~Samu~
Samu hatte sich diese plötzliche Müdigkeit, die ihn während der Fahrt zu Jessicas Wohnung überkommen hatte, nicht erklären können. In der einen Minute hätte er Jessica am liebsten vernascht, nur weil sie ihm einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte und dann hätte er auf einmal auf der Stelle einschlafen können. Wahrscheinlich lag es ganz einfach daran, dass er soviel Ruhe nach dem monatelangen Stress gar nicht gewohnt war und er diese Müdigkeit und Erschöpfung einfach ignoriert und verdrängt hatte, bis sie ihn dann quasi wie aus dem Hinterhalt überfallen hatte. Verrückt. Als er dann in diesem Sitzsack saß und Jessica in ihrem Zimmer verschwunden war, hatte er seine Augen beim besten Willen nicht mehr aufhalten können und er war innerhalb von Sekunden tief eingeschlafen.
Samu hatte keine Ahnung, wie lange er geschlafen hatte, als er plötzlich Lippen ganz leicht auf seinen spürte und er schreckte aus seinem Schlaf hoch. Doch kaum hatte er neben sich geblinzelt und Jessica gesehen, hatte er auch schon wieder vergessen, weswegen er überhaupt aufgewacht war. Er hatte sich nur kurz gewundert, dass er wirklich so lange geschlafen hatte und er spürte auch eine leichte Enttäuschung darüber, dass sie ihn nicht aufgeweckt hatte, als sie zur Arbeit gemusst hatte. Am meisten hatte ihn jedoch gewundert, dass er trotz des langen Schlafes immer noch so müde gewesen war. Das hatte er noch nie erlebt. Er bekam noch im Halbschlaf mit, dass Jessica ihn irgendwie ins Schlafzimmer und zum Bett verfrachtet hatte und dann war er wieder eingeschlafen kaum dass sein Kopf das Kissen berührt hatte.
Als Samu nun aufwachte, war er sofort hellwach und er fühlte sich so ausgeruht wie schon lange nicht mehr. Das Einzige, das ihn wunderte war, dass es noch dunkel war, als er versuchte, sich ein bißchen zu orientieren. Wo war er bloß? War er im Hotel oder war er bei Jessica? Ganz dunkel erinnerte er sich daran, dass Jessica von der Arbeit gekommen war und ihn ins Bett gebracht hatte. Also war er bei Jessica. Gut. Vorsichtig tastete er neben sich, fühlte jedoch nichts weiter als das Laken, was ihn wieder etwas irritierte. Samu tastete also weiter in die Richtung, wo er den Nachttisch mit der Lampe vermutete und schaltete sie an.
„Oh Mann.."
Er kniff die Augen zusammen, bis er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte, und sah neben sich. Jessica war nicht da und ihre Seite des Bettes sah auch nicht so aus, als hätte sie in den letzten Stunden neben ihm gelegen. Naja, wahrscheinlich war sie einfach schon eher wach gewesen als er und war aufgestanden. Samu schwang seine Beine über die Bettkante und beim Aufstehen stellte er fest, dass er noch immer seine Klamotten trug. Bis auf die Schuhe, die neben dem Bett standen. Er fragte sich, weshalb Jessica ihm nicht auch das Shirt oder zumindest die Jeans ausgezogen hatte, aber er hätte es ja eh nicht mitbekommen. Von daher wäre es für ihn also eher uninteressant gewesen.
Samu streckte sich und gähnte nochmal herzhaft, ehe er zum Fenster ging um die Rolladen hochzuziehen. Allerdings wunderte er sich, dass ihm nicht schon die Sonne ins Gesicht schien, nachdem er einmal kurz am Gurt gezogen hatte. Normalerweise wäre das doch so, oder nicht? Das Einzige, das ins Zimmer schien, war der Vollmond, der noch hoch am Himmel stand.
„Hä? Was ist denn hier los?" murmelte er verwirrt und warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. Es war kurz nach 2 Uhr in der Nacht. Na, das erklärte einiges. Moment mal. Samu stutzte. Kurz nach 2 in der Nacht? Wie konnte das denn sein? Sein Blick suchte den Wecker, der auf Jessicas Nachttisch stand und der bestätigte die Uhrzeit. Was sollte das? Als er das erste Mal halbwegs wach geworden war, war Jessica doch gerade erst von der Arbeit gekommen und wenn er sich richtig erinnerte hatte sie gesagt, es wäre bereits kurz vor 3. Hatte er das geträumt? Oder hatte er mehr als einen Tag durchgeschlafen? Eher unwahrscheinlich.
Samu verließ das Schlafzimmer und ging ins Wohnzimmer, wo er ebenfalls Licht machte. Auch dort waren die Rolladen heruntergelassen und so langsam dämmerte es ihm, was Jessica getan hatte. Wahrscheinlich hatte sie ihm nur erzählt, dass sie gerade erst von der Arbeit kam, damit er weiterschlief, was einerseits lieb von ihr gewesen war, aber dafür hätte sie ihn nicht anschwindeln müssen. So fertig, wie er gewesen war, wäre er freiwillig ins Bett gegangen, auch wenn er Jessica gerne wieder in der Bar geholfen hätte.
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You can try to find strength in my arms
RomansaJessica wollte einfach nur ins Kino gehen und entspannen. Sie hätte nie geahnt, daß dieser Kinobesuch ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. *Diese FF ist bereits abgeschlossen. Daher werde ich regelmäßig updaten :)* *Kommis sind immer willkommen...