31.Kapitel, in dem es verwirrend wird

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Ich rannte um die Ecke, hinter Dimitri her. Plötzlich blieb ich abrupt stehen. Hinter der Ecke stand Dimitri. Leider nicht alleine. Neben ihm standen fünf exakt identische Typen, alle in Dimitris Gestalt. Einer der Typen kam auf mich zu. ,,Hallo, meine Hübsche. Mal sehen, was du drauf hast!“ Mit diesen Worten zog er ein Messer aus seinem Gürtel. Scheiße! Wenn ich nicht sterben wollte, brauchte ich einen Plan. ,,Was seit ihr?“, versuchte ich abzulenken, als die anderen auch ihre Messer zogen. Ein anderer Dimitri trat vor und grinste böse. ,,Wir sind Clone, exakte Kopien von Dimitri!“, erwiderte er. Unterbewusst griff ich nach meinem Messer. Ich hatte Angst, und zwar richtig. Wenn das exakte Abbildnisse von Dimitri waren, konnten sie sicher genauso gut kämpfen wie er. Ich war so gut wie tot. Hör auf pessimistisch zu denken! Du hast immer noch eine Chance! Du musst es nur versuchen! Ja klar! Das hier war kein kitschiger Film, in dem die Heldin im letzten Moment Superkräfte bekommt sich rettet. Das ist das reale Leben! Und ich kann weder mit einem Messer noch mit sechs Dimitris umgehen! Na solange du noch scherzen und Selbstgespräche führen kannst... ! Das ist nicht witzig und auch nicht hilfreich! Inzwischen waren mir die Messer definitiv zu nah! Ich musste irgendwie hier weg. Da griff der erste Clone an. Sein Messer durchschnitt die Luft dort, wo vor nicht mal zwei Sekunden noch mein Arm gewesen war. Ein spitzer Schrei entfuhr mir und ich packte das Messer fester. ,,Mädchen!“, stieß der Clone aus und schnaubte verächtlich. Man musste zugeben, beleidigen konnte er gleich gut. ,,Du bist erbärmlich. Sieh dich an! Du wehrst dich noch nicht mal! Du verdienst es nicht, am Leben zu sein. Und ich bin sicher, Dimitri wäre der gleichen Meinung.“
Er fuhr mit der Klinge schnell und präzise über meinen Arm, der wie verrückt zu brennen anfing. Ich biss die Zähne zusammen und spannte mich an. Einer der Clone stieß mich zur Seite. Mein Kopf schlug hart auf den Boden auf. Ich spürte, wie das Messer auch an ein paar anderen Stellen meine Haut attackierte. Der Schmerz breitete sich in meinem Körper aus und benebelte mich. Ich konnte mich nicht bewegen, gab mich dem hin, was um mich herum passierte. Plötzlich hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, und es war nicht unsere wohl bekannte Nervensäge. ,,Steh auf, kämpf weiter! Du bist stark, du schaffst das!“, rief mir Mr. Natures Stimme zu. Ich wollte mich nicht unterkriegen lassen! Ich wollte kämpfen, aber ich war zu schwach und verwundet. Und trotzdem wollte ich es versuchen. Ich sammelte meine restlichen Kraftreserven. Langsam richtete ich mich auf und blickte die Clone an, die ziemlich blöd aus der Wäsche glotzten. Der Clone ganz rechts reagierte am schnellsten und sprang auf mich zu. Es ist nicht Dimitri!, rief ich mir in Erinnerung. Ich nahm mein Messer fest in die Hand und stach zu. Der Clone schrie auf. Als meine Hand den Körper des Clones berührte, fühlte sich dieser eiskalt an. Ein Schauder durchfuhr mich. Diese Kreaturen lebten nicht! Der Clone löste sich in silbernen Staub auf. Der Nächste kam auf mich zu. Zweimal trafen unsere Klingen aufeinander, dann löste auch er sich auf. Jetzt waren noch drei übrig, aber ich merke, das meine Wunden wohl nicht nur oberflächlich waren. Und dann geschah es. Hinter einer Ecke trat Dimitri hervor. Einen Moment lang sahen wir uns in die Augen, Angst in Angst, grün in blau. Dann sprintete Dimitri los, auf mich zu. Mit zwei geschickten Bewegungen setzte er Clone 3 und 4 außer Gefecht. Ich nutzte das Erstaunen des fünften Clone und stach zu. Der silberne Staub verwehte nach wenigen Sekunden. Dimitri packte mich am Handgelenk und rannte los. Ich, mehr oder weniger freiwillig, mit. ,,Beeil dich, ich habe den Ausgang gefunden!“, rief Dimitri. Da erinnerte ich mich, dass der Clone vorhin etwas ähnliches gesagt hatte und bekam wieder Angst. Ich versuchte mich zu befreien. ,,Wer sagt mir, dass du nicht auch ein Clone bist!“ Dimitri zog mich weiter. ,,Ich bin kein Clone, vertrau mir“, erwiderte er gelassen. Jetzt wurde ich panischer, denn keine 10 Meter weiter war eine Ecke, hinter der gut 10 Dimitriclone lauern konnten. ,,Lass mich los, bitte! Ich ... ich habe Angst!“, platzte ich hysterisch heraus. Dimitri drehte sich um und sah mich ruhig durch seine eisblauen Augen an. ,,Okay, frag mich irgendwas, was nur der echte Dimitri wissen kann.“ Ich überlegte kurz. ,,Gut, was ist in der ersten Pause an unserem ersten Schultag zwischen uns passiert?“, fragte ich verführerisch. Fast hätte ich gekichert. Für einen Außenstehenden musste es sich nach einer romantischen Story anhören. Dimitri grinste. ,,Du hast mich angeschrien und mir dann eine geknallt“, sagte er gespielt anklagend und rieb sich die Wange. Ich seufzte und wollte mich gerade entspannen, als mir etwas auffiel. Es war die falsche Seite! Ich hatte in auf der anderen Seite geschlagen. Ich wich vor ihm zurück. ,,Du lügst! Du bist nicht der echte Dimitri!“, schrie ich ihn an. ,,Doch!“ Plötzlich verzweifelt kam er auf mich zu. Ich blieb unsicher stehen. Vorsichtig nahm er meine Hand in seine und legte sie auf seine Brust. Ich konnte das rythmische Schlagen seines Herzes spüren. Keiner der Clone hatte echtes Leben in sich. Sein Oberkörper war warm und pulsierte. Er war es wirklich!

Liebe Erben.
Da ist es mal wieder geschafft, ein neues Kapitel von Dimitri und Luna. Ich wollte mich nochmal für über 750👁  bedanken! Ihr seid die größten❤. Wie immer könnt ihr gerne Kommentare zu Verbesserungsvorschlägen, Kritik oder Lob da lassen. Wenn es euch gefallen hat auch gerne einen ⭐.
Bis bald, im nächsten Kapitel wird es wahrscheinlich etwas romantischer.
Eure Erbin03❤😘

PS: Denkt euch die langen Haare bei dem Typ einfach weg 😉

Die Reise der ErbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt