Kapitel 2.3

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 „Was war das denn bitte? Du hast doch nicht etwa was mit dem Lehrer am Laufen?“ fragte Ally, als ich neben sie trat. „Quatsch. Er wollte sich nur vergewissern, dass es bei uns angekommen ist, dass er mit auf Klassenfahrt kommt. Und da ich die Klassensprecherin bin, hat er mich halt angesprochen.“ antwortete ich automatisch. Lachend erwiderte sie „Ja wenn du meinst. Aber ich sehe, wie er dich ansieht. Er steht definitiv auf dich Jessy.“ „Aber ich schwöre da läuft nichts. Und wenn doch, wäret ihr die ersten und einzigen, die es erfahren würden. Versprochen.“ sagte ich. „Großes Freundschaftsehrenwort?“ fragte Krissy. Ich grinste sie an. „Großes Freundschaftsehrenwort.“ entgegnete ich. Krissy, Lizzy und ich machten unseren Versprechens-Handschlag. Als ich Allys verwirrtes Gesicht sah, erklärte ich ihr „Im Kindergarten haben wir drei uns einen Handschlag ausgedacht. Wenn wir uns heut zu Tage etwas versprechen, machen wir ihn immer noch. Warte, ich zeige ihn dir.“ Sie begriff sehr schnell. „Ally? Wo kommst du eigentlich her?“ unterbrach uns Lizzy. Wie aus einem Mund warnten Krissy und ich sie „Lizzy! Lass sie doch erstmal ankommen.“ „Fragen kannst du später doch immer noch. Unmöglich, dass du immer so direkt sein musst!“ zischte Krissy. Ally lachte. Kurz darauf antwortete sie „Schon gut Mädels! Ich komme aus Hamburg. Ich bin vor zwei Wochen hier nach Berlin gezogen. Ehrlich, ich habe nicht gedacht, dass ich so viele Sachen habe! Mein Paps hat einen LKW gemietet, mit dem er immer hin und her gefahren ist, um unsere Sache zu holen. Meine Mum, meine Schwester und ich haben währenddessen alles eingeräumt.“ „Ally? Meine Mutter ist vor langer Zeit nach Hamburg gezogen. Vielleicht kennt ihr sie ja. Sie müsste eigentlich seit… äääh… zehn Jahren ungefähr dort leben. Ich habe zwar noch kaum Erinnerung an sie, aber ihr Name ist Andrea Nowak.“ fragte Krissy. Fast sofort kam eine Antwort „Mmh… Leider nicht. Aber meine Mutter heißt auch Andrea. Was für ein lustiger Zufall!“ Lizzy fing an zu lachen. Als wir sie alle ansahen, sagte sie etwas, das klang wie „Wirklich lustiger Zufall!“ Um wieder von Lizzy und ihren Launen abzulenken, fragte ich „Auf Klassenfahrt gibt es ja sechs Personen Zimmer. Vielleicht können wir zu viert eins einnehmen. Dann haben wir jede Menge Platz.“ „Wirklich? Das wäre in Ordnung für euch? Das ist ja lieb!“ freute sich Ally. Die anderen beiden nickten zustimmend. „Hey da ist ja der Drache! Fragen wir doch gleich!“ rief Lizzy plötzlich. Allys verwirrtem Blick nach zu urteilen, wusste sie nicht, wen wir meinen. Also erklärte ich ihr „Das ist unsere Klassenlehrerin seit der achten Klasse. Sie ist einfach immer mies drauf. Deswegen hat sie vor drei Jahren von uns diesen Spitznamen erhalten. Diese Frau ist einfach gruselig.“ „Ohje. Und ihr seid damit durchgekommen? Hat sie nie etwas gemerkt?“ Wieder fing Lizzy an zu lachen.

Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte, antwortete sie immer noch schmunzelnd „Niemand sagte, sie habe es nie bemerkt.“ „Tatsächlich. Ich erinnere mich noch an den Tag. Wir haben über den Drachen gelästert. Sie sah, wie immer schrecklich aus. Wir haben nur leider nicht bemerkt, dass sie die ganze Zeit hinter uns stand. Und Lizzy, wie sie nun mal ist, sagte noch etwas wie ´Mädels der Drache steht hinter uns´. Wir mussten eine Woche lang nachsitzen.“ erinnerte ich mich. Darauf entgegnete Ally „Sie sieht wirklich irgendwie schräg aus.“ „Ssssssh! Sie kommt zu uns! Normal sein!“ unterbrach uns Lizzy, immer noch kichernd. Na super! Wenn man gerade vom Teufel spricht…. „Jessica, wie passend sie hier zu sehen. Ich bin morgen auf einer Fortbildung. Von daher fällt die Zimmeraufteilung in ihre Hände. Wenn sie ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind, werde ich sie leider von der Rolle der Klassensprecherin abziehen müssen.“ „Natürlich Frau Fischer. Sie können sich auf mich verlassen.“ erwiderte ich. Bevor sie ging, sagte sie noch „Die fertige Liste werden sie Herrn Smith geben.“ „Super Jessy! Dann wird es ja wirklich kein Problem, dass wir das Zimmer erobern!“ freute sich Ally.

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