Kapitel 10.2

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Dadurch, dass ich so in meine Gedanken versunken war, merkte ich gar nicht, wie weit wir schon gekommen waren. Bis zu dem Moment, in dem Alyson die Stille unterbrach „Ist das da drüben nicht dein Freund? Äääähm… Marco, richtig?“ Marco! Er würde mich sicherlich nicht im Stich lassen! Niemals! Ungeachtet meiner Verletzung lief ich los in seine Richtung. Er sah mich auch schon von weitem. Marco nahm mich hoch und wirbelte mich ein paarmal im Kreis. „Maarcooo! Ich habe dich so vermisst!“ gestand ich. „Jessy also wirklich! Was machst du für Sachen?!“ „Och Marco, nicht auch noch du. Meine Mutter redet auch schon  die ganze Zeit so mit mir.“ beschwerte ich mich. „Na schön. Ich habe mir einfach Sorgen gemacht. Und deine Mutter sicherlich auch.“ verteidigte er sich.

„Marco, du kennst sicher noch Alyson oder?“ Er nickte. „Sie war die ganze Zeit bei mir und hat mich versorgt. Ich war in guten Händen. Also, alles in Ordnung, okay?“ Er nickte. Den Blick in Richtung Alysons. „Na dann vielen Dank, dass du meine Kleine so gut versorgt hast Alyson.“ sagte er an Ally gewandt. „Natürlich. Immer wieder gerne.“ antwortete sie ihm. „Hey! Ich bin nicht klein, ja?“ bemerkte ich. Das brachte beide zum Lachen. „Doch das bist du. Du bist um die 10 Centimeter kleiner als ich. Und locker auch 15 Centimeter kleiner als Marco. Also bist du sehr wohl klein.“ erklärte Ally ihre Sichtweise. „Pfff….. Wenn ihr meint.“

Sie brachen nun endgültig in Gelächter aus. Na gut, das war ja schon irgendwie so. Aber ich verstehe nicht, was daran jetzt so lustig ist. Trotzdem war Marcos Lachen so ansteckend, dass auch ich mit lachen musste.

Meiner Verletzung ging es soweit ja wieder gut, aber trotzdem war das Lachen nicht gerade angenehm. „Au!“ bemerkt ich und hörte auf zu lachen. Das brachte auch Alyson und Marco wieder zur Ruhe. „Alles in Ordnung Jess?“ fragte Ally besorgt. „Alles gut. Geht schon wieder. Aber ich hätte jetzt nichts dagegen etwas zu essen.“ antwortete ich. An Marco gewandt fragte ich „Bleibst du noch was Marco?“ Alyson stellte sich diesmal auf meine Seite „Genau. Wir haben genug für uns drei. Jessys Mutter hat reichlich eingepackt.“ „Wie kann man zwei so wunderschönen Frauen widerstehen?“ fragte er lächelnd. Das brachte Alyson zum Kichern.

Moment! Ich glaube es nicht! Wieso fällt mir das erst jetzt auf? Das ist doch so offensichtlich! Diese Blicke, das Kichern…. Alles weist darauf hin, dass sie aufeinander stehen. Sie trauen sich scheinbar nur nicht den anderen darauf anzusprechen. Marco hätte es so sehr verdient eine so fürsorgliche Freundin zu haben wie Ally. Und Ally soll einen so wundervollen Freund haben wie Marco. Da muss ich definitiv etwas einfädeln. „Ich muss eben zur Toilette. Ich laufe zum Café.“ verkündete ich. „Warte ich begleite dich.“ sagte Alyson. „Ally das dürfte ich allein schaffen. Das ist ja nicht weit. Bleib du mal lieber hier.“

Ich machte mich auf den Weg in Richtung des Cafés. Natürlich musste ich nicht wirklich zur Toilette. Ich wollte nur, dass die beiden allein sind. Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass sie längst nicht mehr in meine Richtung sahen. Ich verschwand schnell hinter einem dicken Baum, damit sie mich nicht sahen. Sie redeten miteinander. Das war ein gutes Zeichen.

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