Shadowland - Wenn Träume wahr werden

Kapitel 11.1

 ~Jessica Kennedy~

In meine warme Bettdecke gekuschelt schlief ich nun endlich ein. Insgeheim hoffte ich darauf Shawn wieder zu sehen. Ich wusste nicht genau wieso. In seiner Werwolfgestalt jagte er mir eine riesen Angst ein. Aber schließlich konnte er mir helfen. Und er sagte, er würde wiederkommen.

„Da bist du ja endlich! Ich habe gewartet.“ erklärte ich ihm genervt. „Entschuldige. Du warst in der letzten Zeit nicht erreichbar. Ich kann nicht aus dem Shadowland weg. Es herrscht gerade ein riesen großes Chaos. Die Vampire attackieren die Werwölfe, die Hexen die Feen, die Dämonen die Engel, die Gestaltwandler sind gerade auch hinter uns Werwölfen her und wir Werwölfe sollten eigentlich die Feen jagen.“ „Das klingt, als hättest du jede Menge zu tun.“ „Das ist nicht gerade lustig. Dieser Krieg verändert alle. Einige sind kaum wieder zu erkennen. Aus uns werden Monster gemacht.“ erklärte Shawn panisch. „Komm los. Du musst lernen, mit deinen Kräften umzugehen.“ fügte er noch hinzu. Mit einem Satz sprang ich aus meinem Bett. „Wo gehen wir hin?“ fragte ich ihn. „Zu mir nach Hause.“ „Ins Shadowland?“ Mit einem Nicken legte er eine Nebelwolke um uns herum.

So schnell diese Wolke gekommen war, war sie auch wieder verschwunden. Ich sah mich um. Das hier war nun wirklich nicht mehr mein Zimmer. Meine jetzige Umgebung ähnelte einer Höhle. Unter der Erde. Fackeln zierten die Wände und ließen unheimliche Schatten an den Wänden tanzen. Kaum ein Möbelstück war zu sehen. „Hier wohnst du?“ fragte ich. Doch ich bekam keine Antwort. „Shawn? Wo bist du?“ Ein schauriges Geräusch kam aus der hinteren Ecke. Die Ecke, die der Lichtschein nicht mehr erreichte. „Shawn? Bist du das? Das ist nicht lustig!“ Das Geräusch wurde lauter.

Ich wollte umkehren, in die andere Richtung laufen. Doch ich fand hier keinen Ausgang. Also musste ich wohl doch nachsehen. Ich nahm eine Fackel in die Hand und bewegte mich vorsichtig in die Richtung, aus der dieses abscheuliche Geräusch kam. Wenige Meter, bevor ich die Ecke erreichte, hörte dieses Geräusch auf. „Hallo? Ich tue dir nichts. Versprochen.“ versuchte ich das Wesen anzulocken.

Eine buckelige Gestalt mit spitzen Eckzähnen schoss hervor. Ich schrie. Doch kurz bevor die Gestalt mit mir zusammen stieß, blieb sie stehen. Ich konnte die Gestalt genau betrachten. „Du bist ein Vampir oder?“ fragte ich.

„Lektion Nummer eins: frage ein Wesen niemals, was es ist. Das gibt ihnen das Wissen, dass du noch lernst. So hört die Jagd auf dich sicherlich niemals auf.“ hörte ich Shawns Stimme aus der dunklen Ecke „Danke Lucas für die Hilfe, du darfst jetzt wieder gehen.“

Sobald dieser Lucas verschwand wand ich mich an Shawn „Spinnst du, mir so eine Angst einzujagen? Wer weiß was mir hätte passieren können!“ „Lucas hätte dir nie was getan. Und sollte dir so etwas mal in Echt passieren, dann solltest du die Lichtkugel beherrschen. Das werden Kyle und ich dir als erstes beibringen.“ „Und wer zum Henker ist Kyle jetzt?“ Als Antwort kam eine weitere Gestalt aus der dunklen Ecke herbei. „ICH bin Kyle. Ich bin einer der mächtigsten Hexenmeister von ganz Shadowland.“ verkündete er. „Und überhaupt nicht eingebildet.“ fügte ich mehr für mich, als für ihn hinzu. Trotzdem schien er es gehört zu haben, denn er warf mir einen vernichtenden Blick zu. „Ich werde ihr nicht helfen, wenn sie weiter so zickig ist Shawn. Ich kann diese Art von Hexen nicht leiden.“ sagte er an Shawn gewandt. „Naja, wo sie Recht hat, hat sie Recht.“ verteidigte er mich. „Entschuldige Kyle. Ich brauche wirklich deine Hilfe.“ versuchte ich es wieder gut zu machen. „Schön. Noch solch eine Bemerkung und ich werde verschwinden.“ gab Kyle nach.

„Also, du musst die Lichtkugel sehen und fühlen, um sie herauf beschwören zu können.“ erklärte er. Verwirrt sah ich ihn an. „Wie meinst du das?“ fragte ich. „Shawn du hast mir gar nicht gesagt, dass sie noch so wenig weiß.“ „Entschuldige, aber sonst hättest du ihr niemals geholfen. So gut kenne ich dich bereits.“ „Heeeeey! Jungs ich bin auch noch daa!“ machte ich mich bemerkbar.