Teil 29

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~Samu~

Lächelnd sah er Jessica nach, war jedoch etwas enttäuscht darüber, daß er sie hatte loslassen müssen, weil er sie gerne noch länger in seinen Armen gehalten hätte. Das war für ihn das beste Gefühl überhaupt. Vor allem nachdem er gedacht hatte, er würde Jessica nie wiedersehen. Beinahe hätte er vor Erleichterung darüber, sie gefunden zu haben, auch angefangen zu weinen wie sie, aber er hatte sich noch zusammenreißen können, obwohl er feuchte Augen gehabt hatte. Nicht, daß es ihm peinlich gewesen wäre zu weinen. Er war der Ansicht, daß es nicht schlimm war, wenn Männer weinten, deswegen auch das „Boys do cry" – Tattoo an seiner rechten Wade. Es war einfach nur der falsche Ort dafür. Gott, er konnte gar nicht beschreiben, wie erleichtert er darüber war, Jessica nochmal gefunden zu haben. Das war jetzt mit ihrem Kennenlernen schon das dritte Mal und es hieß doch, daß alle guten Dinge drei waren.

Samu hörte, wie ein Glas neben ihm auf die Theke gestellt wurde und sah hin. Es war ein doppelter Jägermeister und er mußte grinsen.

„Ich habe gedacht, den kannst du jetzt gut gebrauchen."

Sandra zwinkerte ihm zu, bevor sie sich wieder an die Arbeit machte.

„Allerdings, danke." antwortete Samu lachend, nahm das Glas und leerte es. Eine wohlige Wärme breitete sich in seinem Hals und Magen aus und er entspannte sich ein wenig.

„Noch einen?"

Samu sah auf, er hatte gar nicht gemerkt, daß Jessica inzwischen zurückgekommen war und wieder hinter der Theke stand.

„Wenn du mir das so anbietest, dann gerne." schmunzelte er und schob ihr das Glas hin.

„Ach, übrigens.. bevor ich es wieder vergesse..."

Samu griff in seine Jeans und zog einen Zettel raus, den er Jessica hinhielt. Jessica stellte ihm das gefüllte Glas wieder hin und nahm den Zettel, wobei sie ihn fragend ansah.

„Was ist das?"

„Meine Kontonummer. Spenden sind immer willkommen." antwortete Samu grinsend, meinte dann jedoch:

„Nein, das ist meine Handynummer und meine Emailadresse. Nochmal möchte ich dich nämlich nicht in der ganzen Stadt suchen."

„Oh Mist, daran hatte ich wieder gar nicht gedacht." Jessica mußte lachen und steckte den Zettel in ihre Hosentasche.

„Aber du hast doch nicht wirklich die ganze Stadt nach mir abgesucht, oder?"

„Naja, nicht wirklich. Ich hatte mich daran erinnert, daß du mir erzählt hast, du würdest am Wochenende in einer Bar arbeiten und da habe ich mich einfach erkundigt, wo hier die Partymeile ist und bin hier gelandet. Zum Glück bin ich direkt in diese Bar hier und Sandra hat mir bestätigt, daß du hier arbeitest." erzählte Samu ihr.

~Jessica~

„Sandra wußte, daß du kommen würdest? Ist ja interessant.." Jessica sah grinsend zu Sandra, die eine Unschuldsmiene aufsetzte. Trotzdem konnte Jessica nicht beschreiben, wie dankbar sie Sandra dafür war, daß sie es Samu gesagt hatte.

„Ich habe sie gebeten nichts zu sagen, weil ich dich überraschen wollte."

„Okay, das ist ein Argument."

„Was war heute morgen eigentlich los?" Samu sah sie fragend an, griff über die Theke nach ihrer Hand und streichelte mit dem Daumen über ihren rasenden Puls. Es fühlte sich so gut an, seine warme Haut auf ihrer zu spüren. Jessica mochte sich gar nicht ausmalen, wenn sie beide vielleicht irgendwann mal... stop! Sie zwang sich diesen Gedanken nicht zuende zu denken, aber dennoch rieselte ein leichter Schauer über ihren Rücken und sie biß sich auf die Lippe. Gott, warum konnte sie in Samus Nähe eigentlich kaum an etwas Anständiges denken? Was das anging, mußte sie sich echt mal zusammenreißen. Sie drückte seine Hand leicht.

You can try to find strength in my armsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt