6.Kapitel, in dem man etwas über meine Stärken und Schwächen erfährt

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Als Frau Westermann gegangen war, kam unser Lehrer für Mathematik. Direktor Dadischeck. Ich stöhnte, denn ich war immer noch geblendet von dem kitschigen Willkommens-Poster. Direktor Dadischeck war etwa mit 50 und ein großgewachsener Herr mit gräulichen Haaren und leichten Bierbauch. ,,Guten Morgen, allesamt!", rief er und tupfte sich den Schweiß von der Stirn, als er sich auf seinen Stuhl setzte. ,,Bleibt sitzen, bleibt sitzen.", sagte er als wir uns erheben wollten um ,, Guten Morgen Herr Dadischeck" zu leihen. ,,So, da hiermit wieder ein neues Schuljahr beginnt werden wir kleine Aufgaben Wiederholen!" Ernsthaft? Wie alt waren wir? Fünf? ,,Ihr steht alle auf und ich sage eine Aufgabe. Wer die Antwort weiß, ruf sie einfach rein und setzt sich dann.", erklärte der Direx. Also standen wir alle (nicht ohne Protest) auf. Der Direx fing an: ,,Was ist die Wurzel von 36?"
,,6!", sagte ich wie aus der Pistole geschossen. ,,Mit wem?" Die Klasse brach in johlendes Gelächter aus. Das war natürlich ... Dimitri gewesen. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Ich setze mich so schnell, wie ich mich noch nie gesetzt hatte und kauerte mich auf meinen Stuhl zusammen. Mein Kopf war hochrot und meine Hände waren zu Fäusten geballt. Kurz ich war außer mir vor Wut. Mein Direktor quittierte dem Reinruf mit einem Schmunzeln. ,,Dimitri wenn du so gut Bescheid wissen willst, du weißt du doch bestimmt schon eine Menge. Was ist 7 x 7?" Wenn er etwas Falsches sagen würde, würde er schon merken, dass ich besser war als er. Zugegeben so dachten wahrscheinlich nur Erstklässler, aber ich kochte innerlich. Dem würde ich es zeigen ,,Feiner Sand!", sagte Dimitri lässig. Die Klasse johlte los. In mir machte es Klick. ,,Nein, 49."
,,Streberin!", riefen ein paar Jungs und die Klasse buhte mich aus. Warum konnte ich meine große Klappe auch nicht halten?

Die Reise der ErbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt