50.Kapitel

32 3 0
                                    

„Soll ich euch wirklich nichts zu essen mitgeben? Immerhin habt ihr unfassbare zwei Tage geschlafen!“, fragte Jakob, der mir vorhin beim Umziehen Gesellschaft geleistet hatte, und hielt mir Isas Leine entgegen. Ich nickte, nahm die Leine entgegen und lächelte leicht. Der blonde Lockenkopf hatte uns mindestens zehn mal gefragt, ob wir noch etwas brauchten oder ob er uns helfen konnte. Aber da er kein Pferd satteln konnte, hatten wir sein Angebot dankend abgelehnt. Außerdem wusste er nicht, wie man einem Hund eine Leine anlegte, wie ich gerade feststellen musste. Wie ich erfahren hatte, kannte Dimitri Jakob schon sehr gut, da sie wohl als Kinder zusammen gespielt hatten und Jakob mit Dimitri übers Handy Kontakt hielt. Dimitri grinste Jakob an. „Nett von dir! Aber wir müssen los! Wir müssen es schließlich bis zu Irem schaffen! Und die ist immerhin in Nantes!“, meinte er und stieg auf Tornado auf. Das Rätsel war diesmal leicht gewesen zumindest für Dimitri.

Rückblick:
„Hier, euer Rätsel!“, meinte Donna schnippisch und drückte Dimitri einen Zettel in die Hand. „Bis dann“, murmelte sie, machte auf dem Absatz kehrt und ging. Ich las stirnrunzelnd vor: „Wenn ihr das hier lest, habt ihr bereits eure Fähigkeiten erhalten, und eure Drachen heraufbeschworen. Ich gratuliere und wünsche auch weiterhin Glück! Mich findet ihr wenn ihr die vierte Höhle findet. Dimitri wird wissen, was ich meine! Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen Dimitri! Bis nach eurer dritten Mahlzeit! PS: Der komische Fotograf legt Isabel die Leine falsch an, nur so als Tipp!“ Darunter hatte jemand mit einem geschwungenen I unterschrieben. „Das war ja einfach!“, meinte Dimitri und lief auf den Ausgang zu. „Ach ja?! Dann klär mich mal auf!“, rief ich ihm hinterher. „Na ja, wie du ja schon gemerkt hast, kann Irem, so heißt die Erbin, die Zukunft voraussagen. Ich habe sie zur Übung schon mal besucht, vor drei Jahren. Sie wohnt in einer Hölle in Nantes! Wenn wir uns beeilen, können wir morgen früh da sein!“, erklärte er und lief zu den Pferden.

Ich saß schon auf Fire, die unruhig auf der Stelle tippelte. Ich klopfte ihr beruhigend auf den Hals und verabschiedete mich dann von Jakob. Ich wollte ihm die Hand schütteln, doch er zog mich kurzerhand in eine Umarmung und küsste mich auf beide Wangen. Dann flüsterte er mir ganz leise ins Ohr: „Drei, zwei, eins...“, Als er bei eins angekommen war, hörte ich Dimitri energisch sagen: „Wir müssen wirklich los!“ Dann machte Fire einen großen Schritt von Jakob weg, so dass er sich unweigerlich von mir lösen musste. Dimitri hatte leicht an Fires Zügeln gezogen. Love is in the air... Wenn du ein Gesicht hättest, hättest du jetzt auch ein Veilchen! Auch Jakob grinste mich wissend an. „Viel Glück euch beiden!“, rief er, wobei er aber eher mich ansah. Wir ritten los. Dimitri meinte es sei ein ganz schönes Stück zu reiten! Wir ritten knapp vier Stunden, erst Galopp, dann, als Fire schon zum fünften mal strauchelte, Schritt. Es war ungefähr fünf Uhr abends und meine Kraft ließ allmählich nach. Auch Isa hatte sich schon mehrmals über den weiten Weg beschwert, war jedoch trotzdem brav weitergelaufen!  Dimitri ritt gerade vor, als ich in einen Sekundenschlaf fiel und von Fire stürzte. Die stieg und scheute, während ich erschrocken mich wieder aufsetzte. Dimitri hielt Fire fest und beruhigte sie. Dann sprang er von Tornado und rannte zu mir. „Luna! Geht es dir gut? Bist du verletzt?“, meinte er besorgt, während er mir aufhalf. „Nein, nein, nur übermüdet! Ich glaube, wir müssten bald mal Pause machen“, erklärte ich kleinlaut. Dimitri grinste. „Also ich hab da vorne gelesen, dass in 15 Kilometer ein McDonald's kommt!“, meinte er verschmitzt. Ich lächelte. „Na das hört sich doch gut an!“

Die Reise der ErbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt