~Samu~
„Hhm, ich glaube, ich muss vorher noch einkaufen, wenn ich das kochen will, was ich vorhatte zu kochen," meinte er und schloss die Tür wieder. Eigentlich musste er sogar alles einkaufen, denn der Kühlschrank war bis auf zwei Flaschen Mineralwasser leer. Er hätte besser seiner Mutter Bescheid gesagt und sie gebeten, für ihn einzukaufen, denn jetzt, wo er endlich zu Hause war, hatte er im Grunde keine Lust mehr, nochmal loszufahren und einzukaufen, aber er hatte Jessica nunmal versprochen, für sie zu kochen und dann machte er es auch. Wobei Samu es zugegebenermaßen auch unbedingt machen wollte, um sie zu beeindrucken, denn er hielt sich für einen relativ guten Koch und Liebe ging ja bekanntlich durch den Magen.
„Wenn du jetzt wirklich nur deswegen nochmal los musst, dann lass das doch heute mit dem Kochen und du machst es einfach ein anderes Mal," meinte Jessica. „Du bist gerade erst zu Hause angekommen. Wegen mir musst du jetzt wirklich nicht nochmal los."
„Das würde dann aber heißen, dass wir bis morgen nichts zu essen haben. Es sei denn, wir gehen was essen und dann kann ich genauso gut schnell was einkaufen fahren," erwiderte Samu. „Du siehst, ein Teufelskreis."
„Aber hier gibt es doch sicher auch Lieferservices, oder nicht? Die bringen einem das Essen bis vor die Wohnungstür."
„Besser nicht. Das habe ich alles schon getestet und glaub mir, das willst du nicht essen," antwortete Samu grinsend, während er die Autoschlüssel aus seiner Jeans zog.
Es war noch gar nicht allzu lange her, als er mal nichts mehr zu essen im Kühlschrank gehabt hatte und auch keine Lust, einzukaufen oder essen zu gehen. Blöderweise hatte er sich deswegen gezwungenermaßen, um nicht zu verhungern, Essen bei einem dieser Lieferservices bestellt und es gleich nach dem ersten Bissen bereut. Seitdem hatte er sich geschworen, lieber nochmal loszufahren und einzukaufen als Essen zu bestellen. Sicher, es waren garantiert nicht alle Lieferservices so schlecht, aber er hatte trotzdem die Nase voll davon.
„Außerdem hatte ich es dir versprochen und ich halte meine Versprechen," fügte er dann hinzu. Für ihn war dieses Argument wichtiger als alle anderen.
Jessica seufzte und sah in mit einem Blick an, den er noch eine halbe Stunde zuvor bei seiner Mutter gesehen hatte. So schlimm bzw. so müde konnte er doch gar nicht aussehen.
„Du bist echt stur, weißt du das? Soll ich dann nicht wenigstens mitkommen und dir helfen?" fragte sie dann.
„Nö, das geht schon und ist schnell erledigt. Der Supermarkt ist direkt um die Ecke," antwortete Samu, während er die Küche verließ. Jessica folgte ihm.
„Du kannst dich hier gerne in der Zwischenzeit umsehen und ein Bad nehmen. Dann kochen wir später zusammen und dafür, dass ich jetzt einkaufen fahre, massierst du mit die Schultern heute Abend 5 Minuten länger," schlug Samu schmunzelnd vor, bereute es aber im gleichen Moment, das überhaupt erwähnt zu haben, denn nun machten sich seine verspannten Schultern wieder bemerkbar. Jessica sah ihn einige Augenblicke schweigend an, ehe sie antwortete: „Okay, aber ich mache nachher auch den Abwasch."
Samu musste lachen.
„Aber du sagst mir, ich sei stur. Über den Abwasch reden wir, wenn ich wieder zurück bin. Bis gleich."
Er drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange, was absolut kein guter Ersatz für einen richtigen Kuss von ihr war, bevor er die Wohnung verließ. Samu hoffte, dass der Einkauf wirklich so schnell erledigt war wie er sich das vorgestellt hatte und als er 20 Minuten später bereits mit einem vollgepackten Einkaufswagen an der Kasse stand, war er ziemlich zufrieden mit sich. Außerdem war er froh darüber, dass dieser Supermarkt jeden Sonntag ein paar Stunden geöffnet hatte. Es konnte eigentlich gar nicht besser laufen. Das dachte er jedenfalls bis er den Supermarkt mit viel vollen Taschen verließ und eine Gruppe junger Frauen an seinem BMW stehen sah. Ganz offensichtlich Fans. Naja, hier in Helsinki war sein BMW bekannt wie ein bunter Hund und wenn er noch dazu auf einem fast leeren Supermarktparkplatz stand, fiel er natürlich noch mehr auf. Samu hätte damit rechnen müssen, dass Fans ihn entdeckten. Da er aber zur Zeit neben Jessica nicht viel anderes im Kopf hatte, hatte er diesmal nicht damit gerechnet.
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You can try to find strength in my arms
Roman d'amourJessica wollte einfach nur ins Kino gehen und entspannen. Sie hätte nie geahnt, daß dieser Kinobesuch ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. *Diese FF ist bereits abgeschlossen. Daher werde ich regelmäßig updaten :)* *Kommis sind immer willkommen...