,,This one!", entschied Dimitri in perfektem Englisch. Als wir aus dem Flugzeug ausgestiegen waren, fiel uns sofort ein Autoverleih ins Auge. Auf die Frage, wer das Auto denn bitte fahren sollte, hatte ich keine Antwort bekommen. ,,Of course!", antwortete ein Mann im Anzug, der uns die Autos vorgeführt hatte. Er gab Dimitri einen Autoschlüssel. Gerade als ich mich fragte, warum er unseren Führerschein nicht sehen wollte, entdeckte ich, dass Dimitri ihm einen Stapel Geld zusteckte. Wir stiegen ein. Das Auto, ein schicker Mercedes, war ziemlich groß für zwei Personen. Dimitri stellte meine Tasche auf die Rückbank. ,,Was war das denn?", zischte ich ihm zu als er die Tür zugezogen hatte. ,,Was meinst du?", fragte er scheinheilig. ,,Na, das Schmiergeld für den Typen", fauchte ich. ,,Ach das", murmelte Dimitri abwesend. Ich schnaubte. ,,Weißt du überhaupt, wie man fährt?", fragte ich bissig. In diesem Moment startete er den Motor und fuhr triumphierend auf die Straße. Na toll, natürlich konnte er Autofahren! Er konnte wahrscheinlich alles. ,,Aber zum fahren bist du zu jung!", feuerte ich erneut, ,,Wie alt bist du? 15? 16? Höchstens 17, falls du wiederholt hast." Allerdings glaubte ich nicht das er wiederholt hatte. ,,16", sagte er lässig, ,,Und wenn schon!", fügte er hinzu. Ich konnte es nicht fassen. ,,Was ist wenn uns die Polizei anhält? Willst du der auch mit Schmiergeld kommen?" Außerdem schwirrte mir noch eine ganz andere Frage bedrohlich im Kopf herum. Dein Vater ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, hast du nicht daraus gelernt?! Dimitri nahm in der Zeit einem Fahrer die Vorfahrt. ,,Noch nie was von rechts vor links gehört? ", rief ich panisch. ,,Beruhig dich, ich hab alles unter Kontrolle!", behauptete er, während er bei dunkelorange über die Ampel raste. ,,1. Dreißiger Zone; 2. Dunkelorange und 3. Rot", erläuterte ich ihm. ,,Shit", murmelte dieser und legte eine Vollbremsung vor einer roten Ampel hin. Ich rutschte in Richtung Fußraum. ,,Die praktische Prüfung hättest du vielleicht mit viel Mühe und Not geschafft, aber durch die Schriftliche wärst du hoffnungslos durchgerasselt. Da hätte nicht mal Schmiergeld geholfen.", murmelte ich. Als ich mich wieder aufsetzte, sah ich, dass wir auf einer Landstraße mit 80 daherbrausten. ,,Bitte halt an", flehte ich angsterfüllt. Dad war alles was ich dachte. „Bleib locker, ich sagte doch, ich hab alles unter Kontrolle!", sagte Dimitri gelassen. Vor meinem inneren Auge sah ich den verstümmelten Körper meines Vaters, der ins Krankenhaus gebracht wurde. „Bitte!", rief ich hysterisch und krallte mich am Sitz fest. Dimitri warf mir einen kurzen Blick zu. „Okay, wir sind eh da.", meinte er. In diesem Moment fuhren wir durch einen Torbogen. Kaum war das Auto angehalten, sprang ich hinaus und brach zusammen. Dad! Ich zitterte wie Espenlaub. Dimitri kam zu mir und reichte mir verlegen die Hand. „Sorry, ich wusste nicht, dass ich so schlecht bin", versuchte er die Situation aufzulockern. „Es liegt nicht an dir", meinte ich, jetzt ruhiger. Ich sah mich um. Wir waren auf einem Reiterhof.
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Die Reise der Erben
ParanormalDas ist zuviel für Luna. Bis jetzt war sie nur ein halbwegs normales Mädchen mit einer nicht so normalen Fähigkeit. Warum soll sich das jetzt ändern? Als sie dann mit dem der heißen Idioten in ihrer neuen Klasse auf eine gefährliche Reise nur mit zw...