Zayn musste nicht eingreifen.
Harry bemerkte, dass Louis sich trotz der unglaublichen Lust, die er auf ihn verspürte gut unter Kontrolle hatte. Harry genoss seine Berührungen und als Louis über ihm lag und sich sanft und vorsichtig auf ihn schob, kniff Harry kurz die Augen zusammen, weil es schmerzte, entspannte sich dann aber recht schnell, wärend Louis sich langsam vor und zurück bewegte. Stoßweise atmete er an Harrys Ohr und liebkoste seine Ohrläppchen und seinen Nacken. "Oh Gott, Curly...du machst mich so fertig..." seufzte Louis, griff rechts und links von Harry fest in die Kissen und bewegte sich etwas schneller. Harry spürte Louis über sich erzittern und keuchen, dann drückte er ihm atemlos einen Kuss zwischen die Schulterblätter, drückte sich nocheinmal gegen ihn, ächzte kurz und zog sich dann vorsichtig zurück. Harry wollte sich gerade zu Louis umdrehen, da zog er ihn auch schon in seine Arme und drückte ihn gegen seine Brust. "Geht es dir gut?" fragte Louis leise und strich mit der Nase sacht über Harrys Schulter, drückte ihm kleine Küsschen auf die Haut, wärend seine Hände noch immer über Harrys Körper wanderten. Harry schwieg einen Moment lang und dachte über die Frage nach: ging es ihm gut? Ja, irgendwie schon und irgendwie fühlte er sich aber auch gerade ein wenig überfordert mit seinen Gefühlen. So ganz hatte sein Kopf noch gar nicht verstanden, was er heute für einen großen Schritt gemacht hatte. Er hatte sein erstes Mal gehabt - und das auch noch mit einem Vampir.
Harry drehte sich zu Louis um und kuschelte sich noch ein wenig enger in seine Arme und legte seine Hand auf die kühle Haut an Louis Brust und konnte nicht verhindern, dass ihm mit einem Mal die Tränen kamen und er schniefte. Besorgt hob Louis Harrys Kinn an und sah ihm in die grünen Augen, was Harry im Halbdunklen des Zimmers nur erahnen konnte. "Ohje, wieso weinst du? Habe ich etwas falsch gemacht oder dir wehgetan?" Schnell, um Louis nicht zu verunsichern, schüttelte Harry den Kopf und antwortete ganz ehrlich: "Ich weiß nicht....es geht mir gut und es war toll, wirklich. Aber irgendwie bin ich da gerade etwas überfordert und meine Gefühle spielen verrückt." sagte er und wischte sich energisch über die Augen. Louis küsste Harry die Tränenspuren weg und lächelte mild. "Ich verstehe, was du meinst. Du hast gerade so viele Gefühle erlebt, da kann es schonmal mit einem durchgehen. Lass dir einfach Zeit, das alles zu verarbeiten." Er beugte sich zu Harry hinunter, küsste ihn und griff dann nach Harrys Handy, das auf dem Boden neben dem Bett lag. Er legte es ihm in die Hand und raunte ihm zu: "Und jetzt sag Zuhause Bescheid, dass du heute hier übernachtest. Ich will heute Nacht nicht auf dich verzichten, mein Kleiner." Vor Überraschung machte Harry große Augen und öffnete rasch die SMS-App. "Jetzt muss ich keine Angst mehr haben, ich könnte über dich herfallen, wenn du hier schläfst - das ist ja schon passiert. Außerdem fallen dir ja fast die Augen zu...." Louis wartete, bis Harry seiner Mum geschrieben hatte, dann umschloss er sein Gesicht mit den Händen, drückte ihm erneut einen Kuss auf die Lippen und zog ihn dann noch fester in seine Arme.
Harry war wirklich müde und so dämmerte er bald weg. Draußen vor dem Fenster war wieder ein Sturm losgebrochen, drückte Regentropfen gegen das Fenster, wärend Louis Hand sanft über Harys Körper wanderte, ihn streichelte und ihm ein Gefühl vollkommener Geborgenheit gab. Er fühlte sich so wohl und sicher, dass es nicht lange dauerte, bis er erschöpft eingeschlafen war.
Louis bewegte sich wärend der ganzen Nacht keinen Milimeter. Er hatte Angst, Harry zu wecken, der so friedlich dalag und schlief. Im Licht der Kerze, die Louis angezündet hatte, beobachtete er Harrys schlafendes Gesicht - bewunderte die vollen Lippen und seine weichen Gesichtszüge, die ihn beim Schlafen, wie einen kleinen Jungen aussehen ließen. Und zum ersten Mal seit Thomas' Tod konnte Louis wirklich von sich sagen, dass er glücklich und zufrieden mit seinem Leben war. Er strich Harry eine Locke aus dem Gesicht und sog seinen Duft ein und wünschte sich sehr, sein Herz würde wieder schlagen, denn sicherlich würde es jetzt mit aller Kraft gegen seinen Brustkorb wummern - und er wünschte sich sehr, Harry könnte dieses Gefühl in ihm wieder erwecken.
Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Zimmertür und Zayn lugte herein. Auf Zehenspitzen ging er auf Louis und Harry zu und vor dem Bett in die Hocke. Er betrachtete den schlafenden Jungen einen Moment, dann sah er Louis an: "Alles gut? Ich dachte ich schau mal vorbei, weil es so verdächtig still war." sagte er so leise, dass es Louis nur dank seiner guten Ohren, die ihm das Vampir-Dasein bescherten, hören konnte. "Alles gut. Er ist ein wenig verwirrt....verständlich. Wer ist das nicht nach seinem ersten Mal. Aber ich glaube es geht ihm gut." antwortete Louis und sah zu Harry hinunter, der sich eng in seinen Arm gekuschelt hatte. Zayn folgte seinem Blick und fragte leise: "Wie geht es dir damit? Konntest du dich beherrschen?" - "Ja, erstaunlich gut....vielleicht weil meine Gefühle ihm gegenüber so stark sind, dass ich es nicht über mich gebracht hätte, ihm etwas anzutun....ich meine: schau ihn dir an." Beide senkten den Blick und Zayn lächelte mild, als er Harry beim Schlafen zusah: "Er passt gut zu dir. Ich freue mich, dass du glücklich bist, Lou." Zayn lächelte müde, stand dann wieder auf und lies Harry und Louis allein.
Louis Bett war wirklich bequem. So bequem, dass Harry am nächsten Morgen gar nicht aufstehen wollte und sich leise seufzend nocheinmal in die Kissen kuschelte. Erst als er sich auf den Bauch drehte, fiel ihm auf, dass Louis gar nicht mehr neben ihm lag und er setzte sich verschlafen auf. Die Vorhängen vor dem Fenster waren noch zugezogen und dämpften das schwache Sonnenlicht, das in den Raum fiel deutlich. Harry sah im Kissen neben sich noch eine Mulde, was bedeutete, dass Louis dort gelegen hatte und jetzt fiel ihm auch auf, dass die Schranktür offenstand und er das Rauschen einer Dusche hören konnte. Er gähnte und streckte sich ausgiebig, als er einen seltsamen Druck an der Schulter fühlte, vergleichbar mit einem heftigen Muskelkater. Harry schielte zu der Stelle, die ihm wehtat und sah erschrocken, dass er einen heftigen Bluterguss auf dem Schulterblatt hatte und erst jetzt fiel ihm auf, dass auch seine Arme und Handgelenke mit blauen Flecken und kleineren Würgemalen übersäht waren. Hatte Louis ihn gestern so fest angefasst? Das war ihm gar nicht so vorgekommen, doch sein Körper zeigte ihm eindeutig andere Zeichen. Unsicher schob Harry die Bettdecke beiseite und musterte seinen restlichen Körper: auf den Oberschenkeln war ein Handabdruck zu erahnen und in den Kniekehlen waren ebenfalls blau-lilafarbene Flecken zu sehen. "Scheiße." murmelte Harry und stand auf. Ob Louis das schon bemerkt hatte? Er schlüpfte in seine Boxershorts und tappte über den Flur zum Badezimmer, wo er an die Tür klopfte. "Louis, bist du da drin?" rief er über das Rauschen der Dusche hinweg und konnte seinen Freund antworten hören. Harry drückte die Klinke herunter und trat in das von Wasserdampf vernebelte Badezimmer. Louis stand in der Dusche und Harry konnte ihn nur unscharf hinter der Glassscheibe erkennen. Er stellte das Wasser ab und schob die Tür auf: "Du kommst gerade richtig. Ich bin fertig; wenn du also Duschen willst..." sagte er und trocknete sich rasch ab. Harry zögerte: sollte er sich Louis einfach zeigen, oder ihn darauf vorbereiten, was ihn erwartete? Noch hatte der Punk ihm den Rücken zugewandt. "Lou...schaust du mich mal bitte an?" fragte Harry unsicher und wartete nervös darauf, dass Louis sich umdrehte. Er schlüpfte gerade in seine Jeans und drehte sich dann zu Harry um: sein Blick wandelte sich von Freunde darüber, seinen Freund zu sehen, zu Entsetzen, als er die vielen blauen Flecken sah. Louis schlug sich die Hände vor den Mund und seine Augen wurden groß. Er zitterte und machte einen Schritt zurück, als könnte er nicht glauben, was er da sah. "Oh mein Gott...das war ich.....oder? Oh Harry, es tut mir so Leid." sagte er, sürzte auf Harry zu und fiel vor ihm auf die Knie. Fahrig fuhr er mit den Händen über die Würgemale und seine Augen huschten von einer Verletzung zur anderen. "Ich hab dich zu fest gepackt, das habe ich gar nicht bemerkt...hast du Schmerzen? Das sieht schlimm aus. Oh Harry, das tut mir wirklich so Leid..." Louis lies sich auf den Boden sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. "Ich habe keine Schmerzen," sagte Harry rasch und kniete sich nun ebenfalls auf die kalten Fließen. "wirklich nicht. Es ist nur ein leichter Druck an manchen Stellen....und ich hatte auch gestern nicht das Gefühl, dass du mich irgendwann einmal zu fest gehalten hast...mach dir keine Vorwürfe, Lou. Bitte." Doch Louis schien sich von Harrys Worten nicht beruhigen zu lassen. Er schüttelte nur den Kopf und sagte: "Jetzt wird jeder denken, du wurdest misshandelt. Wie soll man DAS denn bitte Jemandem erklären?" jammerte Louis und hob den Kopf. Er sah wirklich ziemlich fertig deswegen aus, schien sich aber am Riemen zu reißen und inspizierte Harrys Körper nun etwas genauer: "Hm, vielleicht haben wir ja Glück und die sind morgen schon schwächer geworden." überlegte er und strich mit einem Finger vorsichtig über Harrys Handgelenke: "Tut mir Leid Curly...aber da siehst du mal, was du mit mir anstellst, wenn ich mich nicht mal daran erinnern kann, dich so gepackt zu haben."
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Umzug mit Folgen
FanfictionHarry ist 16 Jahre alt und gerade mit seiner Familie nach Schottland gezogen, wo er sich gleich in einer neuen Schule einfinden muss. Er findet schnell Freunde in Liam und Niall, wird jedoch auch rasch vor den beiden komischen Typen aus der Oberstuf...