Hallo alle miteinander!
Es tut mir wahnsinnig leid, dass das neue Kapitel jetzt erst kommt. Ich hatte zwar eigentlich viel Zeit zum Schreiben, weil gestern die Ferien losgegangen sind und wir vorher Projekt-Woche und keinen Unterricht mehr hatten.
Aufgrund einer schönen, leider immer noch anhaltenden Schreibblockade und mangelnder Motivation, habe ich erst jetzt ein neues Kapitel zustande bekommen.Vielen, vielen Dank für die unfassbaren 9k Zugriffe, für all die Kommentare und Votes! Vielen, vielen Dank Leute!!!!
Das Kapitel ist diesmal nur aus Cates Sicht, aber länger als die sonstigen Abschnitte. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem!
P.S.: Und ja, ich weiß, dass das Kapitel überhaupt nicht zur Jahreszeit passt XD Esst am besten einen Becher Eis dazu oder hört euch Weihnachtslieder an ;D
Kapitel 44
POV: Cate
*****London Heathrow, Sonntag, der 16. Dezember. 2012, Vormittag*****
„Die Passagiere des Fluges AX 7938 nach Dublin werden gebeten, sich beim Safety Check einzufinden. Die Passagiere des Fluges AX 7938..."
„Tja, sieht so aus, als müsse ich jetzt los." Mit einem entschuldigenden Lächeln sah Niall mich an.
Niall würde jetzt gleich für knapp zwei Wochen nach Irland fliegen. Ausnahmsweise flog er mal mit einem ganz normalen Flugzeug und nicht mit einem „Privat-Jet" wie sonst immer. Für eine Person lohnte sich das ja nicht! Deshalb standen wir – Harry, Niall und ich - jetzt auf dem großen Londoner Flughafen herum (allerdings in einem gesondertem Bereich) und warteten darauf, dass sein Flug aufgerufen wurde. Und genau das war gerade geschehen.
Tapfer nickte ich. Niall freute sich sicherlich schon ganz dolle auf Zuhause, schließlich hatte er seine Familie seit meiner Einschulung – also seit eins, zwei, drei - vier Monaten nicht mehr gesehen! Da durfte ich ihm jetzt nicht zeigen, dass ich ihn ganz, ganz dolle vermissen würde.
Ich würde Weihnachten bei Harry und seiner Familie verbringen und die anderen Jungs fuhren natürlich auch zu ihren Familien. Ich wusste ja, dass sie sie nur ganz selten sahen und sie deshalb vermissten, aber es fiel mir trotzdem schwer, sie gehen zu lassen.
Auch wenn ich sie oft nur selten sah, ich sah sie eigentlich mindestens zwei Mal am Tag und ich freute mich jeden Tag auf diese Zeit. Aber jetzt sollte ich sie zwei Wochen lang gar nicht sehen... Das würde nicht leicht werden. Ich hatte sie doch schon so sehr vermisst, als sie für ein paar Tage in Amerika gewesen waren. Gut, jetzt würde Harry bei mir sein, aber das war nicht das Selbe!
Trotzdem versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Ich kann ja noch heute Abend in meinem Bett weinen, da bekommen es die Jungs ja nicht mit. Mit einem komischen Gefühl im Bauch und im Hals beobachtete ich, wie Harry Niall noch einmal lange umarmte. Sie sagten noch irgendwas zueinander, aber ich konnte nicht wirklich verstehen was.
Dann ließ Niall Harry los und kniete sich vor mich hin.
„Also mein kleines Kätzchen, ich wünsche dir ein ganz, ganz tolles Weihnachtsfest! Sei schön lieb zu Harry (aber du darfst ihn gerne auch mal ein wenig nerven, aber nicht zu sehr), pass auf dich (und auch auf Harry) auf und erkälte dich nicht wieder! Und ruf mich immer mal an, ja?"
Erneut nickte ich. Ich wollte gerne was sagen, aber ich konnte nicht. Mein Hals fühlte sich so an, als hatte ich ein ganz großes Bonbon verschluckt und da kamen die Worte nicht vorbei.
Niall umarmte mich und ich merkte, wie plötzlich kleine Tränchen aus meinen Augen flossen. Schnell vergrub ich mein Gesicht in seiner Jacke.
„Ich werde dich vermissen, Cate", murmelte er. „Aber wir sehen uns ja schon bald wieder!" Er strich mir tröstend über den Rücken.
„Ich werde dich auch vermissen, Niall", schluchzte ich.
„Letzer Aufruf: Passagiere des Fluges AX 7938 nach Dublin werden gebeten, sich beim Safety Check einzufinden. Letzter Aufruf..."
„Ich muss jetzt wirklich los", meinte er und löste sich von mir. Sofort stand Harry hinter mir und nahm mich auf den Arm. Ich legte meine Arme um seinen Hals und kuschelte mich an ihn. Wenigstens hatte ich noch ihn und musste Weihnachten nicht auf der Straße oder in einem Heim verbringen. Eigentlich hatte ich richtig großes Glück, da darf ich doch nicht so traurig sein.
Es war mir so peinlich, dass ich geweint hatte. Ich wollte doch nicht, dass die Jungs wussten, wie sehr ich sie vermissen würde.
Ich sah noch einmal zu Niall, der jetzt sein verbliebenes Gepäck hoch nahm und sich zum Gehen wandte. Täuschte ich mich, oder... Doch, ich war mir ganz sicher, dass seine Augen glitzerten. Nicht so wie Diamanten. Eher wie Schnee oder eine Pfütze in der Sonne... Weinte er etwa? Doch hoffentlich nicht wegen mir!
„Tschüssi Niall", flüsterte ich und wank ihm zu. Zwar hatte ich leise gesprochen, aber er hatte es doch gehört.
Er zwang sich zu einem Lächeln. „Tschüss, kleines Kätzchen!", rief er und wank zurück. Dann drehte er sich um und verschwand in der Menschenmasse.
Ich vergrub meinen Kopf in Harrys Schulter und spürte, dass er mir sanft über den Rücken strich und mir beruhigende Worte zuflüsterte, während er mit mir zum Ausgang lief.
„Es tut mir leid", murmelte ich, als wir beim Auto angekommen waren und er mich in meinen Kindersitz setzte. „Ich wollte Niall den Abschied nicht so schwer machen."
„Ach Süße!" Harry strich mich über das Haar. „Du trägst doch überhaupt keine Schuld an der Sache. Für Niall ist es halt genauso schwer wie für dich, weil er dich nun einmal ganz, ganz dolle lieb hat! Egal was du gemacht hättest, es wäre nicht leichter geworden. Aber so hast du ihm wenigstens gezeigt, dass du ihn genauso lieb hast. Und das ist das wichtigste!"
Als wäre das nicht schon schwer genug gewesen, standen mir Zuhause noch zwei Abschiede bevor. Louis und Zayn hatten nämlich in der Zeit, in der Harry und ich Niall zum Flughafen gebracht hatten, ihre Koffer gepackt und würden jetzt ebenfalls nach Hause fahren.
Ich glaube, der Abschied war noch schlimmer als der erste. Denn diesmal musste ich mich von zwei Menschen, die ich total gerne hatte, verabschieden. Es würde zwar nur für eine kurze Zeit sein, aber es war trotzdem schwer.
Wieder konnte ich die Tränen nicht zurück halten und auch Louis und Zayn bekamen feuchte Glitzer-Augen. Aber gleichzeitig merkte man, wie gerne sie losfahren wollten, weil sie sich auf ihre Familien freuten. Und das konnte ich auch soo gut verstehen!
Traurig winkte ich den mit Koffern und Geschenken vollgepackten Autos hinterher. Gerade beneidete ich Saafa, Daisy und Phoebe so sehr! Wie schön musste es für sie sein, ihre Brüder nach so lange endlich wieder zusehen? Wie aufregend musste es sein, die Geschenke schon alle zu sehen und zu raten, was man wohl geschenkt bekommen würde? Was für ein Gefühl war es wohl, wenn die Familie endlich wieder vereint war?
„Komm Cate, wir gehen wieder rein", meinte Harry und zog mich sanft Richtung Haus. „Es wird kalt."
Stumm folgte ich ihm zurück ins Haus, zog dort meinen Mantel, meine Stiefel, Mütze, Schal und Handschuhe aus und räumte die Sachen in die Schränke.
„Willst du ein paar Kekse essen?", erkundigte sich Harry. „Und vielleicht etwas Kakao trinken?"
Obwohl ich total gerne Kakao trank und wusste, dass wir noch richtig viele leckere Weihnachtskekse da hatten, schüttelte ich den Kopf. Zum ersten Mal seit langem hatte ich absolut keinen Hunger und auch keine Lust auf Kekse und Kakao.
Ich schüttelte den Kopf.
Besorgt sah Harry mich an. „Was willst du dann machen?"
Eine gute Frage. Am liebsten hätte ich die drei Jungs zurück geholt und sie alle fest umarmt und ihnen gesagt, dass ich sie ganz, ganz, ganz dolle lieb hatte. Leider ging das ja nicht... Aber Harry war ja noch da.
Fragend blickte ich zu ihm hoch. „Können wir kuscheln?", fragte ich leise.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Aber gerne."
Er hob mich hoch und trug mich ins Wohnzimmer. Dort legte er mich auf das Sofa, holte eine warme Decke und legte sich neben mich. Ich kuschelte mich an ihn, er breitete die Decke über uns aus und legte seinem Arm um mich.
„Ich hab dich lieb, Harry", flüsterte ich. „Ich hab dich ganz, ganz dolle lieb!"
„Ich dich auf", murmelte er in mein Haar. „Genauso wie die anderen Jungs. Wir haben dich alle ganz dolle lieb und wir sind so froh, dass wir dich damals gefunden haben!"
Zwei Stunden später wurden wir von Liam geweckt, der gerade von seinem Date mit Dani zurück kam. Die beiden hatten sich wieder vertragen und waren jetzt wieder ein Paar. Deshalb war Liam auch noch einen Tag da geblieben und würde erst morgen oder übermorgen nach Hause fahren.
Eigentlich hatten Harry und ich ja gar nicht vor, einzuschlafen. Eigentlich war ich ja auch viel zu alt für Mittagsschlaf! Aber es war schön gewesen, mal wieder bei einem der Jungs zu schlafen. Ob ich das wohl auch heute Nacht machen konnte? So wie in meinen ersten Nächten hier?
Ja, eigentlich war ich schon groß, aber... Es war einfach so ein schönes Gefühl.
„Na, da hat wohl jemand heute Nacht nicht genug geschlafen", lachte Liam. „Müssen wir wohl eher ins Bett gehen?"
„Also du bestimmt", murmelte Harry und strich sich verschlafen eine Strähne aus dem Gesicht. „Wenn ich mich richtig erinnere bist du gestern als letztes nach Hause gekommen... Wenn es denn gestern war!"
Liam antwortete nicht, sondern grinste nur. „Ich habe Kekse mitgebracht", sagte er dann. „Was haltet ihr davon, wenn ich Kakao und Kaffee mache und wir die jetzt gemeinsam aufessen?"
„Was hältst du davon, dass du den Kaffee und den Kakao machst und dass dann alles hier her bringst und wir hier im Wohnzimmer essen und einen Film gucken?", schlug Harry vor.
„Das klingt gut", murmelte ich und kuschelte mich an Harry. Jetzt hatte ich wieder Hunger und Lust auf Kekse und Kakao. Und wenn ich sogar liegen bleiben dürfte...
„Also wenn ihr das beide wollt...", meinte Liam und verschwand in der Küche. Ich suchte in der Zeit einen Film aus und zwar einen Barbie-Weihnachtsfilm. Die Jungs mochten Barbie nicht so sehr, weil alles so rosa war, aber der Film war trotzdem so schön!
Harry hatte den Film in den DVD-Player gelegt und gestartet, da kam Liam mit einem großen Tablett, auf dem drei Tassen und ein Teller mit Keksen stand, wieder.
Schnell stand ich auf und stibitzte einen Keks. Liam sah mich empört an und stemmte seine Arme in die Hüfte, aber ich grinste ihn nur frech an. Ich wusste doch, dass er nicht böse auf mich war, sonst hätte ich das nicht gemacht. Aber ich hatte ja nichts Schlimmes gemacht und die Kekse waren ja zum Essen da.
Mittlerweile begann die blöde Werbung, die immer vor den Filmen kam und Harry, Liam und ich kuschelten uns mit den Keksen und dem Zutrinken auf das Sofa. Ich saß zwischen den beiden Jungs und es war richtig gemütlich!
Zwar vermisste ich die anderen Drei jetzt schon ganz dolle, aber hier so zu sitzen war wirklich schön. Die Kekse und der Kakao waren auch lecker und der Film richtig dolle schön!
Gerade fühlte ich mich richtig wohl!
*****Speisesaal in Cates Schule, Montag, 17. Dezember. 2012, Mittag*****
„Was wünscht ihr euch eigentlich zu Weihnachten?" Fragend sah Millie von ihrer Gemüsesuppe auf.
„Also ich habe mir zwei neue Spiele für meinen Nintendo, einen Schlitten für meine Puppe, Puppenklamotten und viele Bücher gewünscht", antwortete Sarah.
„Ich hab mir auch ganz viele Bücher gewünscht", meinte Judith. „Aber ich denke nicht, dass ich alle bekomme... Es waren nämlich ganz schön viele. Und dann hab ich mir noch ein paar Sachen zum Basteln gewünscht. Und einen Anzug fürs Tanzen."
„Ich habe mir eigentlich keine Bücher gewünscht", erzählte Millie. „Ich guck lieber Filme an, als zu lesen. Lesen ist viel anstrengender und gar nicht so spannend..."
„Gar nicht wahr!", beschwerte sich Sarah. „Ich hab letztens eine total spannende Geschichte zusammen mit meiner Mama gelesen."
„Ja, aber alleine geht das noch nicht so gut... Naja, auf jeden Fall hab ich mir noch einen neuen Badeanzug und eine Schwimmbrille gewünscht. Und zusammen mit meinem Bruder eine Tischtennisplatte."
„Cool." Judith nickte beeindruckt. „Und was wünschst du dir, Cate?"
„Ich?" Verunsichert sah ich sie an. Bis jetzt hatte ich da noch gar nicht daran gedacht. Ich hatte die ganze Zeit nur die Aufführung im Kopf und musste mir überlegen, bei wem ich die Ferien verbringen würde. Das es Weihnachten ja sowas wie Geschenke gab, hatte ich vollkommen vergessen.
Das war echt komisch. Für viele Kinder waren die Geschenke ja das wichtige. Ich hatte in den letzten Jahren zwar keine bekommen, aber ich hatte mir immer welche gewünscht. Aber dieses Jahr hatte ich das wirklich total vergessen.
Halt, nein! Vor ein paar Wochen hatten wir doch im Hort einen Wunschzettel gemalt. Da habe ich mir doch ein paar Sachen gewünscht. Aber seit dem hatte ich nicht mehr daran gedacht.
„Also... Naja... Ich weiß nicht..." Verlegen rührte ich meine Suppe um.
„Wie du weißt es nicht?" Meine Freundinnen waren verwirrt. „Du musst doch wissen, was du dir wünschst!"
Angestrengt überlegte ich. Was wünschte ich mir? Und was hatte ich damals auf den Zettel geschrieben. „Ich wünsche mir am meisten, dass mein Papa wieder gesund wird", antwortete ich langsam. „Und dann... vielleicht was zum Lesen, was von Playmobil oder etwas für meine Puppe."
Aber wenn ich nichts bekommen würde, war das auch nicht so schlimm. Das sagte ich jedoch nicht, denn ich hatte das Gefühl, dass die anderen drei meine Antwort schon so komisch fanden. Und sicherlich war das auch so.
Die Jungs hatten schon soo viel für mich gemacht, da durfte ich mir doch nicht mehr viel wünschen. Ich hatte doch jetzt schon so viel! Darum hatte ich ihnen den Wunschzettel, der, glaube ich, doch ganz schön lang war, auch nicht gegeben.
Wobei... Ein paar neue Bücher oder ein schöner Film... Oder diese tolle Playmobilkutsche... Das wäre schon cool!
Wenn ich aber nichts bekomme, ist das aber nicht so schlimm...
Aber eigentlich wäre es total schön, endlich mal wieder was zu Weihnachten zu bekommen.
*****Cates Schule, London, Mittwoch, 19. Dezember. 2012, Mittag*****
„Nun dann, ihr Lieben. Ich sehe schon, ihr könnte alle kaum noch still sitzen. Ich will euch auch nicht mehr länger warten lassen, nur noch eines: Ich wünsche euch wunderschöne Ferien, ein tolles Weihnachtsfest, einen fleißigen Santa Claus und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Und jetzt dürft ihr gehen!"
Frau Allington lächelte uns noch einmal zu, dann sprangen wir alle gleichzeitig von unseren Stühlen auf und packten uns alle durcheinander unterhalten unsere Sachen ein.
Endlich waren Ferien! Versteht mich nicht falsch, ich ging immer noch gerne zur Schule, es machte mir auch immer noch großen Spaß, auch wenn das komisch kling. Ich mochte halt meine Freundinnen, ich mochte die Lehrer und Erzieher im Hort, ich hatte immer viel Spaß bei den AGs und auch in den meisten Unterrichtsstunden.
Aber die letzte Zeit war auch ganz schön anstrengend gewesen. Wir hatten schließlich ganz viel für das Theaterstück geprobt und dann war ich ja auch noch krank gewesen und musste alles nachholen.
Zum Glück war die Aufführung richtig gut geworden, obwohl die letzte Probe total mies gelaufen ist. Aber bei der richtigen Aufführung ist zum Glück alles gut gegangen und das Publikum hat ganz dolle applaudiert. Die Jungs und ihre Freundinnen haben mir dann hinterher auch gesagt, dass sie es richtig schön fanden und die Jungs waren, glaube ich, total stolz auf mich.
Ich war fertig mit den Sachen einpacken und verließ zusammen mit meinen drei Freundinnen die Schule.
„Also ich fahr Weihnachten zu Oma und Opa", erzählte Sarah. „Da kommt dann auch noch meine zwei Tanten und zwei Onkels mit ihren Kindern. Die eine Tante hat zwei kleine Kinder, ein Jungen, der ist drei und ein kleines Mädchen. Sie wird im März ein Jahr alt und ist total niedlich. Die andere Tante hat ein Mädchen, Lilly, die ist zwei Jahre älter als ich, aber total nett. Ihr großer Bruder Tom ist leider nicht so nett. Er ist schon 14 und manchmal ziemlich fies. Aber Oma passt immer auf, dass er uns nicht ärgert. Und ich freu mich so sehr sie alle wieder zu sehen!"
„Wir besuchen Oma und Opa zu Weihnachten auch", meinte Judith. „Aber weil sie schon so alt sind, fahren wir zu ihnen ins Altersheim und feiern dann dort. Also sind wir dann am 24. nur zu dritt. Aber das ist nicht schlimm, denn es ist trotzdem immer sehr schön."
„Wir feiern Weihnachten auch nur mit der Familie", berichtete Millie. „Die letzten Jahre haben wir uns auch immer bei Oma und Opa getroffen und dann kam die ganze Familie, aber das wird Mama zu viel. Wir feiern Weihnachten also alleine, aber in den Ferien besuchen wir die anderen Leute aus der Familie mal oder sie besuchen uns. Dann kriegen wir auch die Geschenke."
„Und du, Cate? Wie feierst du Weihnachten?" Neugierig sahen mich die anderen drei Mädchen an. „Feiert ihr alle zusammen?"
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Die Jungs haben doch auch ihre Familien und die wollen sie doch auch mal besuchen. Ich fahr mit zu Harry und feier dort Weihnachten. Seine Schwester kommt auch. Und Silvester feier ich dann mit allen Jungs Zuhause."
Inzwischen hatten wir uns alle angezogen und waren aus dem Schulhaus raus gegangen. Der Schulhof war total voll und vor der Schule standen total viele Autos. Neben dem Eingang stand auch Judiths Schwester und wartete auf sie.
Zum Abschied umarmten wir uns alle und wünschten uns schöne Ferien. Sarah und Millie und Millies Bruder wurden beide von Millies Mutter abgeholt, weil Sarahs Eltern beide noch arbeiteten. Ich lief inzwischen zu Harrys Auto, das ein wenig abseits stand. Weil wir ja nur zu Zweit waren, durfte ich vorne sitzen.
Ich öffnete zuerst die hintere Tür und stellte meinen Ranzen rein. Dann lief ich nach vorne und setzte mich auf meinen Platz.
„Hallo Harry", begrüßte ich ihn, gab ihm einen Kuss auf die Wange, zog meine Jacke aus und schnallte mich an.
„Hallo Maus", meinte er. „Wie war dein Schultag?"
„Schöön!", antwortete ich lächelnd.
„Das ist ja schön", meinte er lachend. „Was habt ihr denn gemacht?"
„Also zuerst haben wir im Morgenkreis ein paar Weihnachtslieder gesungen", begann ich zu erzählen. „Dann hat Frau Allington die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Aber die kannte ich ja schon, wegen dem Theaterstück. Danach haben wir ein Bild dazu gemalt und wieder Musik angehört. In der Pause haben Sam und Julia Kekse ausgeteilt, die sie für uns alle gebacken haben. Und dann haben wir noch Weihnachtsrätsel gelöst. Das war total lustig. Und ich habe mit Judith sogar ein richtig schweres geschafft!"
„Wow, das ist ja richtig toll", meinte Harry beeindruckt. „Klasse!"
Stolz lächelte ich.
„Und dann?"
„Dann war die Schule schon vorbei." Ich kicherte. „Wir hatten heute doch nur vier Stunden!"
„Das lohnt sich doch gar nicht in die Schule zu gehen!" Harry sah empört aus, aber musste auch lachen. Ich glaube, er schauspielerte bloß. „Und was hast du den ganzen Tag gemacht?"
„Och... Nichts besonders Spannendes", meinte er. „Ich habe das Haus aufgeräumt, meine Sachen gepackt und war einkaufen."
„Was hast du denn eingekauft?", wollte ich wissen.
Er lächelte nur geheimnisvoll. „Tja.. So viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit..."
Ich verdrehte die Augen. Pffff... Das war bestimmt wieder sowas wie mit den Überraschungen...
Mmh... Wenn ich davon nichts wissen durfte... Vielleicht hatte er ja eine Überraschung für mich? Ob... Ob er wohl ein Geschenk für mich gekauft hatte? Vielleicht? Oh, ich hoffte es so sehr! Aber wenn nicht, war es auch nicht schlimm...
Naja... Eigentlich schon. Wenn ich dann nach den Ferien die einzige war, die nichts bekommen hatte...
Zum Glück legte Harry dann ein spannendes und lustiges Hörspiel von einer kleinen Hexe ein und ich vergaß die Geschenke ganz schnell wieder.
Weil ich ja heute nicht in der Schule gegessen hatte und deshalb ganz hungrig war (und Harry auch), hielten wir unterwegs bei McDonalds. Ich hatte noch nicht oft bei McDonalds gegessen. Früher mit meinen Eltern nie, da war ich ja noch zu klein. Und seit ich bei den Jungs war vielleicht drei bis fünf Mal.
Das Schöne an dem McDonalds-Essen war, dass man immer ein Spielzeug dazu bekam. Jedenfalls wenn man ein Kind war. Harry bestellte für mich Chicken McNuggets, eine Tüte Pommes und Sprite. Das sah zwar aus wie Sprudel-Wasser, schmeckte aber viel besser, nämlich nach Zitrone und sehr süß! Dazu durfte ich mir ein kleines, niedliches, buntes Plastik-Tierchen aussuchen.
Harry hatte sich ein Brötchen mit einem Stück Fleisch und Salat und Gemüse bestellt. Ich glaube, das Ding hieß Hamburger. Dazu hatte er auch eine süße Flüssigkeit, die sich Cola nannte. Sie war ähnlich süß wie meine Sprite, aber braun und schmeckte ein bisschen anders. Nicht schlecht, aber ich fand meine Sprite besser.
Wegen den Papps wollte Harry nicht in dem McDonalds Essen, sondern bestellte das Essen zum Mitnehmen. Das fand ich ziemlich schade, denn es gab dort eine coole Rutsche draußen. Aber es war ja eh Winter und kalt und nass, also hätte ich wahrscheinlich eh nicht rutschen können.
Nach ca. dreieinhalb Stunden Autofahrt kamen wir an einem Schild vorbei, auf dem „Holmes Chapel" stand. So hieß doch der Ort, wo Harry herkam, oder?
„Du, Harry? Sind wir jetzt endlich da?", fragte ich.
„Gleich", antwortete er. „Noch ein paar Straßen."
Neugierig sah ich aus dem Fenster. Hier hatte Harry also früher gewohnt. Ob er wohl früher durch diese Straßen gelaufen war, wenn er zu Schule musste? Wo war seine Schule überhaupt? Konnte er überhaupt laufen oder haben ihn seine Eltern gefahren? Oder ist er mit dem Bus gefahren?
Es waren ziemlich komische Fragen, die plötzlich durch meinen Kopf schwirrten, aber ich begann mir zum ersten Mal Gedanken über das Leben der Jungs zu machen. Das Leben, bevor ich sie kennengelernt hatte. Das Leben, bevor sie berühmt geworden waren.
Sie waren ja sowas wie meine Eltern. Und es ist doch normal, dass die Kinder wissen wollen, wie ihre Eltern als Kinder waren und was sie früher gemacht haben, oder? Ich weiß sogar noch, dass Mama mir manchmal aus ihrer Kindheit erzählt hatte. Sie hatte keine Geschwister, aber einen Hund, der Georg hieß. Ich durfte leider noch nie ein Haustier haben.
Plötzlich wurde das Auto langsamer. Wir waren gerade in einer Straße angekommen, in der ganz viele braun-weiße Häuser standen. Und vor so einem Haus hielt Harry jetzt.
„So Cate, wir sind da", sagte er. „Hier habe ich früher gewohnt."
Schnell schnallte ich mich ab und stieg aus. Neugierig sah ich mich um. Das Haus war, wie ich ja schon gesagt habe, braun-weiß. Unten waren nämlich braune Steine und oben war es weiß angemalt. Es hatte ein braunes Dach und weiße Fensterrahmen. Vor dem Haus standen ein großer Nadelbaum, der mit roten Kugeln und einer Lichterkette geschmückt war und zwei weitere Autos, die aber nicht ganz so cool aussahen wie Harrys.
„Hinten ist noch ein Garten", meinte Harry, der ebenfalls ausgestiegen war und jetzt die Koffer aus dem Auto holte.
„Es ist schön hier", flüsterte ich. Das Haus sah aus wie ein Zuhause, überall hing Weihnachtsdeko und hinter den Fenstern brannte Licht und ich konnte Personen sehen. Wenn ich da an mein altes „Zuhause" dachte... Warum durfte ich nicht mit meiner Familie in so einem schönen Haus wohnen? Warum durfte ich nicht mit meinen Eltern unser Haus schmücken? Warum war meine Mutter tot und mein Vater so böse zu mir gewesen? Warum musste ich erst die Jungs bestehlen, um zu erfahren, was Zuhause wirklich bedeutete?
„Hey Süße, willst du schon mal klingeln?" Harrys Stimme riss mich aus meinen traurigen Gedanken. Er sah mich besorgt an, bestimmt hatte er bemerkt, dass ich an etwas total Doofes dachte. Hoffentlich machte er sich keine Sorgen. Er freute sich schließlich auf seine Familie und das wollte ich mit meiner doofen Vergangenheit nicht verderben!
Schnell nickte ich und lief zur Tür. Doch bevor ich überhaupt nach der Klingel suchen konnte, wurde die Tür schon geöffnet.
„Da seid ihr ja endlich!" Anne stand im Türrahmen und sah uns leicht vorwurfsvoll an.
„Tut mir leid, Mum", entschuldigte sich Harry. „Wir waren noch bei McDonalds Mittagessen und der Verkehr... Du kennst das doch!"
„Ist schon gut", antwortete sie. „Es ist schön, dass ihr da seid!" Sie reichte mir die Hand und strich mir einmal übers Haar. „Hallo Cate, schön das du da bist!" Dann umarmte sie Harry. Und zwar ganz lange.
Wie lange die beiden sich nicht gesehen hatten? Zuletzt war Anne doch zu meinem Schulanfang bei uns gewesen, dass war... September, Oktober, November, Dezember... 4 Monate!!! Das war total lange! Wenn ich die Jungs so lange nicht sehen würde...
„Hallo Cate!" Erneut wurde ich von einer männlichen Stimme aus dem Gedanken gerissen. Harrys Vater, nein, Stiefvater. Glaub ich jedenfalls. Ich hatte nicht noch mal nach gefragt, weil ich nicht wollte, dass Harry traurig wurde. „Schön dich wiederzusehen. Komm doch rein."
„Hallo", murmelte ich schüchtern, betrat das Haus und guckte mich neugierig um. Hier sah es total gemütlich aus, überall hingen, lagen oder standen Sachen herum. Viele würden sagen, es wäre cha-otisch (so hat Zayn jedenfalls letztens mein Zimmer bezeichnet), aber mir gefiel es. An der Wand hingen viele verschiedene Jacken und einige Fotos. Ich glaube, da war Harry drauf, als er noch kleiner war. Er sah auf manchen ganz schön anders aus, aber wer sollte es denn sonst sein?
„Cate!" Eine junge Frau kam auf mich zu gerannt und bevor ich irgendwas sagen oder machen konnte, hatte sie mich auf den Arm genommen und mich einmal im Kreis herum gewirbelt. „Es ist so schön, dass wir uns mal wiedersehen. Ich habe Harry schon so oft gesagt, er soll mal mit dir vorbei kommen, aber der werte Herr hat ja ständig zu tun!" Sie boxte Harry, der neben ihr stand, gegen den Arm.
„Verzeih mir, dass ich meine Arbeit mache." Harry streckte ihr die Zunge raus. Komisch, wenn ich das mache, meckert er immer. Warum darf er das?
Und Gemma machte es ihm sogar nach! „Naja, dafür feiern wir ja jetzt Weihnachten zusammen." Sie hielt mich mittlerweile ganz normal auf den Arm und grinste mich an. „Das wird richtig schön. Wir gucken uns Weihnachtsfilme zusammen an, schmücken den Baum, helfen Mama beim Essen, basteln einen Socken, damit Santa Claus deine Geschenke reinpacken kann..."
„Gemma, Cate ist siebeneinhalb!", unterbrach Harry sie. „Sie glaubt nicht mehr an Santa Claus!"
„Na und?" Gemma streckte ihrem Bruder schon wieder die Zunge heraus. „Geschenke gibt es trotzdem, schließlich ist sie ein braves Mädchen, ganz anders als du! Und deshalb werden wir morgen trotzdem einen Socken basteln!"
Sie stellte mich wieder auf den Fußboden, nahm meine Hand und zog mich zur Treppe. „Komm, ich zeig dir jetzt mal mein Zimmer und Harrys Zimmer und unser Gästezimmer und dann darfst du dir aussuchen, wo du die nächsten Tage schlafen willst!"
Eigentlich hatte ich ja vor, so oft hochzuladen, dass die Geschichte nach den Ferien abgeschlossen ist. Momentan fehlt mir aber einfach die Lust zum Weiterschreiben, darum habe ich keine Ahnung, wann das nächste Kapitel kommt.
Es kann sein, dass die Kapitel in Zukunft kürzer werden und unregelmäßiger (evtl. auch im positiven Sinne) kommen. Aber ich werde zumindest versuchen, sie zu Ende zu schreiben.
Ich hoffe, ihr bleibt mir trotzdem weiterhin treu!
All denjenigen, die schon Ferien haben, wünsche ich eine wundervolle Zeit und alle, die noch zur Schule müssen: Ihr schafft das, Leute!!!!
GLG, Tari
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Stole our Hearts ✔
Fanfiction[...] Plötzlich fragte mich jedoch Harry: „Sag mal, Lou, hat das Mädchen gerade in deine Tasche gegriffen?" Verwirrt schreckte ich hoch. Hä, welches Mädchen? Geistesgegenwärtig griff ich in meine Tasche. Scheiße! „Die Kleine hat mir mein Portemonnai...