Kapitel 13.3

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„Sie rettet dich und so dankst du ihr dafür?“ meckerte Shawn. „Sie wollte nicht gerettet werden! Sie hätte mich nicht weg glitzern müssen. Und selbst, wenn Indra mich zerfleischt hätte. Das wäre mir doch egal! Dann wäre das nun mal so!“ schrie ich zurück.

„Es ist gut jetzt!“ rief Kyle, um unser Gestreite zu unterbrechen. “Jessy hat große Fortschritte gemacht. Das ist das, was zählt. Sie beherrscht ihre Lichtkugel soweit, sie kann sich zwischen den Welten transportieren. Jetzt fehlt nur noch das Spiel mit der Zeit und der direkte Angriff. Dann haben wir das wichtigste zusammen.“ lobte er. „Siehst du, er sieht auch mein Talent, nicht nur meine Fehler.“ sagte ich Shawn stolz. Als Antwort streckte er die Zunge heraus. „Dann wollen wir mal mit dem Spiel der Zeit anfangen. Das ist noch einfacher als jemanden zu attackieren.“ schlug Kyle vor. „Entschuldigt. Jessy wird wieder in der Menschenwelt gebraucht. Ihre Mutter und ein junger Herr warten auf sie.“ beendete Shawn. „Und das will ich auch noch lernen.“ bemerkte ich. „Was?“ fragten Shawn und Kyle gleichermaßen verwirrt. „Ich will spüren, wann ich aufwachen muss.“ erklärte ich. „Mit der Zeit bekommst du davon ein Gefühl. Und jetzt verschwinde, bevor sie denken du bist tot.“ sagte Shawn. „Bis bald.“ verabschiedete ich mich, bevor sich noch die Nebelwolke um mich legen konnte.

„Da ist aber jemand müde.“ hörte ich die Stimme meiner Mutter, als ich wieder in die Menschenwelt kam. „Es war ja auch ein anstrengender Tag.“ verteidigte mich eine Stimme aus dem Türrahmen. Seba. Wem sonst könnte diese Stimme gehören? „Entschuldige Mama. Ich kann einfach nicht mehr.“ „Ich hole dir ein Glas Wasser und was zu Essen. Du brauchst irgendetwas im Magen.“ Mit diesen Worten verschwand sie aus meinem Zimmer, vermutlich in die Küche. Seba kam näher und setzte sich auf die Bettkante. „Danke, dass du da bist.“ „Das ist doch selbstverständlich.“ grinste er „Aber ewig bleiben kann ich auch nicht.“ „Nur noch ein Weilchen ja?“ bat ich ihn. Er nickte. Seine Hand ergriff meine und führte sie zu seinem Mund, wo er mir einen Kuss gab. Gerade noch rechtzeitig, bevor meine Mutter uns so sehen konnte, ließ er meine Hand wieder los und stand auf. „Ich konnte auf die schnelle nichts kochen, also habe ich eine Pizza bestellt.“ verkündete meine Mutter. Mein Glas Wasser bekam ich trotzdem. „Soll ich dich noch vom Unterricht befreien? So kannst du unmöglich in die Schule gehen.“ „Nein Mama. Ist schon gut. Danke.“ Seba meldete sich auch mal wieder zu Wort „Ich muss dann auch mal wieder heim. Jessica, sie wissen, wo sie mich finden, wenn sie Hilfe brauchen, ja?“ „Ja. Im Englischraum und in den Pausen im Lehrerzimmer. Vielen Dank Herr Smith.“ „Bis morgen dann. Vielen Dank für den Kaffee Frau Kennedy.“ verabschiedete er sich und verschwand aus meinem Zimmer, aus unserem Haus.

Nach einem langen Gespräch mit meiner Mutter konnte ich endlich schlafen. Ich wollte nicht in die Schule. Ich konnte nicht. Aber ich musste, um meiner Mutter zu beweisen, dass ich mit der Situation klar komme und keinen Psychiater brauchte.

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