Es war noch dunkel, nur ganz hinten am Horizont wurde der Himmel rosa. Die Lichter der vorbeiziehenden Laternen huschten über mein Gesicht. Es war 5 Uhr morgens. Ich blickte auf ein vorrüberziehendes Straßenschild. Hamburger Flughafen: 9 km. Ich fuhr mir mit den Händen durch die Haare. Nur noch wenige Minuten und die Reise würde beginnen. In Frankreich. Mit Dimitri. Worauf hab ich mich da eingelassen! Nach nicht mal zwei Minuten sah ich die Lichter des Flughafens. Während der gesamten Fahrt hatte keiner von uns ein Wort gesprochen, und so hörte sich meine Stimme kratzig und fremd an, als ich, auf dem Parkplatz ,,Wir sind da" krächzte. Laila lächelte matt. Jesaja, ganz der Partner, legte ihr beruhigend eine Hand auf den Oberschenkel. Als ich die Autotür öffnete, wehte mir eine kühle Brise entgegen. Kein Wunder um vier Uhr morgens! Als ich zum Kofferraum lief, donnerte ein Flugzeug über meinen Kopf hinweg. Ich versuchte gelassen zu bleiben und öffnete den Kofferraum. Meine Hände zitterten. Ich zögerte. Reiß dich zusammen, dachte ich wütend, du willst allen beweisen, wie erwachsen du bist (Ja!), dann verhalte dich auch so. Du willst deine vollen Kräfte (Nein!), dann tu etwas dafür! Wenn du diese Reise überleben willst, musst du mit Dimitri kooperieren(Shit!)! Entschlossen packte ich meine Tasche und hob sie an ... und stellte sie wieder ab. Alter, hatte ich unbewusst Steine eingepackt? Jesaja grinste und nahm die Tasche für mich. Er war schon immer für mich da. Ich mochte ihn wie einen Vater. Und deswegen war es mir auch besonders wichtig, das er mitgekommen war. Ich lächelte ihn dankbar an und lief in Richtung Eingang. Kaum öffnete sich die elektronische Schiebetür, brach ein ohrenbetäubender Lärm los. Hier drinnen war die Hölle los. Tausende von Läden, Schaltern, Laufbändern, Rolltreppen und Menschen. Und wir. Ein kleiner Fleck in der Menge. Okay, jetzt hatte ich definitiv Angst! Da half auch gut zureden nichts mehr. Mein Magen verkrampfte sich. Alles war so groß und laut. Ich drängte mich unwillkürlich näher an Jesaja. Dieser nahm mich schützend an die Hand. Da durchströmte mich ein geborgenes Gefühl und mir ging es gleich etwa besser. Zu dritt liefen wir durch das Gedränge und die lauten Stimmen zu einem Schalter. Durch eine Glasscheibe sah ich eine Stewardesse mit einem so perfekten Lächeln, dass sie ohne weiteres Werbung für Zahnpasta oder so hätte machen können. Ich lächelte unsicher zurück. ,,Ein Ticket nach Frankreich, Strasbourg", bat Laila die Stewardesse. Diese gab uns, ohne mit einem Gesichtsmuskel zu zucken, eine Karte. Laila bezahlte und ich nahm die Karte entgegen. Platz 8 Reihe 10. Ich blickte zu unserem nächsten Anhaltspunkt. Die Kontrolle. Die Schlange war meterlang. Ich lief langsam in ihre Richtung und erstarrte. Etwas abseits hinter der Kontrolle lehnte Dimitri und musterte mich.
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Die Reise der Erben
ParanormalDas ist zuviel für Luna. Bis jetzt war sie nur ein halbwegs normales Mädchen mit einer nicht so normalen Fähigkeit. Warum soll sich das jetzt ändern? Als sie dann mit dem der heißen Idioten in ihrer neuen Klasse auf eine gefährliche Reise nur mit zw...