~Samu~
Nachdem Samu sich im Holiday Inn, das Jessica erwähnt hatte, ein Zimmer besorgt und sein Gepäck abgeladen hatte, fuhr er mit einem Taxi zur Hochschule. Er war froh, daß Mönchengladbach nicht allzu groß war, zumindest im Vergleich zu Köln, und daß es dort nur eine Hochschule gab, bei der er suchen mußte, denn wenn heute der letzte Tag vor den Semesterferien war, hatte er auch nur diese eine Chance, Jessica dort zu finden. Vorausgesetzt, er kam nicht zu spät. Ansonsten müsste er doch die Bars abklappern, obwohl es natürlich auch Schlimmeres gab.
Die Fahrt zur Hochschule dauerte zum Glück nicht lang vom Hotel aus und nachdem es auf dem Parkplatz fast einen Zusammenstoß mit einem roten Golf gegeben hatte, bei dem der Fahrer lautstark auf Deutsch losfluchte, was Samu ziemlich amüsierte, hielt das Taxi schließlich am Campus. Samu reichte dem Fahrer das Geld und stieg aus. Nach einem kurzen Blick über das Gelände war Samu sich schon fast sicher, daß er Jessica verpasst hatte. Er hatte zwar keine Ahnung, wie es bei einer Hochschule so zuging, aber für seinen Geschmack war hier viel zu wenig los.
Samu schlenderte über den Campus und sah sich ein bißchen um, während in kleinen Abständen immer mal wieder Studenten aus den Gebäuden kamen, die sich scheinbar direkt auf den Weg nach Hause machten, aber Jessica war nie dabei.
Eine Stunde später war ihm dann mit hundertprozentiger Sicherheit klar, daß er Jessica verpasst hatte, denn es waren schon seit einer halben Stunde keine Studenten mehr rausgekommen und der Parkplatz war inzwischen auch leer. Na toll, dann blieb ihm also nichts anderes übrig, als die Bars abzuklappern.
Samu verließ den Campus und rief sich nebenbei ein Taxi, das ihn zum Alten Markt bringen sollte. Als er dort jedoch ankam, wurde ihm klar, daß es noch viel zu früh war, um in den Bars nachzufragen, denn sie hatten noch allesamt geschlossen und sie machten erst gegen 14 Uhr auf. Klasse, das hätte er sich ja eigentlich auch denken können. Alles, was geöffnet hatte, waren die Cafés und da man seinen Magen sicher schon von weitem knurren hören konnte, beschloss er, erstmal zu frühstücken und zu warten, bis die Bars öffneten. Im Vorbeigehen hatte er auch ein Tattoostudio gesehen. Samu hatte zwar nicht vor, sich spontan tattowieren zu lassen, aber vielleicht konnte er sich ja einfach mal ein paar Anregungen holen, falls er irgendwann mal ein weiteres Tattoo haben wollte und es würde die Zeit etwas schneller vergehen lassen.
Während Samu etwas später in einem Café saß und frühstückte, dachte er nochmal über diese ganze Situation mit ihm und Jessica nach und er mußte zugeben, daß er sich doch ein bißchen blöd vorkam, weil er, seit er Jessica kennengelernt hatte, nur hinter ihr hergelaufen war. Das hatte bereits im Kino nach dem Film angefangen, als sie sauer abgerauscht war, als sie erfahren hatte, wer er war und was er machte. Andererseits wußte Samu, daß Jessica es wert war, denn sonst hätte er es schon längst aufgegeben.
Ihm war jedoch auch schon mal kurz durch den Kopf gegangen, ob Jessica es diesmal vielleicht nicht mit Absicht gemacht hatte, daß sie ihm ihre Nummer nicht dagelassen hatte, aber so schnell es ihm durch den Kopf gegangen war, so schnell hatte er diesen Gedanken auch wieder verworfen. Er kannte Jessica zwar noch nicht so gut, aber er wußte, wie tollpatschig sie war und scheinbar ging das mit Schusseligkeit Hand in Hand. Außerdem hatte er ja selbst nicht daran gedacht, mit ihr die Nummern zu tauschen, Aber Samu nahm sich vor, daß das Erste, was er machte, wenn er Jessica gefunden hatte, war, sie nach ihrer Nummer zu fragen. Oder zu Sicherheit gab er ich am besten gleich seine.
Nachdem er sein Frühstück beendet hatte und die Bedienung vorsichtshalber auch gefragt hatte, ob sie Jessica vielleicht kannte, was sie jedoch nicht tat, verließ Samu das Café und schlenderte zum Tattoostudio hinüber, wobei ihm eine Bar auffiel, bei der die Tür nun weit offen stand. Kurzentschlossen überquerte er die Straße und wollte gerade die Bar betreten, als er hinter sich ein aufgeregtes „Oh mein Gott, ist das nicht Samu von Sunrise Avenue?" hörte.
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You can try to find strength in my arms
RomanceJessica wollte einfach nur ins Kino gehen und entspannen. Sie hätte nie geahnt, daß dieser Kinobesuch ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. *Diese FF ist bereits abgeschlossen. Daher werde ich regelmäßig updaten :)* *Kommis sind immer willkommen...