„Wo sind wir?", fragte ich erstaunt. Dimitri sah mich belustigt an. „Na auf einem Reiterhof, oder was hast du gedacht? Warst du noch nie auf einem?" Doch natürlich, ich hatte Pferde geliebt, bis das eine mir auf den Fuß gelatscht war und das andere mich abgeworfen hatte. Seit dem machte ich mir nicht mehr viel aus Pferden. „Doch, war ich schon mal. Ist nur schon etwas her", murmelte ich. Was machten wir hier? Da kam auch schon ein Mann aus dem Fachwerkhaus. Ich bekam große Augen. Dieser Mann war locker 70 Jahre alt und trug trotzdem Reiterhose und Reiterstiefel. Er war ein bisschen rundlich und hielt eine Gerte in der Hand. „Dimitri!", rief er freudig. Dieser lächelte und lief auf ihn zu. „Lessing. Schön wieder hier zu sein!", sagte Dimitri und schüttelte seine Hand. Lessing war zwei Köpfe kleiner als er. Ich stand in einiger Entfernung von den beiden und fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen. Doch Lessing wurde trotzdem auf mich aufmerksam. „Und das ist dann die Zweite im Bunde?", fragte er und lächelte mich freundlich an. Ich räusperte mich und lief auf die Beiden zu. „Ja, ich bin Luna", sagte ich und versuchte meiner Stimme einen festen Klang zu geben. Ich war immer ein bisschen schüchtern wenn die Leute wesentlich älter waren als ich. Keine Ahnung warum wahrscheinlich weil sie so wirkten als könnte sie nichts aus der Ruhe bringen und das wiederum machte dann mich nervös. „Ah oui, richtig ich erinnere mich!", lachte er und wandte sich wieder Dimitri zu. Er hatte einen starken französischen Akzent. „Na, dann kommt mal mit." Er führt uns zu einem großen Gebäude, ganz aus Holz. Leider hatte ich keine Ahnung, was wir hier eigentlich machten. Kurz bevor wir das Gebäude betraten, hielt er uns noch einmal zurück. „Eigentlich ist das ein Insidertipp, aber ... schaut sie euch besonders in der Mitte gut an, Box 8 bis 12 sind unsere Prachtexemplare!", flüsterte er uns zu. Ich verstand garnichts. Dimitri nickte konzentriert. „Dann mal reinspaziert!", bat er uns in normaler Lautstärke. Er öffnete die Flügeltüren und wir gingen in das Gebäude. Innen war es ziemlich dunkel, da es nur ein paar Fenster gab die spärlich Licht spendeten. Ich blinzelte. Mir drang sofort ein durchdringender Geruch in die Nase. Mein Verdacht, was sich hier befand, erhärtete sich als ich leises Schnauben hörte. Langsam lief ich tiefer in das Fachwerkhaus. Allmählich gewöhnten sich meine Augen an das düstere Licht. Dimitri stand dicht neben mir und sah sich anerkennend um. „Er hat nicht übertrieben, sie sind wundervoll", raunte er. Ich schloss die Augen. Ich stand in einem Pferdestall.
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Die Reise der Erben
ParanormalDas ist zuviel für Luna. Bis jetzt war sie nur ein halbwegs normales Mädchen mit einer nicht so normalen Fähigkeit. Warum soll sich das jetzt ändern? Als sie dann mit dem der heißen Idioten in ihrer neuen Klasse auf eine gefährliche Reise nur mit zw...