Die Reise der Erben

13.Kapitel, in dem ihr Isabel kennenlernt

Wie lange ich noch so da saß, wusste ich nicht. Ich wachte davon auf, das Isabel in mein Zimmer tappte. Meine wunderschöne, braune, junge Labradorin hatte mir immer geholfen, Dinge zu verarbeiten. Jetzt sprang sie grazil auf mein Bett neben mich und schmiegte ihren Kopf an mich. ,,Warum bist du noch wach? Habe ich doch aufgeweckt?", wuffte sie leise. ,,Nein, nein.", murmelte ich. Isabels Blick streifte die Reisetasche. Fragend sah sie mich an. Ich seufzte. Früher oder später musste ich es ihr erzählen. ,,Hör zu Isabel, ich muss für einige Zeit weg.", sagte ich und betonte das einige Zeit so, das sie dachte, ich wäre morgen wieder da. ,,Oh, fährst du wieder mit deinem Rudel weg?", wollte sie wissen. ,,Nein, ich mache keine Klassenfahrt." Isabel sah irritiert aus. ,,Was machst du denn dann?", schnuffte sie leise. Ich überlegt nicht lange und erzählte ihr die ganze Geschichte. Ich endete mit den Worten: ,, ... und deswegen muss ich weg." Isabel sah mich kurz an und fragte dann: ,,Was ist ein Erbe?" Ich erwiderte: ,,Das ist jemand der etwas von jemand anderem bekommt." Sie sah kurz irritiert aus und sagte dann: ,,Also Junge? Bekommst du mit dem Anderen Junge?" Ich sah sie verblüfft an! ,,Nein! Man bekommt einen Gegendstand, etwas von jemand, der gestorben ist."
,,Und warum kriegst du dann was?", fragte sie.
Ja, warum eigentlich? Ich meine, die Natur konnte doch nicht sterben oder? Ich beschloss, die Diskussion mit ,,Das ist kompliziert" zu beenden. ,,Ich will mit", sagte Isabel plötzlich. ,,Was?" ,,Ich will mit", sagte sie nochmal. ,,Nein, das geht nicht", rief ich energisch. ,,Warum nicht?", quengelte sie. ,,Das ist nichts für dich!", und damit war die Sache für mich gegessen.