Teil 45

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~Jessica~

Sie beobachtete lächelnd die Diskussion zwischen Samu und seiner Mutter und dann, wie beide aus dem Auto stiegen. Jessica blieb sitzen, unschlüssig darüber, ob sie ebenfalls aussteigen sollte oder nicht, aber als sie sah, wie Samu ums Auto herumging und Eve nochmal fest umarmte, entschied sie, lieber nicht zu stören und sitzenzubleiben.

Wow, seine Familie hatte also ein Sommerhaus, nicht schlecht. Jessica war schon gespannt, wie es aussah und wo es war, aber das würde sie ja spätestens am nächsten Tag erfahren. Ob sie wirklich dort die nächsten zwei Wochen verbringen würden, wusste sie nicht. Als Samu sie gefragt hatte, was sie davon hielt, hatte sie erst gar nicht gewusst, was sie dazu sagen sollte, denn mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet. Was hätte sie auch anderes dazu sagen sollen als dass es Samus Entscheidung war? Es war nunmal das Haus seiner Familie und da hatte sie nichts drüber zu sagen. Zumal sie sich gerade mal eine Stunde in Finnland befand und seine Mutter noch kürzer kannte. Aber vielleicht war es für Samu nicht schlecht, wenn er sich irgendwo außerhalb der Stadt etwas entspannen konnte. Zumindest ging Jessica davon aus, dass das Sommerhaus irgendwo außerhalb lag, aber wo sollte es auch sonst sein? Eve hatte nämlich vollkommen Recht damit gehabt, als sie gesagt hatte, dass Samu müde aussah. Zwar nicht mehr so müde wie noch am Abend zuvor, aber es reichte wohl, dass sie sich Sorgen machte, was Jessica verstehen konnte.

„Okay, ihr beide, dann bis morgen. Ich freue mich schon auf euch," verabschiedete Eve sich dann lächelnd und ging zum Haus, aber nicht ohne sich nochmal umzudrehen und zu winken. Jessica winkte lächelnd zurück.

„Ja, bis morgen."

Samu war inzwischen wieder eingestiegen und sah zu ihr nach hinten.

„Möchtest du nicht zu mir nach vorne kommen? Oder hast du etwa Angst?" zog er sie schmunzelnd auf und klopfte mit einer Hand neben sich auf den Beifahrersitz.

„Quatsch," antwortete sie grinsend und klappte auch schon die Rückenlehne des Beifahrersitzes nach vorne, damit sie aussteigen konnte. Das war der Nachteil eines 2-türigen Autos. Jessica stieg also aus, klappte die Rückenlehne wieder in ihre ursprüngliche Position und ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder, ehe sie die Tür schloss und sich anschnallte.

„Ähm, was?" fragte sie irritiert, als sie merkte, wie Samu sie amüsiert beobachtete.

„Du hättest auch ganz einfach von hinten nach vorne klettern können," erklärte er, wobei er den Motor startete und losfuhr.

„Na klar, mit meinen dreckigen Schuhen auf dem Leder. Du hättest mich doch dann sicher geköpft," meinte Jessica grinsend und sah zur Seite um sich weiter die Stadt anzusehen.

Sie schwiegen beide eine ganze Zeit, während Samu seinen BMW durch die Straßen von Helsinki lenkte.

„Siehst du, du hast dir ganz unnötig Sorgen gemacht. Meine Mum mag dich," brach Samu schließlich das Schweigen, als sie an einer roten Ampel standen.

„Meinst du?" fragte Jessica ihn etwas zweifelnd, obwohl es sie natürlich freute, wenn seine Mutter sie mochte.

„Ich meine das nicht nur, ich weiß das," antwortete er, sah sie kurz lächelnd an und fuhr wieder los, nachdem die Ampel auf grün umgesprungen war.

„Ich denke, am besten hat ihr gefallen, dass du sie 'Frau Haber' genannt hast," fügte er grinsend hinzu.

„Ha ha," erwiderte Jessica lachend. „Du hättest mich ja auch vorher mal aufklären können."

„Aufklären? Ich dich? Hast du denn in der Schule nicht aufgepasst, als das mit den Blümchen und Bienchen drankam?" wollte Samu grinsend wissen.

„Ttz, du weißt genau, was ich meine, Samu."

You can try to find strength in my armsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt