Kapitel 3.1

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~Kristina Nowak~  

„Komm schon Ally! Ich behalte es auch für mich, dass du es mir verraten hast!“ bettelte ich sie an. Erst lachte sie nur. Dann rief sie „Keine Chance!“ „Ally! Das ist nicht lustig! Ich habe keine Ahnung, wo du mich hinführst und die Augenbinde ist viel zu eng!“ meckerte ich. “Och jetzt warte doch mal! Wir sind ja gleich da.“ sagte sie mir. Ich hörte ein leises Murmeln von Alyson „Wir sind gleich da. Mach alles bereit.“ Das verwirrte mich nur noch mehr. „Mit wem redest du?“ fragte ich sie. Als Antwort kam nur ein „Pscht“. Ich hörte eine Tür, die sich öffnete und gleich hinter uns wieder schloss.

Endlich wurde mir die Augenbinde abgenommen. Trotzdem sah ich nichts. Es war, als blicke ich in ein schwarzes Loch. Alyson rief „Jetzt!“ Das Licht ging an und ich hörte, wie mehrere Menschen „Überraschung!“ riefen. Ich blinzelte in das helle Licht und versuchte irgendwelche Gesichter auszumachen.

Nach einigen Sekunden, als ich mich an das Licht gewöhnte, sah ich meine besten Freundinnen Alyson, Elizabeth und Jessica. Dahinter standen mein Vater und mein großer Bruder. Moment mal…. Mein Bruder? Er wohnt doch mit seiner Freundin in Paris! Ich lief zu ihm und nahm ihn ganz feste in den Arm. „Lucas was machst du denn hier? Wieso bist du nicht bei Marie in Paris? Ich habe dich so vermisst!“ begrüßte ich ihn. Er antwortete „ Ich habe dich auch vermisst Kleine. Natürlich komme ich, wenn meine kleine Schwester Geburtstag hat! Als deine Freundin Alyson mir von der Überraschungsparty erzählt hat, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht. Allerdings muss ich Montag wieder zurück. Ich kann Marie und Emma nicht so lange alleine lassen.“ Ein breites, verliebtes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. „Lucas? Wer ist Emma? Fragte ich ihn, verwirrt darüber, dass er einen zweiten Namen erwähnt hatte. Er erwiderte „Emma ist Maries und meine Tochter. Sie ist jetzt acht Monate alt.“ Ich drückte ihn wieder fest an mich und gratulierte ihm zu seiner Tochter.

Alyson kam mit einer Torte zurück. Hoppla! Ich habe gar nicht gemerkt, wie sie weggegangen ist. „Ally die sieht ja toll aus!“ freute ich mich. Ein erleichtertes Lächeln schaffte sich Platz auf ihrem Gesicht. „Ich habe sie gestern extra noch für dich gebacken. Schließlich habe ich erst Donnerstag erfahren, dass du heute Geburtstag hast.“ antwortete sie mir. Jessy meldete sich auch wieder zu Wort „Und jetzt lassen wir es richtig krachen!“ Sie lief zur Musikanlage und drehte voll auf.

Mein Vater verschwand schnell wieder. Auch Lucas verabschiedete sich nach einigen Stunden wieder. Die Torte war schon halb verputzt und das Bier leerte sich auch immer mehr. Ich hörte ein Handy klingeln. Schnell lief ich zu meiner Tasche und fischte mein Handy heraus. Doch es war nicht mein Handy gewesen, welches geklingelt hatte. Also eilte ich zurück zu den Mädels. Ich sah, wie Alyson mit ihrem Handy am Ohr nach draußen lief.

„Wie lange müssen wir noch tanzen? Ich bin so kaputt.“ meldete auch Lizzy sich mal zu Wort. Alyson kam gerade zurück und beantwortete die Frage sofort „Ich bin ganz ehrlich auch am Ende. Das Jugendzentrum ist ja die ganze Nacht gemietet. Also können wir hier auch schlafen.“ „Ihr habt das Jugendzentrum extra für mich gemietet?“ fragte ich überrascht. Lizzy antwortete „Das war Allys Idee! Außerdem haben wir nur für diesen Raum und die angrenzende Toilette bezahlt. Halb so wild.“ Ich lächelte Ally voller Dankbarkeit an. Das ist wirklich klasse von ihr. Wir kennen uns gerade erst eine halbe Woche und dann organisiert sie so etwas Tolles. „Also auf zu den Toiletten! Wir machen uns fertig. Kris, dein Vater hat deine Sachen mitgebracht. Die müssten unter den Waschbecken liegen!“ rief Alyson.

Also machten wir uns fertig. Anschließend kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke ein.

Shadowland - Wenn Träume wahr werden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt