28.Kapitel, in dem ich mit Jad telefoniere

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*Dimitris Sicht*

Alter, das war mal anstrengend so lange in einem Auto in Paris zu sitzen. Was würde ich jetzt für ein Handy zur Beschäftigung geben? Da fiel mir ein, dass Jad auf uns warten wollte. „Scheiße, wir wollten schon vor ner dreiviertel Stunde da sein. Ich muss ihnen irgendwie Bescheid geben!", knurrte ich. Vielleicht war es der Schlafmangel, aber ich hatte heute nicht besonders gute Laune. Was sich nicht gerade besserte, als Luna ein Huawei P9 aus der Tasche zog und es mir unschuldig hin hielt. Ich holte zischend Luft. Sie schien gar nichts mehr zu checken. „Mann, ein Handy? Echt jetzt, als ob deine Fehlerliste nicht lang genug ist!", brachte ich aggressiv hervor. Sie hatte nicht ernsthaft die ganze Zeit über ein Handy in der Hosentasche, mit dem ich Jad hätte informieren können?! Und trotz meiner Wut war das Handy für mich persönlich eine Möglichkeit, zu ihnen Kontakt aufzunehmen. Wie es ihnen wohl geht? Bei diesen Gedanken wurde ich traurig, aber ich musste sie wegschieben. Jetzt beobachtete ich Luna wieder aufmerksam. Bildete ich mir das ein oder war gerade ein Schatten über ihr Gesicht gehuscht? Sie hatte kurz verletzt ausgesehen. Doch da war der Schatten auch schon wieder weg und machte Mitleid Platz. Moment? Mitleid? Mit mir? Weil ich sie nicht erreichen konnte? Ihr Mitleid machte mich augenblicklich wieder wütend. Ich hasste Mitleid. Ich wollte nicht bemitleidet werden! Deswegen konnte ich mir auch nicht verkneifen noch einen drauf zu setzten. „Wie dumm kann man nur sein? Oder vielleicht hat deine tolle Schwester auch nur vergessen es dir zu sagen, aber elektronische Geräte sind auf dieser Reise verboten!" Oh oh,vielleicht hätte ich es doch lassen sollen, sie sah ziemlich sauer aus. Aber ihre Augen. Wenn sie wütend war, funkelten sie noch schöner. Reiß dich zusammen Dimitri! „Lass Laila da raus. Sie hat es mir erklärt, ich habe nur gedacht, dass es vielleicht doch nützlich wäre und jetzt bist du doch auch froh oder?", zickte sie mich an. Ich verdrehte nur die Augen. „Hör auf zu denken und gib mir das Handy!" Sie übergab es mir, wenn auch etwas widerwillig. Ich schaltete es an und schmunzelte. Dummes Mädchen, hat man dir nicht beigebracht, dass man sein Handy immer mit einem Passwort sichert? Egal, gut für mich. Kurz registrierte ich ihren Sperrbildschirm. Hmm, ein rothaariges Mädchen, dass wie eine fünf Jahre ältere Version von Luna aussah, ein etwas jüngerer Kerl mit blonden Haaren und eisblauen Augen. Und schon wieder; er erinnerte mich an sie! Schnell verdrängte ich diesen Gedanken und gab Jads Nummer ein. Es tutete. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm Jad ab„Salut, ich bins, Dimitri", meldete ich mich. Am anderen Ende räusperte es sich. „Dimitri? Alter bist du's wirklich?", fragte eine aufgeregte Stimme. „Ja ja!", erwiderte ich augenverdrehend. Jad lachte. „Auch mal wieder in Paris?", fragte er fröhlich. „Ich warte schon ewig auf euch!", kam es jetzt etwas ärgerlicher von ihn. „Mhm, hör zu wir stehen im Stau irgendwo an der Saine", erklärte ich ihm. „Wow ihr seid ja weit gekommen!" Man hörte Jads Stimme vor nettgemeintem Sarkasmus tiefen, „Macht mal hin!" Jetzt war ich es der wieder grinste. „Ja, wir beeilen uns!", schmunzelte ich. Jad war echt verrückt. „Sag mal, hat deine Begleitung eigentlich schon Stress gemacht?", hörte ich ihn jetzt wieder fragen. „Nein!", log ich prompt. Ich wusste nicht warum, aber ich wollte Luna schützen. Besonders vor Playern wie Jad, aber Jad war trotzdem kein schlechter Umgang. „Na dann. Ist sie eigentlich hübsch?", versuchte er unauffällig einzuschieben. Typisch Player. Wie gerne hätte ich nein gesagt, nur um ihn zu ärgern, aber ich konnte nicht. Denn Luna war alles andere als hässlich. „Vielleicht ein bisschen...", antwortete ich ausweichend. „Was, so hübsch? Alter, ich freu mich schon euch zu sehen!", lachte er. Auch ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Okay, dann bis später, au revoir!" Damit legte ich auf. Unglaublich, nur ein paar Minuten mit einem echten Freund labern, nicht mit so jemand wie diese anhängliche Vivien vom ersten Schultag, und schon gings mir besser. Jetzt wendete ich mich wieder Luna zu. „Wer war das?", fragte sie mit großen Augen. Shit, sah das süß aus. Was rede ich da? „Das wirst du noch früh genug erfahren!", erwiderte ich immernoch grinsend. Ich war ja so gespannt auf das erste Treffen zwischen Player und Mauerblümchen.

Liebe Erben
Hoffe euch hat das Kapitel aus Dimitris Sicht gefallen. Sorry fürs späte Updaten, aber Wattpad hat mal wieder gesponnen. Egal jetzt ist es da.
Eure Erbin03

Die Reise der ErbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt