Hand auf Harrys Po liegen. Natürlich regte sich in Harry wieder etwas und weil er so nah an Louis stand, bemerkte dieser es natürlich sofort und grinste, wobei er seine gewachsenen Eckzähne präsentierte. "Ach....du meinst nicht zufällig DAS?" beim letzten Wort griff er ungeniert in Harrys Schritt und ihm blieb die Luft weg. "Hm, ich glaube du hast da ein Problemchen, dem ich mich widmen sollte, bevor wir uns auf den Weg zum Krankenhaus machen, was meinst du?" Doch noch bevor Harry darauf antworten konnte, hatte Louis ihm das Glas aus der Hand genommen und zog ihn in sein Zimmer.

Harry wusste gar nicht wie ihm geschah, denn ehe er sich versah, lag er auf Louis Bett, seine Jeans war als Knäul in einer Ecke gelandet und Louis liebkoste jeden kleinsten Teil seines Körpers. "Lou....das ist gemein..." keuchte Harry, als der Punk mit den Lippen über seine Erregung leckte und ihn dann unerwartet in den Mund nahm. "Lou, deine Zähne..." keuchte Harry, doch der Punk schüttelte nur den Kopf, offenbar hatten sie sich bereits wieder zurückgezogen und er konnte sich nun voller Hingabe seinem Freund widmen. Harry schluckte hart und drückte den Kopf ins Kisen unter sich, wärend Louis Zunge einfach überall zu sein schien und ihn nicht mehr klar denken lies. Er drückte Louis die Hüfte entgegen und griff fahrig in die weichen, braunen Haare. "Louis....ich...geh zurück..." brachte er hervor, denn er wollte nicht in Louis Mund kommen, doch der Punk schien etwas anderes vorzuhaben, denn er verstärkte den Druck nur noch und ehe Harry ihn erneut warnen konnte, kam er zitternd und krallte sich in Louis Haare.

Schwer atmend lag Harry auf dem Rücken und sah Louis mild lächelnd an, der neben ihm lag und ihn streichelte. "Na, geht es dir jetzt besser Curly?" fragte er und spielte mit einer von Harrys Locken, was eine angenehme Gänsehaut auf seinem Körper verursachte. "Viel besser..." seufzte Harry tief und sah an sich herunter: "Woher kannst du das so gut?" - "Alles eine Frage der Übung mein Süßer." erwiderte Louis grinsend. "Apropos Können. Ich hab mich gefragt, was du als Vampir wohl so kannst. Weißt du, in den Büchern, da können Vampire fliegen...kannst du das auch?" Neugierig sah Harry seinen Freund an. Wenn Louis vielleicht wirklich fliegen könnte, dann würden sie vielleicht mal zusammen fliegen. In seinem Kopf bildeten sich schon die tollsten Ideen, was sie dann gemeinsam anstellen könnten, als Louis den Kopf schüttelte: "Nein, ich kann weder fliegen, noch mich in eine Fledermaus verwandeln. Es ist so: die ersten Vampire konnten noch all das, was man uns schon immer nachsagt: sich verwandeln, fliegen, an Wänden hinaufgehen, weit und hoch springen usw. Wenn ein Vampir jetzt einen Menschen beißt und ihn verwandelt, dann überträgt er einen Teil seines Könnens auf den neuen Vampir. Allerdings wird dieser nie so stark sein wie sein Schöpfer und auch niemals gleich hoch springen. Und so verkümmern diese Gaben von Vampir zu Vampir immer mehr, sodass Zayn und ich - als noch sehr junge Vampire - eigentlich nur noch etwas kräftiger sind als Menschen und deutlich höher springen und schneller laufen können als ihr, aber irgendwann werden neue Vampire fast nichts mehr von den uralten Gaben besitzen. Deswegen kann ich leider nicht fliegen. Tut mir leid." Er machte ein Gesicht, als würde er es wirklich bedauern und reichte Harry dann seine Jeans: "So gerne ich mit dir hier liegen bleiben würde, aber wir müssen uns um meine Ernährung kümmern, die wird sich nämlich auch in 200 Jahren bei den Vampiren nicht verändern...." Louis stand auf und zog sich nun ebenfalls ordentliche Klamotten an. Er schlüpfte in eine schwarze skinny Jeans und schwere Boots und zog sich dann einen Pullover über den Kopf. Im geöffneten Kleiderschrank konnte Harry Unmengen an Klamotten sehen und staunte nicht schlecht. "Wie viele Jeans hast du?" fragte er und deutete auf den Stapel, der ganz unten lag. Louis zuckte mit den Schultern und meinte abschätzend: "Ich weiß nicht genau...40 Stück vielleicht. Aber das sammelt sich natürlich auch über die Jahre. Ich hab glaube ich sogar noch einige aus den 80er Jahren und die werden ja bald wieder modern." meinte Louis und griff nach Harrys Hand. "Komm, wir gehen."

Zusammen gingen sie in Richtung Krankenhaus, das sich nur wenige Straßen von der WG entfernt befand. Harry fühlte sich wunderbar. Er hatte nun offiziell das Okay seiner Mum und fühlte sich mit Louis besser denn je. Louis hingegen machte einen nachdenklichen Eindruck und sprach kaum etwas, bis sie am Krankenhaus, dem Western General Hospital ankamen. Das Hospital war recht neu, ein moderner Bau mit weißen Mauern und Glasverkleidung. Sie gingen auf einen Innenhof, von wo aus sie den Haupteingang erreichten. Louis straffte die Schultern und trat an die Rezeption heran, wo eine Dame saß, die ihn interessiert aber skeptisch musterte: "Was kann ich für Sie tun?" fragte sie. "Ähm, ich bin auf der Suche nach Sam, er ist ein Freund von mir und macht hier seinen Zivildienst." Das Gesicht der Dame hatte sich beim Klang von Sams Namen versteinert und sie sagte mit einem ziemlich überheblichen Tonfall zu Louis: "Mr Jones arbeitet nicht mehr hier. Es hat sich herausgestellt, dass er Eigentum des Krankenhauses entwendet hatte und er wurde entlassen."
"Oh...haben Sie vielen Dank." sagte Louis, schluckte hart und wandte sich dann mit geschocktem Blick zu Harry um, der ein wenig Abstand zur Rezeption gehalten hatte.
"Sam wurde entlassen...wie komme ich jetzt an meinen Nachschub?"

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